Rennrad: "Mit jedem investierten Euro fährt man subjektiv schneller"
Lenkerdämpfung, Powermeter, Aeroflasche: Was muss ein gutes Rennrad kosten? Experten erklären, was für eine Ausrüstung wichtig ist – und welche Gadgets überschätzt sind.
Auf Social-Media-Plattformen wird ein Überbietungswettbewerb um schicke und edle Rennräder und Klamotten geführt, wobei fünfstellige Summen für Equipment ausgegeben werden. Doch was ist wirklich nötig? Laut Experten wie Josch Russack vom Bike Department Ost in Leipzig ist ein passendes Fahrrad wichtiger als teure Extras. Mit etwa 2.500 Euro kann man gut rollen, aber auch Räder im Wert eines Kleinwagens werden verkauft. Sportwissenschaftler wie Wolfgang Potthast empfehlen Investitionen in Powermeter und passende Ausrüstung für mehr Leistung und Komfort. Das Institut FES entwickelt High-Tech-Sportgeräte für Spitzensportler und beobachtet die Fortschritte im 3D-Druck. Letztendlich betonen alle Experten, dass das Wichtigste ist, dass Material und Fahrer zusammenpassen, und dass Hobbysportler auf teuren Firlefanz verzichten können, solange das Equipment gut auf sie abgestimmt ist.
Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.
Auf Social-Media-Plattformen scheint aktuell ein Überbietungswettbewerb ausgebrochen zu sein: Immer schicker und edler werden Rennräder und Klamotten. Fünfstellige Summen für Equipment auszugeben, ist locker drin. Aber was ist nötig und was Firlefanz? Braucht es dringend diesen Carbonrahmen oder eine elektronische Schaltung? Oder grundsätzlicher: Wie viel Geld muss jemand ausgeben, der halbwegs sportlich auf einem Rennrad unterwegs sein möchte?
Ein guter Ort, um mit der Suche nach einer Antwort auf diese Frage zu beginnen, ist das Bike Department Ost, ein großer Fahrradladen im Süden Leipzigs. Es riecht nach Holz, Öl und Gummireifen. Zwischen all den Kunden wuseln Verkäufer umher, beraten zu Helmen, Trikots, Rahmen. Einer von ihnen ist Josch Russack, eigentlich ein gelernter Sozialarbeiter. Unter seinem rosa T-Shirt ist deutlich zu erkennen, wo normalerweise sein Radtrikot sitzt. Pro Jahr fährt er selbst locker mehr als 10.000 Kilometer, organisiert wöchentliche Gruppenausfahrten. Kurzum: Russack weiß, was es in der Praxis braucht.