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Logo azNachbarschaftsstreit der etwas anderen Art

Sie nennt sich selbst „Anführerin” oder „Vollgasbarbie” (ihr richtiger Name ist der Redaktion bekannt) - und verhält sich offensichtlich auch dementsprechend. In der Feldstraße tobt ein regelrechter Krieg unter Anwohnern, ausgelöst von einer 22 Jahre jungen Frau.

In der Feldstraße herrscht ein reger Streit unter Nachbarn. Die einen fühlen sich belästigt, die anderen feiern offensichtlich lautstark und das Ordnungsamt kann noch nichts unternehmen. Foto: Robert Flader

Es geht um Lärmbelästigung mit Techno-Musik, um Krawall und Remmidemmi, tagsüber, nachts, eigentlich rund um die Uhr. Die oben Genannte gibt sich aus Nachbarsicht Mühe, den zunehmenden Zorn der anderen Anwohner auf sich zu ziehen.

Mit „Erfolg”: „Manchmal wird bei ihr 20 Stunden am Tag mit ohrenbetäubendem Lärm gefeiert, gebrüllt und wir stehen dann nachts im Bett”, sagt Edgar Koch, einer der leidgeplagten Anwohner. Das Ordnungsamt, selbst die Polizei, würde mittlerweile fast täglich begrüßt.

Allein: Etwas zu unternehmen, fällt den Ordnungskräften schwer: „Wenn wir am besagten Grundstück ankommen”, beschreibt Edmund Müller, Leiter des Ordnungsamtes, das Grundproblem, „dann läuft die Musik wieder in normaler Lautstärke. Und so gilt die Unschuldsvermutung.”

Normale Lautstärke heißt im konkreten Fall, nach den Bestimmungen des Landesimissions-Schutzgesetzes, nicht lauter als ein Auto. Die Nachbarn müssen aber nach eigener Aussage mit deutlich mehr leben. „Es geht”, sagt Josef Kühl, ebenfalls in der Feldstraße beheimatet, „ja nicht nur um Lärm. Wir haben versucht, mit ihr zu reden und dann wüst beschimpft. Wir wurden richtig bedroht.” Josef Kühl lebt seit rund 40 Jahren in der Feldstraße, etwas Vergleichbares habe er noch nicht erlebt.

Wer ist „Vollgasbarbie”? Selbst Stellung beziehen wollte sie auf Anfrage nicht, und so versuchen sich die Nachbarn an einer Beschreibung: „Angefangen hat es im April 2010. Sie lebt in einer Bedarfsgemeinschaft von Sozialhilfe und kann nur deshalb so lange und laut Party machen, weil sie keine Arbeit hat”, sagt Nachbar Theo Titopoulos, der mit seiner Lebensgefährtin und seiner schwerstbehinderten Tochter ebenfalls ein „Opfer” des permanenten Techno-Gedröhnes ist. „Und die Stadt ist noch froh, dass sie hier untergekommen ist.”

Doch das Problem der Feldstraßler ist komplexer und hat nicht nur mit zu lauter Musik zu tun: „Meine Frau wurde auch schon beschimpft, Blumenkübel landeten bei uns im Fenster, weil wir uns beschwerten”, berichtet Edgar Koch von Anfeindungen und Gewalttätigkeiten. Mittlerweile sei gegen „Vollgasbarbie” auch eine Unterlassungsverfügung erreicht worden. Sie darf sich dem Grundstück der Kochs, von Theo Titopoulos und Josef Kühl nur noch bis auf 50 Meter nähern.

„Am besten selbt wegziehen”

Doch auch die Rolle von Ordnungsamt und Polizei wird von den Anwohnern kritisiert. „Wissen Sie”, sagt Titopoulos, „mal wird einem geraten, Selbstjustiz anzuwenden und dann wird wieder gesagt, wir sollen am besten selbst wegziehen, weil das Problem wohl bestehen bleiben wird.” Egdar Koch ergänzt: „Seit mehr als einem Jahr führt die Stadt eine dicke Akte und es passiert nichts. Wir fühlen uns im Stich gelassen.”

Dass doch etwas passieren soll, darauf weist Edmund Müller hin: „Wir prüfen genau, was für Möglichkeiten wir jetzt haben”, sagt der Ordnungsamtsleiter.

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