Abends auf dem Sofa, Lieblingsserie an, dazu ein Glas Rotwein oder die abendliche Flasche Bier: Für viele gehört das Schlückchen am Feierabend – oder sogar auch tagsüber – einfach dazu. Jahrzehntelang hieß es: harmlos, vielleicht sogar gut fürs Herz. Heute weiß die Forschung: Das war eine schöne Geschichte, aber keine wahre. Schon wenig Alkohol schadet potenziell der Gesundheit. Das ist selten sofort spürbar, über die Zeit aber messbar.
Alkohol und seine Abbauprodukte im Körper können verschiedene Erkrankungen auslösen, etwa Krebs (zum Beispiel Tumoren der Mundhöhle, aber auch Brust- und Dickdarmkrebs), außerdem Herz-Kreislauf- und Lebererkrankungen. Das Risiko ist bei fast allen diesen Folgen abhängig davon, wie viel man trinkt – und natürlich auch davon, wie man sonst so lebt. Doch: "In den vergangenen Jahren hat sich die Evidenz klar dahin verschoben, dass es keine unschädliche Menge Alkohol gibt und dass die früheren Ergebnisse, die einen gewissen Herzschutz niedriger Mengen Alkohol andeuteten, erhebliche methodische Mängel haben", sagt Hajo Zeeb, Epidemiologe am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie in Bremen.