Die Behauptung

Generalmajor Hartmut Renk habe gesagt: „If rape is inevitable, relax and enjoy“ („Wenn eine Vergewaltigung unvermeidlich ist, entspann dich und genieße es.“) Diese Aussage soll er bei einem NATO-Treffen getätigt haben. Nun wurde er entlassen und verliert seinen NATO-Posten.

Aufgestellt von: Generalmajor Hartmut Renk

Faktencheck

Wahr

Wahr: kein Raum für Relativierung bei Sexismus in Uniform! Ein derart entmenschlichender und sexistisch motivierter Spruch hat nichts mit „Motivation“ zu tun, wie der beschuldigte General es später zu erklären versuchte. Dass eine solche Aussage im Rahmen eines internationalen Militärtreffens gefallen sein soll, sorgte zurecht für einen Sturm der Entrüstung innerhalb wie außerhalb der Bundeswehr.

Fakten auf einen Blick:

  • Generalmajor Hartmut Renk verwendete ein misogynes Zitat über Vergewaltigung.
  • Der Vorfall ereignete sich im Februar 2025 in der Clay-Kaserne Wiesbaden beim NATO-Ukraine-Kommando.
  • Eine britische Offizierin meldete den Vorfall und die NATO-Führung forderte Konsequenzen.
  • Pistorius stoppte Renks NATO-Karriere, entband ihn vom Ukraine-Posten und zog eine Beförderung zurück.
  • Die Aussage wurde vom General eingeräumt, aber intern als „sarkastisch gemeinte Motivationsrede“ relativiert.
  • Renk äußerte sich nie öffentlich und entschuldigte sich nicht bei den Betroffenen.
  • Im Herbst 2025 wird Renk vorzeitig in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

General Renk verliert NATO-Posten nach sexistisch motivierter Aussage

Wer ist Hartmut Renk? Hartmut Renk trat 1982 in die Bundeswehr ein. Er diente unter anderem in Afghanistan, im Kosovo und auf mehreren NATO-Posten, darunter als Stabschef der US-Army Europe. Zum Zeitpunkt des Skandals war er stellvertretender Kommandeur des NATO-Ukraine-Kommandos in Wiesbaden. Geplant war seine Beförderung zum Generalleutnant und Chef des Stabes im NATO-Transformationskommando einer der höchsten internationalen Posten, die ein deutscher Offizier erreichen kann. Stattdessen folgt nun der vorzeitige Ruhestand.

Was ist das NATO-Ukraine-Kommando (NSATU)? Das NATO Security Assistance and Training for Ukraine (NSATU) ist ein 2024 gegründetes NATO-Kommando mit Sitz in Wiesbaden. Es koordiniert die militärische Unterstützung für die Ukraine, darunter die Ausbildung ukrainischer Streitkräfte in NATO-Staaten, die logistische Verteilung von Waffenlieferungen wie Stinger-Raketen und Leopard-2-Panzern sowie deren Wartung und Reparatur.

NSATU bringt militärische Unterstützungsmaßnahmen unter ein gemeinsames Dach und sorgt für langfristige, planbare Hilfe für die Ukraine ohne dass NATO-Truppen ukrainisches Staatsgebiet betreten. Es agiert ausschließlich auf dem NATO-Gebiet und gilt als eines der zentralen Instrumente zur Stärkung der ukrainischen Verteidigungsfähigkeit.

Die Leitung liegt bei einem Drei-Sterne-General, Hartmut Renk war dessen Stellvertreter und somit in einer Schlüsselrolle im transatlantischen Sicherheitsnetzwerk.

Was ist passiert?


Wie ein Spruch eine NATO-Karriere in Sekunden zerstörte

Das Verteidigungsministerium reagierte schnell und entschlossen: Verteidigungsminister Boris Pistorius und Generalinspekteur Carsten Breuer stuften die Aussage als so gravierend ein, dass sie ein Disziplinarverfahren gegen Renk einleiteten.

Die Folge: Renk wurde nicht nur umgehend von seiner aktuellen Funktion als stellvertretender Kommandeur des NATO-Ukraine-Kommandos abgezogen, sondern auch seine vorgesehene Beförderung zum Stabschef des NATO-Transformationskommandos im US-amerikanischen Norfolk wurde gestoppt.

Seit dem 1. Mai 2025 hat ein Nachfolger seinen Posten übernommen, der Name wurde bislang nicht veröffentlicht. Renk selbst wird im Herbst 2025 vorzeitig in den einstweiligen Ruhestand versetzt, damit endet seine fast 43-jährige Militärkarriere abrupt.

Militärischer Führungsstil auf dem Prüfstand

Dass ein hochrangiger deutscher Offizier mit einer derart frauenverachtenden Aussage auffällt, wirft erneut Fragen über den internen Umgang mit Sexismus in der Bundeswehr auf. Während der General von einer „Redewendung“ spricht, empfinden viele Soldatinnen und Soldaten den Satz als widerwärtig, respektlos und völlig untragbar, insbesondere im internationalen Kontext.

Pistorius machte klar, dass es keinerlei Raum für solche Relativierungen gibt: „Der Schutz der Würde jedes Menschen ist unantastbar, erst recht in der Bundeswehr“, ließ er über das Ministerium verlauten.

Stimmen aus dem Verteidigungsapparat: Entsetzen und Konsequenzen

Die Personalie Renk löste innerhalb der NATO wie auch im Verteidigungsministerium Bestürzung aus. Viele fragen sich: Wie konnte jemand mit einer derart fragwürdigen Haltung jahrzehntelang Karriere machen?

Das Verteidigungsministerium betonte in einer Stellungnahme:

„Sexualisierte Sprache hat in der Bundeswehr keinen Platz, Verstöße werden konsequent geahndet.“

Dieser Fall reiht sich in eine Kette von Disziplinarfällen ein, bei denen das Ministerium zuletzt hart durchgriff. Bereits 2024 wurde ein deutscher Luftwaffenoffizier von der NATO abgezogen, weil er geheime Unterlagen unbefugt nach Hause genommen hatte.

Zugleich zeigt sich, wie verbreitet sexistische Vorfälle weiterhin sind: Laut Wehrbeauftragter des Bundestags wurden allein im Jahr 2024 rund 50 Fälle sexualisierten Fehlverhaltens in der Truppe gemeldet.

Der Fall Renk zeigt: Einzelne Sprüche sind keine Einzelfälle, sie spiegeln strukturelle Probleme.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zur Entlassung des Generals

Was genau hat General Renk gesagt?

Er äußerte „If rape is inevitable, relax and enjoy“ übersetzt: „Wenn eine Vergewaltigung unvermeidlich ist, entspann dich und genieße es.“

Warum wurde die Aussage so ernst genommen?

Sie verharmlost sexualisierte Gewalt und widerspricht allen ethischen und menschenrechtlichen Grundsätzen militärischer Führung, besonders im internationalen Kontext.

Welche Konsequenzen gab es für Renk?

Er wurde vom NATO-Ukraine-Posten abgezogen, seine geplante Beförderung gestoppt, ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Im Herbst 2025 geht er in den einstweiligen Ruhestand.

Hat Renk sich entschuldigt oder die Aussage zurückgenommen?

Nein. Er räumte die Aussage zwar intern ein, versuchte sie aber als sarkastische Motivationsrede zu rechtfertigen. Eine öffentliche Entschuldigung gab es nicht.

Wie reagierte das Verteidigungsministerium?

Pistorius und Breuer verurteilten den Vorfall klar und handelten sofort. Auch die NATO-Führung selbst forderte Konsequenzen.

Wer übernimmt Renks Aufgaben?

Ein Nachfolger ist seit 1. Mai 2025 im Amt. Der Name wurde bislang nicht bekannt gegeben.

Fazit zum Thema

Ein frauenverachtender Spruch ist keine Redewendung und schon gar kein Mittel zur Motivation.
Die Entlassung von General Renk ist ein starkes Zeichen gegen Sexismus in Uniform. Die Bundeswehr steht vor der Aufgabe, nicht nur aufzuklären, sondern strukturell gegenzusteuern. Solche Aussagen haben keinen Platz weder in Kasernen noch in internationalen Bündnissen.

Quellen:

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