Mitten im deutschen Wahlkampf verhilft in Österreich die ÖVP der extremen Rechten zur Macht. In CDU und CSU facht das den Streit über mögliche Koalitionen heftig an.
Das Beben in der Österreichischen Volkspartei hat Auswirkungen auf die deutschen Konservativen im Wahlkampf, da die ÖVP keine eigene Regierungsmehrheit bilden konnte und nun die rechtsextreme FPÖ unterstützt. Die CDU und CSU sind besorgt, da die Situation in Österreich zeigt, wie gemäßigte Konservative von Rechtsparteien verdrängt werden. Die Union versucht, die Wähler zu überzeugen, eine stabile Regierungsmehrheit in der Mitte zu wählen, während interne Diskussionen über die Interpretation der Ereignisse in Österreich stattfinden. Es besteht die Angst, dass die Sehnsucht nach Veränderung die Union in Richtung AfD treiben könnte, obwohl sie einen Politikwechsel verspricht.
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Das Beben in der Österreichischen Volkspartei erfasst die deutschen Konservativen mitten im Wahlkampf. Die ÖVP hat es nicht geschafft, eine eigene Regierungsmehrheit zu bilden und hält jetzt stattdessen den Steigbügel für den rechtsextremen Herbert Kickl und seine FPÖ. CDU und CSU werden auch deshalb so durchgerüttelt, weil der Fall ÖVP geradezu archetypisch für die Krise gemäßigter Konservativer ist, die in Europa, mit wenigen Ausnahmen, inzwischen allesamt von Rechtsparteien dahingefegt wurden.
Wenn sich die ÖVP nun wahrscheinlich entscheidet, die FPÖ ins Kanzleramt zu wählen, ist das für die Union keine Bagatelle. Zur Schwesterpartei in Österreich pflegt man enge Beziehungen, Staatsaufbau, Programmatik und Parteiensystem sind vergleichbar – ein solcher Schock geht entsprechend extranah.