Prozess in Avignon:„Für fünf Stunden hielt er sich für Gott“

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Gisèle Pelicot bekommt weltweit viel Unterstützung. Mit ihrem Auftreten in dem Vergewaltigungsprozess ist sie auch außerhalb Frankreichs zu einer feministischen Ikone geworden. (Foto: CHRISTOPHE SIMON/AFP)

In diesem Prozess steht nicht Aussage gegen Aussage, die Taten waren auf Video zu sehen. Dennoch: Der Hauptangeklagte gesteht nur, was er nicht leugnen kann. In ihrem Plädoyer beharren die Anwälte von Gisèle Pelicot darauf, dass auch die Mitangeklagten Vergewaltiger sind.

Von Oliver Meiler, Avignon

Nichts, sagt der Anwalt zu Beginn seines bewegenden Plädoyers, lasse vorausahnen, dass dieser Prozess im Gericht von Avignon, dieser Marathon durch menschliche Abgründe, zu einem Wandel in der Gesellschaft führen werde. Zu einem neuen Bewusstsein. Einem neuen Blick auf die Vergewaltigung. Und wie Antoine Camus, einer der Anwälte von Gisèle Pelicot und deren Kindern, das sagt, kann man spüren, dass sein Optimismus nicht sehr groß ist. Trotz des immensen Interesses, das der Vergewaltigungsprozess, der „Prozess Pelicot“, ausgelöst hat, weltweit.

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Kurz vor den Plädoyers tritt Gisèle Pelicot noch einmal auf im Vergewaltigungsprozess in Avignon. Die Anwälte der 51 Angeklagten haben noch Fragen. Nicht alle gehen gefühlvoll mit ihr um.

Von Oliver Meiler, Avignon

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