In Großbreitenbach spielt Sonnenstrom so gut wie keine Rolle. Nur wenige Gebäude sind in dem Erholungsort mit Fotovoltaikanlagen bedeckt. Dabei ist das Potenzial an Energie groß, das die Dächer in der Gemeinde am Rande des Thüringer Waldes ausschöpfen könnten: Fast 99 Prozent der möglichen Dächer für Sonnenkollektoren blieben bis zum vergangenen Jahr ungenutzt, und das, obwohl der Solarausbau in Deutschland ziemlich erfolgreich vorankommt.
Knapp 200 Kilometer Luftlinie südlich von Großbreitenbach liegt Fremdingen in Bayern. Es ist eine der Gemeinden, die anteilig am meisten Häuser in Deutschland mit Fotovoltaiktechnik belegt haben. 2023 waren auf mehr als 36 Prozent der Gebäude Solarpaneele installiert. Auf Bauernhöfen, Supermärkten, Bauunternehmen oder einfach den Dächern von Wohnhäusern. Zwar scheint in Fremdingen die Sonne im Schnitt pro Jahr knapp 200 Stunden länger als in Großbreitenbach, doch dieser Standortvorteil kann die ungenutzte Sonnenenergie im Thüringer Wald nicht erklären.