Cannabis
„Dafür braucht es kein neues Gesetz“
Frankfurt. Die Cannabisbranche kritisiert die geplante Gesetzesänderung der Bundesregierung. Diese sieht vor, dass medizinisches Cannabis nur noch nach einem persönlichen Arztgespräch verschrieben werden darf und der Onlineversand verboten wird. Unternehmen befürchten, dass sich die Versorgung für Patienten deutlich verschlechtert und der Markt um die Hälfte einbricht.
Kommt das Gesetz so, wie es im Entwurf steht, erwartet Patrick Hoffmann, Mitgründer und Vorstand der börsennotierten Firma Cantourage, einen Einbruch des Marktes von 40 bis 60 Prozent. „Tausende Arbeitsplätze und Hunderte Millionen Steuereinnahmen würden aufs Spiel gesetzt“, sagt er. „Und das ohne Not.“
Adrian Fischer, Mitgründer und Vorstandschef beim Unternehmen Demecan kann sich sogar noch einen höheren Rückgang vorstellen. „Einer der wenigen wachsenden Märkte in Deutschland wird dann rückabgewickelt“, sagt er.
Cannabis-Geschäft boomt seit der Teillegalisierung 2024
Die beiden Unternehmer sind im Markt aktiv, seit Cannabis 2017 für schwerkranke Patienten als Therapie legalisiert wurde. Nur bestimmte Ärzte, die Betäubungsmittel verschreiben dürfen, konnten daraufhin die Verordnung ausstellen. Für die Erstattung durch die gesetzliche Krankenkasse musste ein gesonderter Antrag gestellt werden.