1. Arts & Style
  2. Literatur
  3. Selbstversuch: Was Bücher-Abstinenz mit dem Gehirn macht

H+Selbstversuch

Was Bücher-Abstinenz mit dem Gehirn macht

Aus dem Handelsblatt Archiv: Einen Abschluss in Literaturwissenschaft, seitdem aber kaum Bücher gelesen? Das Verhältnis unseres Autors zum Buch ist typisch für die Deutschen.Thorsten Firlus 14.11.2024 - 13:58 Uhr
Das Lesen von Büchern gilt als hochtrainierter Vorgang im Gehirn. Foto: Stone/Getty Images

Düsseldorf. Der Kollege erzählte beim Mittagessen in kleiner Runde, seine Freundin habe im Jahr 2023 exakt 102 Bücher gelesen. Ich überschlug: alle drei Tage ein neues. Sie führe eine Exceldatei darüber. Ein zweites Mal in meinem Leben offenbarte ich mich zu diesem Thema. „Ich lese keine Bücher mehr.“ Seit Jahren nicht. Noch jeden Roman, den ich spätestens mit Ausbruch der Pandemie begann, brach ich ab. Das stets gleiche Buch* ist seit einigen Sommern mit ins Ferienhaus auf der Nordseeinsel gefahren und ungeöffnet wieder nach der Rückreise ins gut gefüllte heimische Regal gestellt worden.

„Wie, du liest keine Bücher?“ Der schiere Umstand, dass ein erwachsener Mensch keine Geschichten liest, verwirrte einen weiteren Kollegen. Ich gehe nie zum Fußball, schaue kein Traumschiff oder gehe in Clubs – all das hätte kaum zu Nachfragen geführt. Keine Bücher zu lesen, das scheint keiner zu kennen und wenn, dann redet niemand darüber. Bücher zu lesen, bildet, regt die Fantasie an. Wären Bücher ein Nahrungsmittel, dann wären sie Obst und Gemüse. Gut für mich. Mein Hirn ist jedoch auf Mangelernährung.

Mehr zum Thema
Unsere Partner
Anzeige
STELLENMARKT
Mit unserem Karriere-Portal den Traumjob finden
Anzeige
Homeday
Immobilienbewertung von Homeday - kostenlos, unverbindlich & schnell
Anzeige
remind.me
Jetziges Strom-/Gaspreistief nutzen, bevor die Preise wieder steigen
Anzeige
Presseportal
Direkt hier lesen!
Anzeige
Expertentesten.de
Produktvergleich - schnell zum besten Produkt
Feedback