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Das eiserne Herz des Charlie Berg

Roman

★ ★ ★ ★ ☆

81 Rezensionen

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Die frühen 90er, die Zukunft steckt voller Möglichkeiten. Charlie will richtig loslegen, ausziehen von zu Hause, einen Roman schreiben. Doch dann läuft alles aus dem Ruder: Als er mit Opa jagen geht, trifft ein Schuss nicht nur den Hirsch, sondern auch den Opa. Außerdem verkündet Charlies heimliche Liebe Mayra ihre baldige Heirat… Wie aber hört man auf sein Herz, wenn es immer wieder aus dem Takt gerät?

Warmherzig und wild: Sebastian Stuertz erzählt vom Wagnis, sich ins Leben zu werfen – ohne Furcht vor dem Scheitern.

Ausgabe:
Taschenbuch, Klappenbroschur, 720 Seiten, 12,5x18,7cm
Erschienen am:
11.10.2021
Originaltitel:
Das eiserne Herz des Charlie Berg
ISBN:
978-3-442-77158-5
Originalverlag:
btb HC
Lieferstatus:
lieferbar
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Sebastian Stuertz

Sebastian Stuertz

Sebastian Stuertz, geboren 1974 und aufgewachsen am Steinhuder Meer, war jahrelang Musiker mit überschaubarem Erfolg, bevor er sich dem Schreiben widmete. Er animiert Grafiken für Film und TV und arbeitet als Dozent für Motion Design. Seit Beginn des Jahrtausends lebt er mit seiner Familie in Hamburg. Sein...

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Schlagworte

Rezensionen

Kurzweilig, witzig, unterhaltsam

5 ★ ★ ★ ★ ★

Zum Inhalt: Das Buch spielt hauptsächlich 1993 und es geht um den 19jährigen etwas nerdigen Typen Charlie Berg. Der lebt mit seinem kiffenden Musikervater und seiner autistischen Schwester in einem Dorf in der Nähe eines Waldes, indem sein Großvater Förster ist. Das Buch beginnt mit der Szene, in der sein Großvater erschossen wird, während der Jagd, von einem anderen Wilderer. Gleich zu Beginn kommt heraus, dass Charlie eine Superkraft hat, er kann alles riechen. Er riecht eine Rotte Wildschweine, er riecht jedes Parfüm, er zerlegt die Düfte in Moleküle. Nach dem Tod seines Großvaters und dem Unfall des Wilderers beginnt ein sehr spannende und abwechslungsreiche Geschichte um Charlie, seine Freunde, seine Familie und sein Leben. Nebenberuflich entwickelt Charlie Parfum, er möchte Autor werden, ist verliebt in seine mexikanische Brieffreundin, hat einen perversen Freund, ist von seiner Mutter verlassen, kümmert sich liebevoll um seine Schwester, geht mit seinem einen Opa jagen, vom anderen lässt er sich seine Anzüge schneidern und hat auch ansonsten ein extrem spannendes Leben, obwohl er scheinbar ein unauffälliger und nerdiger Typ ist. Insgesamt gibt es zwei Rückblenden. Meine Meinung: Ich habe das Buch extrem gerne gelesen und obwohl es auch ziemlich dick war, habe ich es auch ziemlich schnell gelesen. Ich war über viele Wendungen sehr überrascht und fand es auch kaum vorhersehbar. Man konnte es flüssig lesen und es war amüsant. Die Figuren waren sehr nachvollziehbar und liebenswürdig. Während der Zeit des Lesens habe ich mir zeitweise auch eingebildet, dass mein Geruchssinn besser geworden ist und ich Sachen viel mehr wahrnehme. Auch die zeitkulturellen Bezüge waren für mich immer glaubwürdig, vielleicht bis auf das Wort cheesy, aber vielleicht wurde das auch regional zu der Zeit benutzt. Ein ganz klein bisschen hat mich die Liebe zur mexikanischen Brieffreundin genervt, bzw. der innere Monolog und auch, dass sie da so bereitwillig mitgemacht hat. Fazit: Absolut lesenswert, für alle, die sich gerne unterhalten lassen und sich gerne amüsieren. Und für alle, die sich auch noch ziemlich gut an die 90er erinnern.

Wildes Sammelsurium

3 ★ ★ ★ ☆ ☆

Im fiktiven Piesbach der 90er-Jahre versucht der 19jährige Charlie Berg trotz schwacher Herzgesundheit alles richtig und es vor allem besser als seine Eltern zu machen - und freut sich auf seinen Zivildienst auf einem Leuchtturm am Wattenmeer. Dort, so hofft er, hat er endlich Zeit, seinen Roman zu schreiben. Doch gleich im szenischen und filmreifen Bucheinstieg kommt sein Opa bei einem Jagdunfall auf sehr skurrile Art und Weise ums Leben. Und voller schräger und eigenartiger Charaktere geht Sebastian Stuertz' Debütroman über 700 Seiten auch weiter. Der Leser ist mitten in einem Coming-of-Age-Tagebuch und -archiv eines Jungen, der auch recht derbe und vulgäre Fantasien hat. Seiner autistischen Schwester versucht er in der Abwesenheit der Künstlereltern beizustehen und nebenbei noch seine unerfüllte Liebe in Mexiko zu gewinnen. Bei allem kommt ihm sein scharfsinniger und übernatürlicher Geruchssinn zugute - er kann Ereignisse anhand von Düften kombinieren. Mit einem Verbrechen schwingt der Plot ins noch Groteskere, gewinnt dabei aber auch an Fahrt. Der Roman erzählt in Rückblenden sehr viel von Charlies Kindheit und dem Charme der 90er-Jahre. Dies hat trotz individuellen Charakteren seine Längen - manches war mir zu detailliert geschildert. Sebastian Stuertz strotzt vor bunten Fantasien, schrägen Verwicklungen und filmreifem Einfallsreichtum, er springt zwischen den Genres sowie Zeiten und entwirft in einer poppigen Nuanciertheit das Heranwachsen eines jungen Mannes, der mir in seinen Emotionen und seiner mal hilflosen, mal zu abgeklärten Handlungsweise trotzdem unnahbar blieb. Meiner Meinung nach ein sehr unterhaltsames Debüt, dem 200 Seiten weniger und eine intensivere Konzentriertheit auf ein bis zwei Handlungssträngen gut getan hätte.

Ein skurriles und amüsantes Buch!

4 ★ ★ ★ ★ ☆

Charlie hat ein schwaches Herz, dafür aber einen umso stärkeren Geruchssinn. Er riecht, was andere gefrühstückt haben, wer gerade mit wem Sex hatte und wer sich vor Stunden in einem Waldstück aufhielt. Er träumt davon, Schriftsteller zu werden, alles, was ihm so wiederfährt, einfach mal aufzuschreiben. Er kann es kaum erwarten, endlich seine Zivildienststelle in einem Leuchtturm zu bekommen, wo er endlich genug Zeit und Ruhe hat, um ein Buch zu schreiben. Dann kommt ein Jagdausflug dazwischen, der Charlies Leben auf den Kopf stellt: Hirsch tot, Opa tot, Wilderer tot. Was wie ein Krimi beginnt, wird im Laufe des Buchs eher zu einem Mix aus Coming-of-Age- und Familienroman, einer Aneinanderreihung von skurrilen Ereignissen. Neben Charlie hat Sebastian Stuertz weitere vielfältige Charaktere geschaffen, die für mich das Buch so besonders machen: Da ist zum Beispiel seine Schwester Fritzi mit einer Inselbegabung: Ununterbrochen Bücher lesend, vergisst sie keinen Satz, den sie gelesen hat und spricht irgendwann nur noch in Buchzitaten. Oder David, Charlies bester Freund, der eindeutig sexsüchtig, aber gleichzeitig auch irgendwie liebenswürdig ist. Seine ständigen Neologismen haben mich öfter mal zum Lachen gebracht. Durch den sexbesessenen David und andere Teenager werden den Leser*innen (zum Glück nur wenige) grenzwertige Sex-/Masturbationsszenen präsentiert, auf die ich persönlich hätte verzichten können. Auch wird die Geschichte etwas durcheinander erzählt, es werden immer mal wieder Episoden eingefügt, die schon Jahre zurückliegen und dadurch war es für mich manchmal schwierig, richtig in die Geschichte einzutauchen und zu verstehen, wohin das alles führen soll. Weil aber jede Episode für sich unterhaltsam, amüsant, abenteuerlich oder einfach spannend ist, habe ich es trotzdem gerne gelesen. Unterm Strich eine absurde Geschichte, ein ungewöhnliches Buch.

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Pressestimmen

»700 Seiten verrücktes Leben. Krimi, Liebesgeschichte und Familienaufstellung in einem mit einer Fabulierlust, die kaum Grenzen kennt.«

Peter Twiehaus, ZDF Morgenmagazin, 23.10.2020

»So unterhaltsam, so bunt und extrem kurzweilig.«

Eleni Efthimiou, radioeins, 06.05.2020

»Sebastian Stuertz betritt die literarische Bühne mit einem Wahnsinnsbuch. DAS EISERNE HERZ DES CHARLIE BERG ist das wilde, aufregende, absurd-komische und ziemlich durchgeknallte Debüt eines großen Erzählers.«

Lucy Fricke, 02.04.2020