Sozialofbau an Oprëschtung? Net mat eis! KPL - Lëscht 5 Sozialofbau an Oprëschtung? Net mat eis! KPL - Lëscht 5
Leitartikel08. Juni 2024

Die Alternative zu EU-Lügen und Fakenews

von Ali Ruckert

Auch wenn das EU-Parlament – anders als die Lëtzebuerger Chamber – keine legislativen Befugnisse hat, seine Rolle sich auf die eines Papiertigers beschränkt, und die sechs EU-Abgeordneten, die morgen gewählt werden, kaum Einfluss in Brüssel und Straßburg haben, so kommt den EU-Wahlen dennoch Bedeutung zu, da ihr Resultat bis zu einem gewissen Grad zeigt, welche politischen Tendenzen die Wähler bevorzugen.

Die letzten Wochen haben einmal mehr deutlich gemacht, dass in der Zeit des Wahlkampfes eine gigantische Irreführung der Öffentlichkeit erfolgt, die umso größere Aussichten auf Erfolg hat, je mehr Geld die Parteien in den Wahlkampf pumpen. Auf diese Weise haben selbst die größten Lügen und Fakenews gute Chancen Gehör zu finden und bei den Wählerinnen und Wählern als die reine Wahrheit durchzugehen.

Nehmen wir zum Beispiel die gebetsmühlenartig auch hierzulande von allen Kanälen und von den Politikern fast aller Couleur verbreitete Lüge, bei der Europäischen Union handle es sich um eine »Friedensunion«. In Wirklichkeit waren Truppen aus EU-Ländern seit den 1990er Jahren an Kriegen und militärischen Konflikten in Jugoslawien, Afghanistan, Irak und vielen weiteren Brennpunkten beteiligt.

Frankreich bombardierte so lange in Libyen, bis den französischen Luftgangstern die Bomben ausgingen, und heute schickt man sich an, unter dem Applaus der EU-Institutionen, welche die einzelnen Mitgliedsländer, in Übereinstimmung mit der NATO, zu immer höheren Rüstungsausgaben aufstacheln, den Krieg in der Ukraine weiter anzuheizen und neben Waffen auch Soldaten Ukraine zu schicken. Das ist keine »Friedensunion«, sondern ein Bündnis von Kriegstreibern.

Zu den Fakenews, die am häufigsten während der vergangenen Wochen hierzulande in der Propaganda der Parteien, in den Medien und bei Rundtischgesprächen verbreitet wurden, gehört die Behauptung, wir hätten es mit einem »sozialen Europa« zu tun. 73 Millionen Arme und 123 Millionen Menschen in den EU-Ländern, die von Armut betroffen sind, widerlegen diese Desinformationskampagne.

Seit ihrem Bestehen wirkt die EU, in Zusammenarbeit mit den Regierungen der einzelnen EU-Länder, als Triebkraft für Austerität und Liberalisierung und übt Druck aus auf die Löhne, die Arbeitsbedingungen und die sozialen Rechte der Schaffenden.

Diese Politik der Austerität und des Sozialabbaus ist es, die maßgeblich dazu geführt hat, dass rechtspopulistische, rechtsextreme und faschistische Parteien starken Auftrieb bekamen.

Die EU-Anhänger, die heute vor einem Erstarken rechtsextremer Parteien warnen oder wenigstens so tun als ob, sind zum großen Teil die gleichen politischen Kräfte, die auf EU-Ebene und in den einzelnen EU-Ländern für Austerität und Sozialabbau verantwortlich sind. Auch hierzulande verdankt die rechtspopulistische ADR ihre elektoralen Erfolge größtenteils der Politik des Sozialabbaus, die seit 20 Jahren von CSV, DP, LSAP und Grünen praktiziert wird.

Die einzige wirkliche Alternative zu diesem EU-Gebäude aus Lügen, Fakenews, Aiusbeutung, Sozialabbau und Militarisierung zeigt die KPL.

Ihre grundsätzliche Haltung zur EU, gekoppelt an ihre Alternativen für eine demokratische sozial gerechte und friedliche Gesellschaft, findet man gebündelt in ihrem Wahlslogan »Sozialofbau an Oprëschtung? – Net mat eis!«.

Wer dem zustimmt, sollte am Sonntag den Kreis über Liste 5, KPL d’Kommunisten, schwärzen!

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Luxemburg08. Juni 2024

Wirtschaftsmission nach Japan

von

Luxembourg Space Agency an Organisation der viertägigen Reise beteiligt

Drei Monate nachdem Space One damit gescheitert ist, als erstes japanisches Privatunternehmen einen Satelliten in eine Erdumlaufbahn zu bringen, wird Erbgroßherzog Guillaume in der kommenden Woche eine Wirtschaftsmission nach Japan leiten, an deren Organisation auch die Luxembourg Space Agency (LSA) beteiligt war. Wie Wirtschafts- und Außenministerium am Freitag ankündigten, sollen mit der viertägigen Reise nach Tokio und zur 60 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt gelegenen japanischen Forschungsstadt Tsukuba die politischen und Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern gestärkt werden. Im Mittelpunkt stünden »Raumfahrttechnologien, digitale Gesundheitstechnologien, Cybersicherheit und Künstliche Intelligenz«.

Neben »thematischen Aktivitäten« und Unternehmensbesuchen seien eine Diskussionsrunde, ein Wirtschaftsforum und eine »Networking-Veranstaltung« vornehmlich mit Start-up-Unternehmen geplant. Zur Delegation gehören Außen- und Außenhandelsminister Xavier Bettel sowie der auch für kleine und mittlere Unternehmen, Energie und Tourismus zuständige Wirtschaftsminister Lex Delles, der Generaldirektor der Handelskammer Carlo Thelen sowie »60 Vertreter luxemburgischer Unternehmen und Institutionen, die Partnerschaften mit japanischen Akteuren suchen und ihre Aktivitäten ins Ausland ausweiten wollen«.

An der Organisation der Wirtschaftsmission seien neben der erst im Herbst 2018 auf Betreiben des damaligen Wirtschaftsministers Etienne Schneider gegründeten LSA das in Tokio ansässige Luxembourg Trade and Investment Office (LTIO), die Botschaft Luxemburgs in Japan, die Handelskammer und die Wirtschaftsförderungsagentur Luxinnovation beteiligt. Daneben würden der Erbgroßherzog und die Minister Bettel und Delles »mehrere politische Gespräche« mit dem japanischen Premier Fumio Kishida und Mitgliedern seiner Regierung führen.

Tsukuba wurde erst Ende der 60er Jahre auf der grünen Wiese errichtet, um den Ballungsraum Tokio zu entlasten. Verlegt oder neu gegründet wurden dabei öffentliche und private wissenschaftliche und technische Forschungsinstitute. Heute gibt es in der Stadt drei Universitäten, mehr als 300 staatliche und private Forschungsinstitute sowie viele Hightech-Unternehmen wie Space One. Dessen neue »Kairos«-Rakete, die einen Testsatelliten ins All befördern sollte, explodierte Mitte März wenige Sekunden nach dem Start von Japans kommerziellem Weltraumbahnhof Kii in Kushimoto (Foto).

Aus noch unbekannten Gründen löste der Selbstzerstörungsmechanismus der rund 18 Meter langen Rakete aus. Sie ging in einem Feuerball auf, schwarzer Rauch verdunkelte den Himmel, die Trümmer fielen in die umliegenden Berge. Space One hatte die erste japanische Privatfirma werden wollen, die einen Satelliten erfolgreich in eine Erdumlaufbahn bringt. Der gescheiterte Start ist ein Rückschlag für die Bemühungen der japanischen Regierung, in den potentiell lukrativen Markt von Satellitenstarts vorzudringen.

Dagegen war Japans staatlicher Raumfahrtagentur JAXA im Februar nach einem ersten Fehlschlag der Start der neuen Trägerrakete H3 geglückt. Die Rakete hob von Japans staatlichem Kosmodrom Tanegashima im Südwesten des Landes mit einer Satellitenattrappe sowie zwei Minisatelliten an Bord ab. Mit dem Neustart wollte JAXA Zweifel an der Zuverlässigkeit der neuen Trägerrakete ausräumen. Bei einem ersten Startversuch im vergangenen Jahr hatte der Antrieb der zweiten Raketenstufe nicht gezündet. Da der Weltraumflug keine Aussicht auf Erfolg hatte, war kurz nach dem Abheben die Selbstzerstörung ausgelöst worden.

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Ausland08. Juni 2024

Auslands-Nachrichten

von dpa/ZLV

Chinas Außenhandel wächst deutlich

Chinas gesamte Importe und Exporte von Waren in Yuan sind in den ersten fünf Monaten dieses Jahres um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, meldet die Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf neue statistische Angaben aus Beijing. Die Exporte des Landes stiegen im Zeitraum von Januar bis Mai um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, während die Importe um 6,4 Prozent stiegen, berichtete die Allgemeine Zollverwaltung (GACC). Auf Dollar-Basis beträgt das Wachstum bei Exporten 7,6 Prozent und liegt damit deutlich über den Erwartungen der meisten Analysten.

Chinas Außenhandel mit Waren belief sich in diesem Zeitraum auf 17,5 Billionen Yuan (etwa 2,46 Billionen US-Dollar). Die Exporte erreichten 9,95 Billionen Yuan, während die Importe 7,55 Billionen Yuan betrugen. Im Monat Mai wuchs der Außenhandel um 8,6 Prozent auf 3,71 Billionen Yuan.

Der Internationalen Währungsfonds (IWF) erwartet in diesem Jahr für Chinas Wirtschaft ein Wachstum von fünf Prozent. Die Sonderorganisation der UNO hatte ihre Erwartung für die Volksrepublik zuletzt leicht angehoben, jedoch auch notwendige »Reformen« angemahnt. Die Regierung sollte unter anderem das soziale Sicherheitsnetz ausbauen. Zudem könne China den Dienstleistungssektor liberalisieren, um Arbeitsplätze entstehen zu lassen, hieß es vom IWF aus Washington.

Regierungsbildung in Südafrika

Südafrikas Regierungspartei ANC strebt eine Kooperation mit allen im Parlament vertretenen Parteien an. »Wir haben uns darauf geeinigt, daß wir politische Parteien einladen werden, eine Regierung der Nationalen Einheit zu bilden als beste Option, um das Land voranzubringen«, sagte Südafrikas Präsident und ANC-Parteichef Cyril Ramaphosa am späten Donnerstagabend nach einer Sitzung des Exekutivkomitees der Partei. Bei der Parlamentswahl am 29. Mai hatte der Afrikanische Nationalkongreß (ANC) zum ersten Mal seit 30 Jahren die absolute Mehrheit verloren.

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Verheerende Arbeitslosigkeit in Gaza

Nach acht Monaten Krieg liegt die Arbeitslosigkeit im Gazastreifen nach einer neuen Analyse bei 79,1 Prozent. Im von Israel besetzten Westjordanland, wo die Zahl der Angriffe der israelischen Armee und von israelischen Siedlern auf Palästinenser deutlich gestiegen ist, lag sie bei 32 Prozent, berichtete die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) zusammen mit dem palästinensischen Statistikbüro am Freitag. Wahrscheinlich seien die Zahlen noch viel höher, berichtete die ILO. Menschen, die angesichts der Lage gar nicht mehr nach Arbeit suchten, seien nicht erfaßt. Das reale Bruttoinlandsprodukt im Gazastreifen sei innerhalb von acht Monaten um 83,5 Prozent geschrumpft, im Westjordanland um 22,7 Prozent. In den ersten vier Monaten des Krieges seien in beiden Regionen zusammen im Privatsektor täglich Produktionsverluste von 19 Millionen Dollar entstanden.

Schweizer Bundespräsidentin für Friedenskonferenz mit Rußland

Berlin – Die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd (Foto) geht davon aus, daß die von ihrem Land organisierte »Ukraine-Friedenskonferenz« Mitte Juni nur der Auftakt für weitere Verhandlungen ist. »Für uns ist klar, daß wir am Ende der Konferenz keine Friedensvereinbarung unterschreiben werden«, sagte Amherd der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung« (Freitag).

Für einen Frieden brauche es beide Parteien am Tisch, sagte sie mit Blick darauf, daß Rußland nicht zu dem Treffen eingeladen wurde. »In einer möglichen Folgekonferenz könnte dann auch Rußland dabei sein.« Nach Angaben der Schweiz haben mehr als 80 Länder ihre Teilnahme zugesagt.

Amherd sagte weiter, mit der Konferenz solle eine »Dialogplattform« geschaffen werden, auf der in einem ersten Schritt darüber diskutiert werde, auf welchem Weg ein Frieden in der Ukraine erreicht werden könne. Um Frieden in der Ukraine werde es im engen Sinne gar nicht gehen, sondern »nur« um Humanitäres, nukleare Sicherheit, freie Schifffahrt und Ernährungssicherheit. »Wir wollen Vertrauen aufbauen und Lösungen in diesen Themen suchen, die für die Zivilbevölkerung und dann auch für einen Frieden später wichtig sind.«

Amherd machte deutlich, für den Erfolg der Konferenz sei auch wichtig, daß Länder teilnehmen, die Rußland nahestehen. »Für uns war wichtig, daß nicht nur westeuropäische Länder und die USA dabei sind. Rund die Hälfte der mehr als 80 Teilnehmer, die schon fest zugesagt haben, kommt aus Westeuropa, die andere Hälfte aus Afrika, Südamerika und Asien. Der Globale Süden ist also vertreten.«

Neue Mitglieder im UNO-Sicherheitsrat

New York – Die Generalversammlung der UNO hat Dänemark, Griechenland, Pakistan, Panama und Somalia als neue nicht-ständige Mitglieder in den 15-köpfigen UNO-Sicherheitsrat gewählt. Von Januar 2025 bis Ende 2026 werden die fünf Länder im wichtigsten UNO-Gremium vertreten sein.

Neben den Ständigen Mitgliedern USA, China, Rußland, Frankreich und Britannien sind auch noch Algerien, Guyana, Südkorea, Sierra Leone und Slowenien im Sicherheitsrat.

Die Generalversammlung wählte zudem einen neuen Präsidenten. Das hauptsächlich zeremonielle Amt hat nun der frühere Ministerpräsident von Kamerun, Philémon Yang, für ein Jahr inne.

Biden verspricht Ukraine neues »Militärpaket«

Macron sagt Ukraine Mirage-Kampfjets zu

Paris – USA-Präsident Joe Biden hat ein neues militärisches Hilfspaket für die Ukraine im Umfang von 225 Millionen Dollar angekündigt. Biden überbrachte die Nachricht seinem ukrainischen Kollegen Selenski persönlich bei einem Treffen in Paris.

Nach Angaben des USA-Kriegsministeriums beinhaltet das neue Paket unter anderem Raketen für Hawk-Flugabwehrsysteme, Munition für die Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars sowie Stinger-Flugabwehrraketen und Artilleriemunition mit den Kalibern 155 und 105 Millimeter.

Die USA sind der wichtigste Verbündete und größte Waffenlieferant Kiews. Nach Angaben des Pentagon haben die USA der Ukraine seit Kriegsbeginn militärische Hilfe im Umfang von mehr als 51 Milliarden Dollar bereitgestellt oder zugesagt.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat der Ukraine Mirage-Kampfjets zugesagt. Wie viele Jets des Typs Mirage 2000-5 Frankreich liefern werde, teilte Macron in einem Fernseh-Interview am Donnerstagabend in Caen zunächst nicht mit. Man sei dabei, »eine Koalition mit Partnern« zu bilden. Macron kündigte zudem an, ab dem Sommer ukrainische Piloten ausbilden zu wollen. Auch eine Brigade mit 4.500 ukrainischen Soldaten wolle man ausbilden.

NATO-Luftüberwachung des Baltikums

Stockholm – Schweden hat wenige Monate nach seinem NATO-Beitritt angekündigt, sich an der Überwachung des Luftraums unter dem Kommando der NATO zu beteiligen. Laut dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson sollen schwedische Kampfflugzeuge im Rahmen des »NATO Air Policing« vor allem über dem Baltikum eingesetzt werden.

Kristersson sagte nach einem Treffen mit NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf einem Militärstützpunkt nahe Stockholm: »Schweden war vom ersten Tag an entschlossen, ein aktives NATO-Mitglied zu sein, und jetzt kann die Reise wirklich beginnen.«

Ukraine ist laut EU-Kommission aufnahmebereit

Brüssel – Die Ukraine und Moldau erfüllen nach Einschätzung der EU-Kommission alle Voraussetzungen für den Beginn von Verhandlungen über eine Aufnahme in die Europäische Union. »Wir sind der Ansicht, daß sämtliche Schritte von den beiden Ländern erfüllt wurden«, sagte eine Sprecherin am Freitag in Brüssel. Dazu gehörten unter anderem Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung, für einen besseren Schutz von nationalen Minderheiten und zur Einschränkung des politischen Einflusses von Oligarchen. Die deutsche Bundesregierung hatte bereits Ende Mai erklärt, daß sie alle Voraussetzungen für den Beginn von EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine als erfüllt ansieht.

Ob es nun wirklich zu einem schnellen Start den Beitrittsgesprächen kommt, ist allerdings offen, da die Regierung Ungarns nach Angaben von Diplomaten weiter Zusatzforderungen für ihre Zustimmung zu Beitrittsgesprächen mit der Ukraine stellt. Sie verlangt beispielsweise, daß in noch zu beschließenden Dokumenten für die Verhandlungen expliziter als bislang auf das Thema Minderheitenschutz eingegangen wird, da sie Rechte der ungarischen Minderheit in der Ukraine nicht ausreichend respektiert sieht. In den Niederlanden muß sich zudem auch noch das Parlament mit dem Thema beschäftigen.

Der Beginn von Beitrittsgesprächen mit der Ukraine und deren kleinem Nachbarstaat Moldau (Moldawien) war bereits bei einem EU-Gipfel im Dezember grundsätzlich beschlossen worden. Gleichzeitig wurde aber vereinbart, daß vor dem Verhandlungsstart »alle Reformauflagen erfüllt« sein müssen.

Rußland trotzt Sanktionen

St. Petersburg – Auch unter den zunehmenden westlichen Sanktionen bleibt Rußland ein Schlüsselpartner im Welthandel. Trotz aller Behinderungen und nicht legitimen Sanktionen des Westens entwickle das Land seine Logistik und die Geografie seiner internationalen Kooperationen, sagte Präsident Wladimir Putin am Freitag beim 27. St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum (SPIEF). Das Land liege unter den führenden Wirtschaftsländern vor Deutschland, sagte er mit Bezug auf Daten, die die Kaufkraft berücksichtigen.

Allein mit dem Nahen Osten habe sich das Handelsvolumen verdoppelt. Rund drei Viertel des Außenhandels würden heute mit anderen Staaten abgewickelt, sagte Putin. Seit vom Westen verfügten Handelsverboten in vielen Bereichen hat sich Rußland vor allem nach China wirtschaftlich orientiert, aber auch nach Indien, Afrika und Lateinamerika.

Putin warb bei einer Rede vor Hunderten Gästen um einen Ausbau der Zusammenarbeit beim Technologie-Transfer an und kündigte für Investoren aus dem Ausland interessante Wachstumsperspektiven an. Der russische Präsident sagte zudem, daß die Entwicklung eines von den USA unabhängigen Zahlungssystems weitergehe. Das System müsse unabhängig sein von politischem Druck, um Zahlungen zwischen Staaten abzuwickeln.

Trotz der eingeschränkten Wirtschaftskontakte besuchen viele Unternehmer aus westlichen Staaten das Forum, darunter aus den USA und der EU. Auch westliche Experten verweisen auf einen vergleichsweise robusten ökonomischen Zustand Rußlands, das mit beispiellosen Finanzsanktionen und Handelsverboten belegt wurde.

Koalitionsregierung in Indien

Neu-Delhi – Nach der Wahlschlappe der Partei von Premierminister Narendra Modi bei der Parlamentswahl in Indien haben ihm seine bisherigen Verbündeten ihre Unterstützung bei der Bildung einer Koalitionsregierung zugesichert. Einstimmig wählten sie den 73-Jährigen am Freitag in Neu-Delhi formell zu ihrem Anführer. Er solle am Sonntagabend (Ortszeit) vereidigt werden, sagte Modi nach einem Treffen mit Präsidentin Draupadi Murmu. Damit könnte er die dritte Amtszeit in Folge antreten.

Modis hindu-nationalistische BJP hatte bei der Parlamentswahl erstmals seit zehn Jahren die absolute Mehrheit im Unterhaus verloren, bleibt aber stärkste Kraft. Sie sicherte sich 240 von 543 Sitzen. Mit ihren Koalitionspartnern – kleine, regionale Parteien – erreicht sie jedoch deutlich mehr als die 272 für eine Regierungsbildung benötigten Sitze.

Modi sagte am Freitag, seine neue Regierung werde sich auf wirtschaftliche Entwicklung und die Unterstützung ärmerer Bevölkerungsschichten konzentrieren. Im Wahlkampf noch hatte die BJP hauptsächlich auf einen Personenkult um Modi als gottähnlichen Anführer gesetzt. Sie propagierte eine hindu-nationalistische Agenda, wonach Indien zu einem Staat nur für die hinduistische Mehrheit werden soll, die 80 Prozent der Bevölkerung ausmacht.

Berliner Uni-Präsidentin fliegt aus Beraterkreis

Berlin – Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz streicht die Präsidentin der Technischen Universität (TU) Berlin, Geraldine Rauch, aus seinem Beraterkreis. Der Kanzler habe entschieden, daß sie in Zukunft nicht mehr Mitglied des sogenannten Zukunftsrates sein werde, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Freitag vor Journalisten in Berlin.

Rauch steht in der Kritik, weil sie mindestens einen angeblich »antisemitischen« Post auf der Plattform X mit einem »Gefällt mir« markiert hatte. Am Donnerstag hatte sie erklärt, im Amt bleiben zu wollen, obwohl sich eine knappe Mehrheit des Akademischen Senats der Technischen Universität (TU) für ihren Rücktritt ausgesprochen hatte.

Bei der Debatte zur Regierungserklärung im Bundestag hatte CDU-Chef Merz den Kanzler offen aufgefordert, die Uni-Präsidentin aus dem Rat zu entfernen.

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Aus den Betrieben08. Juni 2024

Begleitausschuss des Stahlabkommens Lux2025 tagte

Wo bleiben die versprochenen Investitionen in Bissen?

von Ali Ruckert

Am Mittwoch dieser Woche trat zum dritten Mal der Begleitausschuss des Stahlabkommens Lux2025 zusammen, der sich aus Regierungsmitgliedern, Vertretern des Stahlkonzerns ArcelorMittal und Gewerkschaftern von OGBL und LCGB zusammensetzt. Der Begleitausschuss dient dazu, die Umsetzung des Abkommens zu begleiten.

Lux2025 gingen in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Abkommen voraus, die von der Stahltripartite gebilligt wurden. Ihre Rolle war es, die Gewerkschaften in den strukturellen Umbau der Stahlindustrie einzubinden, um die Schließung von Produktionsanlagen, den Abbau von Arbeitsplätzen und die ungenügende Investitionspolitik ohne große soziale Konflikte zu bewerkstelligen. Die Gewerkschaften vermochten wohl den Abbau von Arbeitsplätzen zu bremsen und die negativen Auswirkungen auf die Stahlarbeiter abzufedern, indem sie unter anderem Früh­pensionierungen durchsetzten, allerdings stellten sie die Abbaustrategie der Stahlherren nicht grundsätzlich in Frage.

Nur noch 3.200 Beschäftigte

Seither ging die Zahl der Beschäftigten von ArcelorMittal beständig zurück, so dass ArcelorMittal gegenwärtig nur noch 3.200 Lohnabhängige an den Standorten Belval, Differdingen Dommeldingen, Ro­dange, der Drahtzieherei in Bissen und in der Verwaltung beschäftigt.

Bis Ende 2025 soll die Zahl der Beschäftigten, die 2020 noch 3.500 betragen hatte, auf knapp 3.000 sinken. ArcelorMittal sucht inzwischen wieder neue Arbeitskräfte, da viele dem Konzern während der vergangenen drei Jahre den Rücken kehrten, weil sie wegen der fortwährenden Abbau- und Rationalisierungsbestrebungen dort keine Zukunft mehr für sich sahen.

Im Abkommen Lux2025 hatte der Stahlkonzern sich dazu verpflichtet, zwischen 165 und 205 Millionen Euro zu investieren, davon 110 Millio­nen Euro für die Instand­hal­tung der bestehenden Produktionsanlagen. Größere Inve­sti­tio­nen in zusätzliche Pro­duk­tionsanlagen sind nicht vorgesehen.

Aus den von den Gewerkschaften im Anschluss an die Zusammenkunft des Begleitausschusses veröffentlichten Stellungnahmen geht hervor, dass das Investitionsprogramm, das für Belval und Differdingen angekündigt wur­de, bisher eingehalten wird.

Investitionen, um den Eigenbedarf an Halbzeug zu decken

Dazu zählt der Umbau des Elektrostahlwerks in Belval, der eine höhere Energieeffizienz garantieren und eine Steigerung der Produktionskapazitäten um knapp 15 Pro­zent auf 2,5 Millionen Tonnen Stahl im Jahr gewährleisten soll.

Damit wäre der Eigenbedarf des Konzerns hierzulande an Halbzeug gedeckt, so dass die Produktionskosten der Walzstraße A in Rodange deutlich gesenkt werden könnten.

Eine weitere Investition be­trifft die Ausrüstung des Stahlwerks in Differdingen mit einer Entstaubungsanlage. Die wird aus Florange kommen, wo sie 2011 in quasi neuem Zustand stillgelegt wurde. Mit ihrer Inbetriebnahme ist frühestens Ende 2025 zu rechnen. Schwierigkeiten gibt es hingegen in Dom­meldingen, wo ArcelorMittal immer wieder versucht, Aktivitäten einzustellen, beziehungsweise auszulagern.

Nicht eingehalten wurde hingegen das Investitionsprogramm für die Drahtzieherei in Bissen. Dort warten die Beschäftigten, deren Zahl inzwischen auf 276 geschrumpft ist, noch immer da­rauf, dass die angekündigten Investitionen in Höhe von 30 Millionen Euro getätigt wer­den, die gewährleisten sollen, dass die dortigen Zieh- und Verzinkungsanlagen kohlenstoffneutral produzieren werden.

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Kultur08. Juni 2024

Jusqu’au 16 juin au Waassertuerm / Pomhouse, Dudelange

Daniel Wagener, lauréat 2023 du Luxembourg Photography Award

de Michel Schroeder

L’artiste-photographe Daniel Wagener est le lauréat 2023, du Luxembourg Photography Award. Son travail a été présenté aux Rencontres internationales de la photographie d’Arles, à la Chapelle de la Charité.

Le Centre National de l’Audiovisuel CNA/Pomhouse a invité Daniel à montrer son intéressant travail, afin de la rendre accessible au public luxembourgeois. Le Waassertuerm / Pomhouse (Centre National de l’Audiovisuel au 1 B, rue du Centenaire à Dudelange) accueille jusqu’au 16 juin cette exposition dont la Commissaire est Danielle Igniti.

Le Waassertuerm / Pomhouse est un lieu emblématique, sorte de chapelle industrielle, lieu de mémoire et d’histoire, mais sans autel ou nef comme la Chapelle de la Charité d’Arles.

Les interrogations de Daniel Wagener posées à travers ses images prises au quotidien dans tous les endroits des villes et pays où il passe, restent d’actualité et nous poussent à réfléchir sur nos habitudes de consommation sur notre traitement de la nature, sur l’aménagement de nos villes, sur nos visions urbaines.

Opus incertum raconte une nouvelle réalité, cherche à documenter les épisodes de construction urbaine, déniche ce que cache l’ostentatoire, révèle ce qui n’est plus aperçu.

De nombreuses
interrogations

Daniel Wagener est né à Luxembourg en 1988. Il vit et travaille au Luxembourg, ainsi qu’à Bruxelles, en qualité de photographe et d’imprimeur.

Cet artiste pluridisciplinaire a grandi au Luxembourg, puis étudié à Berlin et à Bruxelles. Avec Axel Claes, il gère le studio d’impression bruxellois Chez Rosi, qui édite des livres d’art.

Il a conçu des installations pour le Casino-Forum d’art contemporain dans le cadre de la Luxembourg Art Week et pour Kanal / Centre Pompidou Bruxelles. En 2021, le MU­DAM Luxembourg a présenté son œuvre «Ket Backer» au sein de l’exposition collective Freigeister.

Daniel Wagener interroge le développement urbain contemporain en relation avec les implications sociétales et propose une nouvelle représentation du réel dans des installations participatives, insolites et teintées d’humour.

Le livre et indications techniques
de l’exposition

L’ouvrage qui accompagne cette exposition a été publié sous le titre «Opus Incertum». Il a été publié sous la direction de Danielle Igniti, édité en co-édition par Lët’z Arles et le Centre National de l’Audiovisuel.

Les photographies et l’installation de celles-ci ont été réalisées par Daniel Wagener. La commissaire d’exposition est Danielle Igniti. La coordination au CNA est de Daniela Del Fabbro. La régie et l’éclairage sont d’Armand Quetsch.


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Kaleidoskop08. Juni 2024

Klimawandel belastet Grundwasserqualität für Millionen Menschen

von dpa/ZLV

Infolge steigender Temperaturen könnten einer Prognose zufolge bis zum Jahr 2100 Hunderte Millionen Menschen in Gebieten leben, in denen die Qualität des Grundwassers beeinträchtigt und ihre Gesundheit gefährdet ist. »Das bedeutet, daß das Wasser dort nicht bedenkenlos direkt getrunken werden kann, sondern zum Beispiel abgekocht werden muß«, erläuterte Susanne Benz vom Institut für Photogrammetrie und Fernerkundung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in einer Mitteilung. Je nach Klimaszenario seien bis zum Jahr 2100 »bis zu mehrere Hundert Millionen Menschen betroffen«.

Eine entscheidende Rolle für die Wasserqualität spiele die Temperatur des Grundwassers, von der abhänge, ob sich zum Beispiel schädliche Stoffe wie Arsen oder Mangan im Wasser anreichern. »Diese erhöhten Konzentrationen können sich negativ auf die menschliche Gesundheit auswirken, besonders wenn das Grundwasser als Trinkwasserquelle genutzt wird«, sagte Benz. Auch könnten sich Krankheitserreger wie Legionellen ausbreiten.

Darüber hinaus wirkten sich steigende Wassertemperaturen auch auf die Biodiversität aus. Fischarten wie der Lachs nutzten Laichplätze in Flüssen, die von Grundwasser gespeist werden. Seien diese zu warm, gefährde das die Fortpflanzung. Bisher war der Mitteilung zufolge wenig darüber bekannt, wie sich die Erwärmung der Erdoberfläche infolge des Klimawandels auf das Grundwasser auswirkt. Das Forscherteam um Benz prognostizierte nun Veränderungen der weltweiten Temperatur des Grundwassers bis zum Jahr 2100. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin »Nature Geoscience« veröffentlicht.

Die Forscher untersuchten die unterschiedlichen Ausmaße der Treibhausgasentwicklung. Im mittleren Szenario steigt die Grundwassertemperatur um 2,1 Grad, in einem extremen um 3,5 Grad. Dann könnten 77 Millionen bis 188 Millionen Menschen bzw. 59 Millionen bis 588 Millionen Menschen in Gebieten leben, in denen das Grundwasser den höchsten Grenzwert für die Trinkwassertemperatur überschreitet.

»Die starken Schwankungen hängen mit der räumlichen Variabilität des Klimawandels und der Bevölkerungsentwicklung zusammen«, schreibt das KIT. Die geringsten Erwärmungsraten würden für Gebirge mit einem tiefliegenden Grundwasserspiegel wie die Anden oder die Rocky Mountains erwartet. »Schon heute leben rund 30 Millionen Menschen in Gebieten, in denen das Grundwasser wärmer ist, als die strengsten Richtlinien für Trinkwasser vorgeben«, machte Benz allerdings deutlich. »Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, Maßnahmen zum Schutz der Grundwasserressourcen zu ergreifen und nachhaltige Lösungen zu finden, um den negativen Auswirkungen des Klimawandels auf das Grundwasser entgegenzuwirken.«

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