Schläge, Erniedrigungen, Missbrauch : SOS aus dem Kinderdorf
Pädagogen des Kärntner SOS-Kinderdorfs Moosburg haben bis vor wenigen Jahren Kinder systematisch misshandelt, eingesperrt, nackt fotografiert. Die Organisation wusste Bescheid, hielt aber alle Indizien und Beweise unter Verschluss
Das Foto zeigt einen kleinen Buben. Er steht auf einem Spielplatz, er trägt ein T-Shirt, aber keine Hose, sein Penis ist entblößt. Der Pädagoge, der das Foto gemacht hatte, konnte es jedes Mal sehen, wenn er seinen privaten Laptop aufklappte. Das Bild diente als Desktophintergrund.
Auf der Festplatte hatte der Mann weitere Nacktbilder von Kleinkindern gespeichert, etwa Großaufnahmen von Buben, die in einer Badewanne stehen. Nach Dienstschluss nahm der Pädagoge Kinder mit in seine Privatwohnung.
Eine Pädagogin sperrte ein Mädchen drei Jahre lang jede Nacht allein in ihrem Zimmer ein.
Kinder wurden mit Essensentzug bestraft. Eine Pädagogin gab ihnen nur Reiswaffeln, das Trinkwasser rationierte sie. Beim Duschen beobachtete sie die Kinder, „um heimliches Saufen zu verhindern“, wie sie es selbst im Tagesablauf-Protokoll formulierte. Den Wasserhahn montierte sie ab. Sie soll die Kinder gebissen und geschlagen haben.
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Über die Autoren
Matthias Winterer
Ich arbeite im Politik-Ressort des Falter.
Dieser Artikel erschien am
16.09.2025
im
FALTER 38/2025