Es sollte der große Befreiungsschlag der neuen Regierung sein: eine Billion Euro für die Verteidigung und die Infrastruktur, finanziert über die Aufnahme neuer Schulden. Doch nun droht ein Problem: Die Zusatzausgaben sind möglicherweise nicht mit europäischem Recht vereinbar. Das jedenfalls ist das Ergebnis einer Studie der Brüsseler Denkfabrik Bruegel, die in Berlin kursiert und die der Regierung eine Entscheidung aufzwingt, die sie eigentlich vermeiden wollte.

Hintergrund: In der EU sollen verbindliche Regeln für die Finanzpolitik der Mitgliedsstaaten verhindern, dass sich einzelne Länder zu sehr verschulden und die Stabilität der gemeinsamen Währung gefährden. Diese Regeln wurden kürzlich noch einmal verschärft. Vor allem Christian Lindner (FDP) hatte sich in seiner Zeit als Finanzminister dafür starkgemacht – und sich gegen Frankreich und Italien durchgesetzt.