AboÜber 100 neue WohnungenSieben neue Wohnblocks am Waldrand in Kloten
Während in benachbarten Quartieren über Neubauprojekte gestritten wird, schreitet die Verdichtung in Kloten unaufhörlich voran. Jetzt liegt ein neues Projekt auf.
- Am Waldrand von Kloten sollen sieben neue Wohnblocks entstehen.
- Die Neubauten ersetzen die alten Doppelwohnhäuser aus den 1960er-Jahren.
- Das Projekt umfasst 109 Wohnungen und kostet 57,8 Millionen Franken.
- Vier der neuen Gebäude werden mit Photovoltaikanlagen ausgestattet.
Teilweise fast doppelt so hohe Neubauten kündigen sich am Rand des Hardwaldes unweit des Eisstadions in Kloten an. Die Baugespanne des neusten Projekts ragen weit über die alten Satteldächer der bestehenden Häuser hinaus. Am Waldeggweg 6–18 ist die nächste Arealüberbauung der Flughafenstadt in Planung.
Dahinter steht eine Bauherrschaft, die sich aus fünf Privatpersonen zusammensetzt. Es sind vier Frauen und ein Mann aus Kloten, Augwil und Gräslikon bei Flaach, denen zusammen vier Grundstücke gehören. Nun wollen sie die vier alten Doppelwohnhäuser durch sieben moderne Blöcke ersetzen. Die Investitionskosten belaufen sich gemäss Baugesuch auf total 57,8 Millionen Franken.
Die bestehenden Wohnhäuser sollen nun abgebrochen werden. Sie waren zwischen 1959 und 1964 gebaut worden. Es war die Zeit, als Kloten im Zuge des stetigen Flughafenausbaus allmählich zu einer Kleinstadt heranwuchs. In den vergangenen Jahren sind um die alten Blöcke herum schon etliche Neubauten entstanden.
Verdichtung sinnvoll, aber auch konfliktträchtig
In Kloten schreitet die Verdichtung momentan in grossen Schritten voran. Eine andere Arealüberbauung mit einem viel grösseren Gebäude anstelle eines Wohnhauses aus den 1980er-Jahren hat im Klotener Buchhaldenquartier jüngst für viel Aufruhr gesorgt. Auch weil der Stadtrat mit einem umstrittenen Landhandel die rasante Entwicklung noch zusätzlich begünstigt.
Meistens bleibt der Widerstand aber überschaubar, zumal die Nachfrage nach zusätzlichen Wohnungen gerade in Kloten derzeit sehr gross ist. Das zeigt sich auch auf dem nördlich angrenzenden Grundstück dieser Arealüberbauung am Bramenring, wo die Baugenossenschaft Schönheim derzeit eine neue Siedlung mit über 100 Wohnungen fertigstellt, die innert kürzester Zeit komplett belegt war.
Über 200 m² grosse «Familienwohnungen»
Das gemeinsame Bauvorhaben der fünf Privatpersonen am Waldeggweg beinhaltet indes sieben frei stehende Blöcke mit weiteren 109 Wohnungen. Diese sind in Grössen zwischen einem und sechs Zimmern aufgeteilt und weisen Wohnflächen von 26 bis 251 Quadratmeter auf. Weil die Bauherrschaft sich zusammentat und insgesamt vier Parzellen mit über 11’000 Quadratmetern bebauen wird, kommen auch hier gesonderte Bauregeln für eine Arealüberbauung zur Anwendung.
Das bedeutet auch, dass von der vorgegebenen Geschosszahl in der heutigen W4-Zone abgewichen werden darf. Generell wären am besagten Waldrand in Kloten vier Vollgeschosse und ein Attika- oder Dachgeschoss zugelassen. Dank Arealüberbauungsbonus und weil zudem viele Familienwohnungen geplant sind, können die meisten der projektierten Baukörper deutlich grösser dimensioniert werden.
Gemäss Baugesuch sollen vier der sieben Neubauten nun sechsstöckig werden. Zwei weitere Blöcke umfassen acht Stockwerke und ein einzelner dagegen «nur» fünf Wohnetagen. Alle Dächer sind mit Photovoltaikanlagen bestückt und ansonsten begrünt.
Knapp ausserhalb der Fluglärm-Abgrenzungslinie
Unter der ganzen Siedlung wird eine riesige Tiefgarage mit 109 Parkplätzen zu liegen kommen. 13 weitere Autoabstellplätze sind über dem Boden geplant, vorab für Besucherinnen und Besucher.
Lärm ist übrigens kein grosses Thema an dieser Lage, da sich die Siedlung knapp ausserhalb der entsprechenden Abgrenzungslinien des Flughafens befindet und die viel befahrene Schaffhauserstrasse eine Häuserzeile weiter westlich vorbeiführt.
Die Pläne für dieses Bauvorhaben liegen derzeit im Stadthaus zur öffentlichen Ansicht auf. Falls das Projekt keine Verzögerungen erfährt, sehen die Pläne vor, dass es 2026 und 2027 umgesetzt wird. Die Wohnungsnachfrage dürfte darüber hinaus anhaltend gross bleiben, weshalb auch hier mit einer schnellen Vermietung zu rechnen ist.
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