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Mehr als 50 Jahre Analysen & Alternativen

Einige Kontinuitäten aus 50 Jahren Verlagsarbeit gibt es in dieser Präsentation.

Einen »Herbst der Reformen«

hat die schwarz-rote Regierungskoalition angedroht, nachdem die parlamentarische Sommerpause (eine politische gab es eh nicht) beendet ist und die warme Jahreszeit in der Tat in einen vermutlich nicht weniger turbulenten Herbst übergeht. Den absehbaren Sozialkürzungen setzen wir ein Herbstprogramm entgegen, dessen Ankündigung nun vorerst abgeschlossen ist (aus aktuellen Anlässen können immer weitere Titel hinzukommen, worüber wir dann an dieser Stelle informieren). Die Leser*innen können sich neben den bereits im August präsentierten Neuerscheinungen auf vier weitere Texte freuen: Klaus Weber untersucht die FAZ als »Kampfblatt des autoritären Liberalismus«, Ingar Soltys Flugschrift wird die »Innere Zeitenwende« und die zunehmende Militarisierung des Alltags thematisieren, Rolf Rosenbrock hat seine Erfahrungen zu »Selbstgestaltung und Soziale Arbeit« in der Wohlfahrtspflege beim Paritätischen zusammengetragen und Manfred Weißbecker u.a. diskutieren über die Bedeutung der DDR-Faschismusforschung für heute. Buchhändler*innen, Journalist*innen und alle, die das auch gedruckt vor sich haben wollen, können in Kürze eine pdf-Datei der Herbst-Vorschau herunterladen.

Das VSA: Team wünscht einen angenehmen »Herbst der Lektüre und Gegenwehr«.

Der Niedergang der SPD

Und wenn wir schon beim Herbst sind, verweisen wir an dieser Stelle auf das aktuelle Supplement, das der zu unserem Publikationsprojekt gehörenden Zeitschrift Sozialismus.de in der September-Ausgabe beigefügt wurde. Darin behandelt der Parteienforscher Richard Stöss die neuere Entwicklung der SPD anlässlich der Bundestagswahl 2025. Darin schreibt er unter anderem: »Auf dem Berliner Parteitag wurde von führenden Sozialdemokraten unaufhörlich versprochen, die Ursachen für die desaströse Wahlniederlage ›aufzuarbeiten‹, alles zu tun oder wenigstens doch in die Wege zu leiten, dass die Partei ›nach vorn‹ kommt, dass sie wieder zu einer ›Kümmerer-Partei‹, zu einer ›echten Volkspartei‹ wird. Konkrete Maßnahmen für den neuen Kurs wurden allerdings nicht benannt. Man beließ es bei der Hoffnung auf positive Wirkungen einer guten Regierungsarbeit.« Der Autor, selbst Mitglied der SPD, spricht sich für eine andere Option aus: »Auch wenn SPD, Grüne und Linke derzeit im Bundestag zusammen nur über 37 Prozent der Zweitstimmen und über 43 Prozent der Mandate verfügen, erscheint es mir nicht gänzlich aussichtslos zu sein, perspektivisch auf eine linke Mehrheit hinzuarbeiten.«
Das Supplement hat einen Umfang von 64 Seiten und kann für 7.00 EUR auch ohne Abonnement der Zeitschrift über den Warenkorb des VSA: Verlag bestellt werden.
 

Kein Schlusswort!



Vor 25 Jahren starb in Nürnberg der Blumenhändler Enver Şimşek – erschossen vom NSU. Es war der Auftakt der Mordserie der rechtsextremen Terrorgruppe. Zu Recht beklagte auf der Gedenkfeier Semiya Şimşek-Demirtas, die Tochter des Ermordeten, dass trotz zahlreicher Untersuchungsausschüsse und Sonderermittler, trotz eines fünf Jahre dauernden Gerichtsprozesses viele Fragen zum NSU bis heute ungeklärt sind: »Für mich ist eine wichtige Frage: Warum ausgerechnet mein Vater? Nach welchen Kriterien wurden diese Opfer ausgesucht? Ich bin mir sicher, an den verschiedenen Tatorten gibt es ganz viele Mithelfer und Helfershelfer. Warum wird gegen sie nicht ermittelt?« Das hatten bereits die Anwälte der Nebenkläger in ihren Plädoyers beim NSU-Prozesses in München im Jahr 2018 angemahnt, die – herausgegeben von Antonnia von der Behrens – im VSA: Verlag erschienen sind. Das Buch ist vergriffen, es kann an diese Stelle heruntergeladen werden.
Im Zusammenhang mit der Gedenkfeier in dieser Woche kritisierte auch Heike Kleffner, inzwischen Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Beratungsstellen für Opfer rechtsextremer und rassistischer Gewalt, die wenigen NSU-Unterstützer, die doch ermittelt wurden, seien juristisch entweder gar nicht oder kaum zur Verantwortung gezogen worden – mit ein Grund dafür, dass rechter Terror nie wirklich aufgehört habe. Sie war gemeinsam mit Benjamin-Immanuel Hoff, Maximilian Pichl und Martina Renner im Jahr 2019 Herausgeberin des noch lieferbaren Bands »Rückhaltlose Aufklärung?« über NSU, NSA, BND – Geheimdienste und Untersuchungs­ausschüsse zwischen Staatsversagen und Staatswohl.

Friedensbewegung und Gewerkschaften

In der Einleitung des von ihr herausgegebenen Bandes Gewerkschaften in der Zeitenwende notiert Ulrike Eifler, dass damit »in einer Zeit wachsender Kriegsgefahren ein Beitrag zur gewerkschaftlichen Strategiebildung« geleistet werden soll, in dem die Autor*innen die Betroffenheit und die Auswirkungen »der aktuellen Kriegsvorbereitungs­politik auf die Welt der Arbeit [zum Thema machen]. Nicht nur der Rückblick in die Geschichte, auch ein wacher Blick auf die Gegenwart zeigt: Kriegsvorbereitungen und vor allem der Krieg selbst gehen stets mit enormen Angriffen auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der arbeitenden Klassen einher. Dazu gehören der Abbau von existenziellen Sicherheiten, der Angriff auf soziale Sicherheiten, insbesondere für diejenigen, die am meisten darauf angewiesen sind, und ein massiver Eingriff in Arbeits- und Gewerkschaftsrechte. [...] Der Krieg wird als Ausweg aus der wirtschaftlichen Krisenspirale und dem Kampf um die Weltmacht ernsthaft in Erwägung gezogen und aktiv vorbereitet. Der Aufbau einer gewerkschaftlich verankerten Friedensbewegung als einzigem Bollwerk gegen die organisierte Fahrlässigkeit des herrschenden Blocks bleibt also ohne Alternative.«

Sustainable Finance zwischen Anspruch und Wirklichkeit

In Zeiten vermeintlich knapper öffentlicher Kassen soll die ökologische Wende durch Sustainable Finance finanziert werden: Privates Finanzkapital, das durch »intelligente Rahmensetzung« für ökologische Projekte mobilisiert wird. Entsprechende Initiativen sollen durch Transparenz grüne Wirtschaftszweige attraktiver machen, damit Anleger*innen freiwillig nachhaltig investieren. Ein neues Risikomanagement soll zudem Verluste durch Klimarisiken vermeiden. Die Ergebnisse bleiben allerdings weit hinter den Erwartungen zurück. Es fließen weiter mehr Gelder in fossile als in nachhaltige Anlagen. Sustainable Finance soll also privates Kapital in Billio­nenhöhe in Nachhaltiges lenken, doch ­dieser marktbasierte Ansatz zeigt kaum Wirkung. Silke Ötsch, Paula Haufe, Daniel Mertens, Simon Schairer, Janina Urban und Maike Wilhelm analysieren im aktuellen AttacBasisText den Status quo und zeigen andere Möglichkeiten auf zur ökosozialen ­Umstrukturierung hin zu einem nachhaltigen Finanzsystem.

Arbeitssoziologische Untersuchungen an einem Großkrankenhaus

Am Beispiel einer Großklinik untersucht Thomas Stieber in seinem Buch Muster migrantischer Arbeit Rekrutierungswege, Arbeitsbedingungen, Aufstiegsmöglichkeiten, Stellungen in der sozialen Hierarchie etc. verschiedener Gruppen von migrantischen Arbeitskräften. In dieser explorativen Fallstudie wird die betriebliche Realität hinter den Themenkomplexen Arbeit und Migration, Integration in und durch Arbeit, Teilhabe und Ausgrenzung ausgeleuchtet. Analysiert werden verschiedene Gruppen von Migrant*innen: Geflüchtete von 2015ff. sowie Pflegefachkräfte von den Philippinen, die im Rahmen eines Rekrutierungsprojekts angeworben wurden. Der Autor geht zentral zwei Fragen nach: Wie kommen die migrantischen Arbeitskräfte in den Betrieb – d.h. wer, wie und wohin genau? Und wie gestaltet sich ihre Einbindung in die jeweiligen Arbeitsabläufe und Sozialgefüge? Die Erforschung, wer, wo zu welchem Zeitpunkt im Krankenhaus anzutreffen ist – und, nicht zu vergessen: wer nicht – verweist auf komplexe Zusammenhänge, die nicht nur für die wissenschaftliche Forschung zu Arbeit und Migration interessant, sondern in gesellschaftspolitischer Sicht relevant sind.

Putsch statt Revolution

Am 18. März 1921 brachen den Bolschewiki folgende Organisationen wie KPD, KAPD und andere linksradikale Kräfte in Mitteldeutschland einen Putsch in der Industrieregion um Halle, Leuna, Merseburg und im Mansfelder Land sowie in Hamburg vom Zaun. Er endete in einer Niederlage und diskreditierte die Idee der Revolution in Deutschland auf Jahrzehnte. Dies basierte auf einer »Offensivtheorie, die in keinem deutschen Schädel entstanden [ist]. Sie wurde nach Deutschland mitgebracht als ein Reisepräsent aus Kreisen – wie man offiziös sich ausdrückt –, die dem kleinen Bureau der Exekutive [der Kommunistischen Internationale] nicht allzu fernstehen. Die deutschen Zentralemitglieder [der KPD] waren nur die Trottel, sie unbesehen anzunehmen.« (Paul Levi) Jörn Schütrumpf hat in dem Band »Putsch statt Revolution« alle erreichbaren Dokumente zu dieser Aktion zusammengetragen und kommentiert.

Frisch besprochen

In der »Dschungel«-Beilage von »Jungle World« 35 vom 28. August hat Stefan Dietl den von Ann-Kathrin Hoffmann und Marvin Hopp herausgegebenen Band »Arbeitskämpfe an die Hochschulen!« ausführlich vorgestellt: »Der Sammelband behandelt die Arbeitskämpfe technischer Beschäftigter oder Verwaltungsmitarbeiter deshalb gleichberechtigt neben den wachsenden Auseinandersetzungen im akademischen Sektor. Ergänzt werden die arbeitssoziologischen Analysen durch strategische Perspektiven für einen gewerkschaftlichen Aufbruch an den Hochschulen. Deutlich wird dies vor allem in den Beiträgen zur Tarifbewegung studentischer Beschäftigter. 13 verschiedene TV-Stud-Initiativen geben hier einen detaillierten Einblick in ihre Arbeit und berichten, wie sie mit Mitteln des gewerkschaftlichen »Organizing« Erfolge erzielen konnten.« Bereits in der Juni-Ausgabe der Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit »express« hatte Daniel Behruzi unter der Überschrift »Jede Menge Organisierung. An den Hochschulen tut sich was« den Band besprochen. Sein Fazit: »Lesenswert ist das Buch nicht nur wegen der strategischen Überlegungen, die in den weiteren gewerkschaftlichen Debatten Widerhall finden sollten. Lehrreich sind darüberhinaus die insgesamt 25 Beispiele betriebs- und tarifpolitischer Auseinandersetzungen, die Einblick in die jeweils verwendeten Organizing-Werkzeuge und Mobilisierungsmethoden geben.«

Auf »Linkedin« hat Joseph Kuhn unter dem Titel »Das Gesundheitsamt Frankfurt als Spiegel der Medizingeschichte« bereits das im Juni erschienene Buch »Bevölkerungsmedizin & Öffentliche Gesundheit« von Gine Elsner und Peter Tinnemann besprochen: »Es beginnt mit einer kurzen Darstellung zur Entwicklung des staatlichen und kommunalen Interesses an der öffentlichen Gesundheit seit dem 17. Jahrhundert und zeichnet dann vertieft die Geschichte des Gesundheitsamts Frankfurt seit 1917 nach. Es wird deutlich, wie sich wissenschaftliche und politische Entwicklungen unmittelbar in der Arbeit des Gesundheitsamtes niedergeschlagen haben, als gravierendster Bruch der von der Sozial- zur Rassenhygiene. Ausführlich wird die Beteiligung des Frankfurter Gesundheitsamtes an den Medizinverbrechen der Nazis beschrieben, von den Zwangssterilisationen bis zur Kindereuthanasie. Elsner/Tinnemann stellen die Ärzt:innen des Frankfurter Gesundheitsamtes aus dieser Zeit vor, ausführlich und wohlwollend betrachtend Wilhelm Hagen, der später Präsident des Bundesgesundheitsamtes wurde und sich nach dem Krieg vergeblich für eine Wiederbelebung einer präventiven und sozialen Medizin in Deutschland eingesetzt hat. Durch den Schwerpunkt auf die Weimarer Republik und den Nationalsozialismus hat die Nachkriegszeit wenig Raum bekommen, das Buch endet zudem mit den 1980er Jahren. [...] Dessen ungeachtet ist es eine lehrreiche Lektüre mit vielen Frankfurter Details«.

Frisch interviewt

Im Attac-Rundbrief 2/2025 hat die Redaktion Joachim Braun, einen der Autoren des AttacBasisTextes »Rente statt Rendite!« nach seinen Motiven zum Anlass für das Buch befragt. Seine Antworten in Auszügen: »Für das politische Frühstück von Attac Düsseldorf [...] hatte ich die Renten vorgeschlagen. [...] Da werden sehr viele irreführende oder schlicht falsche Aussagen immer wieder wiederholt. [...] Deshalb habe ich angeregt, dazu einen Basistext zu schreiben, und habe mir Mitautor*innen [Julia Ewing und Werner Rätz] gesucht. [...] Für ein zukünftiges, nachhaltig gerechtes System wünschen wir uns eine umfassende Bürger*innenversicherung, die sich nicht nur auf die Rente bezieht, und in die nicht nur Erwerbstätige einbezogen sind. Alles, was für ein würdiges Leen notwendig ist, sollte bezahlt werden, und zwar von allen Einkünften, wie Unternehmenseinkünften, Arbeitseinkünften und Kapitaleinkünften – und zwar für alle, nicht nur für die, die einzahlen. Im Prinzip also: Alles von allen für alle.«

Ausstellungen: Es geht um das Buch

Aus Anlass des 25jährigen Bestehens der Kurt Wolff Stiftung werden gleich zwei Ausstellungen gezeigt. Bereits seit dem 9. September und bis zum 1. November präsentieren rund 100 unabhängige Verlage in einer Ausstellung in der Philipp-Schaeffer-Bibliothek in Berlin-Mitte [Brunnenstr. 181, 10119 Berlin] einen exemplarischen Ausschnitt aus ihren Programmen – ein eindrucksvolles Zeugnis literarischer Vielfalt und verlegerischer Leidenschaft jenseits des Mainstreams. Der VSA: Verlag ist Mitglied des Freundeskreises der Stiftung und ebenfalls mit zwei Titeln vertreten.
Und seit dem 10. September bis zum 30. Oktober gibt es eine ähnliche Ausstellung am Sitz der Stiftung – im Leipziger Haus des Buches [Gerichtsweg 28, 04103 Leipzig] –, die Blicke auf 25 Jahre Stiftungsarbeit ermöglicht und das öffentliche Wirken der Stiftung, ihre Publikationen, die Kurt-Wolff-Preisträger und deren Bücher sowie entscheidende Wegmarken der Stiftungstätigkeit zeigt. Im Oktober 2025 erscheint die 20. Ausgabe des Kataloges »Es geht um das Buch«, der in diesem Jahr 121 unabhängige Verlage und deren Herbsttitel vorstellt, auch in dieser Ausgabe des Kataloges ist der VSA: Verlag mit einer Seite vertreten.

»Arbeit Klima Transformation«

ist das Thema der vom geschäftsführenden Vorstandsmitglied der IG Metall, Hans-Jürgen Urban, herausgegebenen Ausgabe 2025 des Jahrbuchs »Arbeitspolitik: Theorie, Praxis, Strategie«. Darin geht es um die Fragen, die im Zusammenhang mit der sozial-ökologischen Transformation stehen, insbesondere die Herausforderungen für die Interessenvertretung von Betriebsräten und Gewerkschaften. Die Auswirkungen des Klimawandels auf Arbeit, Wirtschaft und Politik sind vehement. Gewerkschaften als gesellschaftspolitischen Akteuren kommt eine Schlüsselstellung im Transformationsprozess zu. Neben der Kompetenz in der Verteilungspolitik treten neue Felder hinzu, wollen sich die Gewerkschaften als Interessenvertretung von Arbeit, Gesellschaft und Natur bewähren. Es geht um ressourcenschonende Produktionsverfahren und Produkte, um Prozesse und Strukturen von Recycling und Cyclarity und nicht zuletzt um eine durchgreifende Politik der Demokratisierung aller wirtschaftlichen Entscheidungen. Der Herausgeber hat neben Betriebsrät*innen (u.a. die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Volkswagen AG, Daniela Cavallo) und Gewerkschafter*innen erneut kompetente Wissenschaftler*innen gewinnen können. Zudem sind am Schluß wieder aktuelle Fakten, Daten und Links unter dem Titel »Arbeitsverhältnisse exzessiv« zusammengragen.

Was lange währt, wird dann doch sehr gut!

In Abwandlung des bekannten Sprichtwort können wir das bestätigen. Lange angekündigt erscheint nun Ende August der von Klaus Dörre, Anna Mehlis, Stephan Humbertund Bruno Saar herausgegebene Sammelband Sozialismus von unten?. Aber kann Sozialismus als Utopie überhaupt konkret werden? Er kann, wenn nach­haltige und fortschrittliche Politik im Hier und Jetzt beginnt. Das zeigen die ­Beiträge von Studierenden und jungen Wissenschaftler*innen, die an der Friedrich-Schiller-Universität Jena Ansätzen einer emanzipatorischen ­sozialistischen Politik von unten hierzulande und international nach­gegangen sind. Sozialismus muss heute anders angegangen werden als im 19. oder 20. Jahrhundert.



Angesichts eines »doppelten Exterminismus« von wachsender Kriegsgefahr mit nuklearen oder anderen Massenvernichtungswaffen und ­drohendem Ökozid geht es heute um die Suche nach einem Notausgang ­(Walter Benjamin) und nach Auswegen aus einer epochalen ökonomisch-ökologischen Zangenkrise. Wenn »Sozialismus von unten« ein Befreiungsprojekt im 21. Jahrhundert werden soll, muss er die Menschen nicht einfach ­»mitnehmen«, sondern sie befähigen, in freiwilligen kollektiven Aktionen ihre ­eigenen Angelegenheiten im Rahmen eines gesellschaftlichen Ganzen zu ­gestalten. Dass dabei die Gesellschaft insgesamt umgebaut werden muss, ist den Akteur*innen durchaus bewusst.

»Lieber blättern!«

titelte die »Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung« am 19.7. in der Rubrik »Volkes Stimme« die Kurzmitteilung, dass laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach sich 48% auf die Frage »Lesen Sie längere Texte lieber auf Papier oder am Bildschirm« für blättern entschieden. Auch wenn das früher noch mehr waren – ein ermutigendes Ergebnis.

»Der Spiegel« wiederum hatte sich bereits Ende Juni unter anderem dem Geschäft mit KI-generierten Ratgebern gewidmet und am Bespiel eines Reisefühers für Kinder durch Hamburg notiert: »Mit dem Schrottbuch ins Nirgendwo«, weil in dem Buch, hinter dem KI stecke, die meist nicht zutreffende Inhalte »zusammenfantasiert« sind. Besonders ungenehm sei, dass dies Amazon durch das Zulassen von Fake-Bewertungen und KI-Kommentare auch noch unterstütze. Dem Votum von Christian Sprang vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, »Wer keinen KI-Schrott will, sollte den Weg in die örtliche Buchhandlungen wählen«, schließen wir uns an.

Wir bespielen, wie nicht zuletzt den monatlich erscheinenden Newslettern oder etwa unserem Instagram-Auftritt zu entnehmen ist, zwar auch Bildschirme. Aber wir bleiben für unser Verlagsprogramm dabei, was auf einem Plakat der Liste Unabhängiger Verlage Hamburg (wir arbeiten dort gern mit) geschrieben steht und in unserem Schaufenster hängt: »Zum Blättern, nicht zum Wischen«.

Und wir versichern, dass nicht nur die Bücher, die wir für unser Herbstprogramm nach und nach ankündigen, dank der Intelligenz und der Mühe unserer Autor*innen entstanden sind.

Spenden

Für alle diejenigen, die das können und die Arbeit des Verlages durch eine finanzielle Zuwendung unterstützen möchten, gibt es folgendes Spendenkonto:

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