Bilanzskandal
Das müssen Anleger zum Prozess gegen EY und Wirecard wissen
Düsseldorf. In der Aufarbeitung des Bilanzskandals beim früheren Dax-Konzern Wirecard beginnt eine neue Phase. Vor dem Bayerischen Obersten Landesgericht startet ab Freitag einer der größten Gerichtsprozesse in der deutschen Geschichte. Es geht um Schadenersatzforderungen Zehntausender Anleger.
Das Gericht hat dafür eigens die 700 Quadratmeter große ehemalige Empfangshalle angemietet: die sogenannte Wappenhalle auf dem Gelände des früheren Flughafens im Münchener Stadtteil Riem. Man erwarte, dass bei Weitem nicht alle Beteiligten kommen, sei aber auf bis zu 500 Anwesende vorbereitet, sagte ein Gerichtssprecher.
Der Zahlungs- und Finanzdienstleister Wirecard hatte im Juni 2020 Insolvenz angemeldet, als sich herausstellte, dass ein in der Bilanz verbuchtes Vermögen von 1,9 Milliarden Euro fehlte. Großinvestoren, Banken und Kleinaktionäre verloren Milliarden.
Das Handelsblatt beantwortet die wichtigsten Fragen zu dem Anlegerprozess:
Worum geht es in dem Verfahren?
Der Prozess nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMuG) bündelt Kernfragen von etwa 8500 Verfahren um Schadenersatzforderungen von Anlegern, die vor dem Landgericht München (LG) anhängig sind. Darüber hinaus haben 19.000 weitere Anleger ihre Forderungen direkt beim Bayerischen Obersten Landesgericht angemeldet.