Künstliche Intelligenz
„Reasoning“-Hype – Warum Nutzer mehr für langsamere KI zahlen
Düsseldorf. Fragen schnell beantworten und Prozesse effizienter machen – das ist das große Versprechen der Künstlichen Intelligenz (KI). Wie passt es da zusammen, dass die aktuelle KI-Generation sich „Zeit zum Nachdenken“ erbittet und Prozesse plötzlich länger dauern?
Entscheidend sind die Ergebnisse. Das zeigt sich schon am profanen Beispiel der Planung eines Wochenendtrips mithilfe von Grok 3, der KI von Elon Musks Start-up xAI. Seit knapp einem Monat kann sie „nachdenken“ – die Algorithmen zerlegen Anfragen in Einzelteile, recherchieren online und überarbeiten Stück für Stück ihre Antworten.
Und so wirkt es, als ob Grok grübele. Und die KI lässt Nutzer teilhaben: „Okay, ich muss drei einzigartige Aktivitäten in Amsterdam finden.“ Vielleicht der botanische Garten? Aber im März könnte das Wetter schlecht sein, vielleicht lieber ein Museum? Nach 55 Sekunden schreibt sie: „Ausgehend von deinen Interessen findest du hier drei weniger bekannte Aktivitäten in Amsterdam, die auf dich zugeschnitten sind.“
„Reasoning“ nennt sich dieses Verfahren. KIs sollen durch mehr Kontext komplexere Aufgaben lösen. Und es ist der jüngste Hype der Branche geworden.
Entsprechend wollen die großen KI-Entwickler mitmischen: auf der amerikanischen Seite xAI, OpenAI, Google und Anthropic, auf der chinesischen Alibaba
Das Handelsblatt hat mit KI-Experten darüber gesprochen, welche Technik hinter den Modellen steckt, was sie leistungsfähiger macht – und was Anwender überhaupt davon haben.