Es ist ein Fernseher, der Emilia Nowak* und Adam Kaminski* ins Verderben führt. Ein neues Gerät soll her, damals im August 2015, Samsung UE65JS8590, 65-Zoll-Bilddiagonale, ein Fachmagazin nennt ihn "überragend". Sie finden ein wunderbares Angebot bei eBay Kleinanzeigen. Der Verkäufer wohnt nur 20 Kilometer entfernt von dem kleinen Örtchen in Ostwestfalen, in dem Emilia Nowak lebt. Was ein Glück. Und der Preis: mehr als fair. Der Fernseher ist ja neu.
Am nächsten Tag trifft sich Nowak mit einem Mann Ende 20, der sich als Julius Pomme* vorstellt. Er zeigt ihr seinen Ausweis, so erzählt sie. Sorgfältig sei er gewesen, umsichtig, einfach nett, habe von seinem Kind gesprochen, das er später von der Kita abholen müsse. Der Fernseher stamme aus einer Insolvenz, er habe noch eine ganze Menge mehr. Sein Geschäftspartner habe ihn übers Ohr gehauen, jetzt stehe er vor den Trümmern seiner Existenz. "Er wirkte ernsthaft geknickt", sagt Nowak.