Das Entwicklungsflugzeug EF 140 steht am Ende einer Reihe interessanter Entwicklungen aus dem Hause Junkers in Dessau. Neben der Serienproduktion der Ju 88 und deren Weiterentwicklung Ju 188 mit Vollglaskanzel, entstand unter Typenleiter Brunolf Baade (1904–1969) ein moderner Bomber (Nutzlast: 3000 kg / Reichweite 2000 km), dessen besonderes Kennzeichen das negativ gepfeilte Tragwerk war: Vorderkante minus 23 Grad. Diese ungewöhnliche Gestaltung hatte unter anderem den Vorteil, dass die Grenzschicht nicht zur Flügelspitze abwanderte. Zudem ergaben sich bessere Langsamflugeigenschaften und eine größere Reichweite, allerdings war diese Gestaltung auch mit einem höheren Strukturgewicht verbunden. Zur Erprobung entstand in der Endphase des Zweiten Weltkriegs die Ju 287 V1 (intern EF 122). Sie wurde für das neue Tragwerk mit verfügbaren Elementen "zusammengebaut", um die laufende Serienproduktion nicht zu stören: Rumpf und Kabine Heinkel He 177 A-3, Höhenleitwerk Ju 188 G-2, Leitwerk Ju 388. Kaum zu glauben, dass dieses "Ungetüm" in die Luft kam und gute Flugeigenschaften zeigte. Der Erstflug fand am 8. August 1944 auf dem Flugplatz Brandis-Waldpolenz bei Leipzig statt, am Steuer saß Pilot Siegfried Holzbaur. Bis zum 18. September wurden 16 Flüge durchgeführt. Der Antrieb erfolgte durch vier Strahltriebwerke Jumo 004 B (8,8 kN). Der erste Bauauftrag für die Ju 287 im Dezember 1943 wurde wenig später reduziert auf zwei Prototypen und sechs Vorserienflugzeuge.
Junkers EF 140 in der Sowjetunion :Junkers-Bomber unterm roten Stern
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In der Geschichte des deutschen Flugzeugbaus ist eine Konstruktion besonders bemerkenswert: ein Bomber mit negativ gepfeilten Flügeln, eine technische Meisterleistung der Junkers-Werke, die auch von den Sowjets erprobt wurde.
Veröffentlicht vor 3 Stunden
Foto: Sammlung Holger Lorenz