Posen. Die im Westen Polens an der Warthe gelegene Stadt Poznań hat viel zu bieten: Geschichte, Architekturschätze, preisgekrönte Kulinarik.
Obwohl Posen, polnisch Poznań, mit Auto und Zug nur drei Stunden von Berlin entfernt im Westen Polens liegt und auch mit dem Flugzeug direkt von Frankfurt und München zu erreichen ist, war die Stadt am Fluss Warthe bisher nicht das offensichtlichste Reiseziel in Polen. Als erfolgreicher Wirtschaftsstandort ist Posen schon länger bekannt, doch nun besuchen auch immer mehr Touristen die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Großpolen. Sogar aus Dubai kommen die Besucher, denn die Airline flydubai fliegt 3 mal pro Woche direkt nach Poznań, der Flug dauert ca. 6 Stunden und dank Code-Share mit Emirates öffnet es via Zwischenstopp den Weg nach Afrika, Asien und Australien.
Poznań ist mit etwa 540.000 Einwohnern die fünftgrößte polnische Stadt. Als eine der ältesten Städte Polens ist sie geschichtsträchtig und zieht mit ihren Galerien, Museen und kulturellen Veranstaltungen sowie internationalen Messen und Kongressen viele Gäste an.
Posen war in preußischer Zeit Hauptstadt der Provinz Posen, bis nach dem Ende des Ersten Weltkriegs sowohl Stadt als auch Provinz zu Polen kamen. Neben der Geschichte, Architektur und ihrer lebendige Kultur ist Posen aber auch eine Stadt, die man durch ihre Gastronomie entdecken kann – durch die neuen Empfehlungen des Michelin-Guide ist das jetzt einfacher denn je.
Altstadtmarkt von Poznań erneuert
Nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten wird der Altstadtmarkt von Poznań (Posen) nun wieder in seiner vollen Pracht zu erleben sein. Der Alte Markt (Stary Rynek) ist das Herz von Posen und zugleich die Hauptsehenswürdigkeit der Stadt. Der Hauptplatz zählt zu den schönsten von ganz Polen und ist von zahlreichen prachtvollen Gebäuden umgeben.
Der quadratische, 141 mal 141 Meter große Platz, war komplett aufgegraben war und es wurde eine Komplettsanierung durchgeführt. Nachdem die Infrastruktur unter dem Platz saniert worden war, mussten die Gehwegplatten sowie das historische Pflaster wieder aufgebracht werden.
Zuletzt kam die Kopie des historischen Prangers nach ihrer Restaurierung an den Ursprungsort zurück. Rund um das Rathaus und die benachbarten Gebäude im Zentrum des Platzes wurde historisches Kopfsteinpflaster eingesetzt. Im Zentrum spenden wieder Laternen in historischen Formen Licht. Zudem wurden neue Bäume gepflanzt und kleinere Grünanlagen eingerichtet.
Nach Krakau und Breslau drittgrößter Marktplatz in Polen
Typisch für den polnischen Rynek, umgibt den Markt eine Gruppe öffentlicher Gebäude und Läden. Bei der Gründung der Stadt im Jahr 1253 wurde er als Marktplatz für den Kauf und Verkauf von Waren angelegt. Mit einer Fläche von ca. zwei Hektar ist der Alte Markt der drittgrößte Marktplatz Polens (nach dem Krakauer Hauptmarkt und dem Breslauer Marktplatz) und einer der größten Europas.
Bis zum Zweiten Weltkrieg war er der Mittelpunkt des wirtschaftlichen und politischen Lebens der Stadt. Infolge der Kriegshandlungen wurde er fast völlig zerstört. Nach dem Wiederaufbau ist er heute, dank der gelungenen Restaurierung, eine der meistbesuchten touristischen Attraktionen der Stadt.
Erneuert und barrierefrei umgestaltet wurde auch die städtische Galerie „Arsenał“. An einem Fassadenabschnitt wurde ein überdimensionaler Multimediabildschirm eingerichtet, der künftig Videoinstallationen und Werbung für die Ausstellungen der Galerie zeigen soll. Das Gebäude war 1962 im modernistischen Stil anstelle des im Zweiten Weltkrieg zerstörten städtischen Arsenals errichtet worden. In einem benachbarten baugleichen Gebäude befindet sich das Großpolnische Armeemuseum.
Im Rahmen der Revitalisierung des Marktplatzes soll zudem eine begrünte Wand an der Galerie entstehen. Die kleine Gasse ul. Jana Baptysty Quadro zwischen der Galerie und dem baugleichen Gebäude des Armeemuseums wird zur „Kulturpassage“ umgestaltet. Über der Straße soll eine dachartige durchsichtige Konstruktion entstehen, an der Kunstinstallationen montiert werden können.
Renaissance Rathaus
Das auffälligste Gebäude am Hauptplatz ist das zwischen 1550 und 1567 erbaute Rathaus (Ratusz), in dem sich heute das Stadtgeschichtliche Museum (Muzeum Historii Miasta Poznania) befindet. Das Rathaus zählt zu den architektonischen Perlen des 16. Jhs. Im Inneren befindet sich die sogenannte Große Halle mit einem reich geschmückten, vollständig erhaltenen Renaissance-Gewölbe. Täglich um 12 Uhr erscheinen auf dem Rathausturm die berühmten Posener Ziegenböcke, die 12 Mal mit ihren Köpfen gegeneinanderstoßen. Ein Schauspiel, dass bei jedem Wetter von vielen Leuten bestaunt wird. www.mnp.art.pl
Täglich um die Mittagszeit versammeln sich Hunderte Schaulustige vor dem Rathaus, um das besondere Ereignis zusehen. Um 12 Uhr ertönt zuerst ein Trompetensignal und kurz darauf öffnet sich über der riesigen Uhr ein kleines Metalltor, aus dem die Figuren der zwei Ziegenböcke herauskommen. Sie stoßen dann mit ihren Hörnern zwölfmal gegeneinander und verschwinden danach wieder im Rathaus. Das Symbol der Ziegen findet man an vielen Stellen in Posen, unter anderem in Form einer Skulptur auf dem nahegelegenen Plac Kolegiacki oder auf einem Mural am Hotel DeSilva und natürlich als Motiv in den zahlreichen Souvenirshops.
Die Legende hinter den Posener Ziegen
Hinter jeder Tradition einer Stadt steht natürlich eine Geschichte – so ist es natürlich auch bei den Posener Ziegen: Nach einem großen Brand wurde beim Wiederaufbau des Rathauses eine prachtvolle Uhr am Gebäude angebracht. Zu diesem Ereignis veranstaltete man ein großes Fest, für das ein junger Koch Rehkeulen über offenem Feuer zubereiten sollte. Von seiner Neugier auf die Uhr getrieben, ließ er das Essen unbeaufsichtigt und es verbrannte. In Panik stahl er zwei Ziegen von einer nahegelegenen Wiese, um diese als Ersatz zuzubereiten. Die Tiere flüchteten jedoch ins Gesims des Rathausturms und begannen hoch oben vor den Augen der Gäste mit ihren Hörnern aneinanderzustoßen. Dieser Anblick amüsierte die Menschen so sehr, dass der Bürgermeister dem Koch seine Schuld vergab und einen Mechanismus in Auftrag gab, der täglich um 12 Uhr an dieses Schauspiel erinnern sollte. Die Ziegen wurden freigelassen und lebten glücklich bis zu ihrem Tode.
Posener Martinshörnchen und Croissant Museum
Die beste Aussicht auf die Ziegen hat man übrigens gegenüber vom Croissant Museum (Rogalowe Muzeum).Und damit ist man schon bei einem anderen Wahrzeichen der Stadt: Dem Posener Martinshörnchen (Rogal świętomarciński). Es handelt sich um eine Art Croissant mit Weißmohnfüllung und Glasur – und die sind einfach super lecker!
Der Eingang zum Museum ist in der Straße hinter dem Alten Mark, obwohl der Begriff Museum es eigentlich nicht trifft, denn den Besucher erwartet eine einstündige Show, die auf witzige Weise vermittelt, was hinter dem Posener Martinshörnchen steckt und man kann sogar aktiv bei der Zubereitung helfen. Es wird über die Geschichte und regionale Sprache und Einwanderer aus Bamberg berichtet. Danach kommt das Beste: Die Verkostung der frisch gebackenen Martinshörnchen, die es in Posen eben nicht nur am 11. November, am Martinstag, gibt. Wer eine Vorführung um die Mittagszeit bucht, hat als besonderes Schmankerl auch noch die Premium-Aussicht auf das Rathaus mit den zwei Ziegenböcken.
Wann Vorführungen in englischer Sprache stattfinden findet man auf rogalowemuzeum.pl.
Posen ist mit seinen bunten und detailreich ausgestatteten Fassaden der Bürger- sowie Krämerhäuser rund um den Stary Rynek eine der fotogensten Städte Polens. Erwähnenswert sind die vier Brunnen mit Figuren aus der römischen Mythologie. Sie stehen in den vier Ecken des Hauptplatzes und zeigen Apollo, Neptun, Mars sowie Proserpina.
Ein fünfter Brunnen ist etwas versteckt zwischen der alten Stadtwaage und der Hauptwache zu finden. Er zeigt die Figur Bamberka, die an die Zeit erinnert, als Posen durch Kriege und Seuchen unter Bevölkerungsmangel litt und die Posener Ratsherren rund 100 Familien aus dem fränkischen Bamberg einluden, sich hier anzusiedeln.
Direkt in einer Nebengasse vom Alten Markt sticht die pinkfarbene Kirche des hl. Stanislaus hervor. Das Gebäude aus dem 17. Jahrhundert zählt zu den schönsten Barockkirchen in Polen. Direkt daneben schließt das Jesuitenkolleg an. Im Inneren befindet sich u. a. eine berühmte Orgel – das Werk des bekannten Orgelmeisters, Friedrich Ladegast, aus dem 19. Jh.
Die schönste Aussicht auf Posen
Wer Posen und die Pracht des Stary Rynek aus einer anderen Perspektive - nämlich von oben – betrachten möchte, kann das von der Aussichtsplattform des wiederaufgebauten Posener Königsschlosses (Zamek Królewski w Poznaniu) tun. Der 43 Meter hohe Schlossturm liegt auf dem Przemysl-Hügel und bietet einen 360-Grad- Blick auf die schöne Stadt. Eine erste vollverglaste Terrasse befindet sich auf der 6. Etage und ist bequem mit dem Lift zu erreichen. Wer ganz nach oben will, muss noch ein paar Stufen erklimmen.
Königs- oder Kaiserschloss?
Posen hat aber nicht nur ein Königsschloss, sondern auch ein „Kaiserschloss“ – das Königliche Residenzschloss (Zamek Cesarski). Der Besuch ist ein Muss. Das Residenzschloss Posen, heute als „Posener Kaiserschloss“ (Zamek Cesarski w Poznaniu) bezeichnet, wurde als einer der letzten großen Schlossbauten Europas im Auftrag des deutschen Kaisers Wilhelm II. in den Jahren 1905 bis 1913 im neoromanischen Stil erbaut.
Die Bezeichnung „Königliches Residenzschloss“ bezieht sich auf den König von Preußen. Er war in dieser Eigenschaft auch Großherzog von Posen. In Polen wird heute die Bezeichnung „Kaiserschloss“ verwendet. Damit wird nicht nur der deutsche Hintergrund (Kaiser Wilhelm II.) hervorgehoben, sondern auch eine mögliche Verwechslung mit dem älteren (polnischen) Posener Königsschloss vermieden.
Nach dem Ersten Weltkrieg erlangte Polen seine Unabhängigkeit wieder. Im Schloss befand sich eine mathematische Fakultät der Posener Universität, deren Absolventen in den 30er-Jahren den deutsche Enigma-Code knackten.
Während der deutschen Besetzung Polens betrieben die Nationalsozialisten von 1940 an den Ausbau des Posener Schlosses zu einer „Führerresidenz“. Der Innenausbau der Prachträume wurde noch bis zum Sommer 1944 vorangetrieben. Eine der vorgenommenen Veränderungen betraf die Umwandlung der ehemaligen Privatkapelle Wilhelms II. in das mit Marmor ausgekleidete Arbeitszimmer Hitlers, dieses riesige „Kaminzimmer“ kann man besichtigen.
Bei Kriegsende wurde das Schloss während der Schlacht um Posen in Mitleidenschaft gezogen, nahm in seiner Grundsubstanz aber kaum Schaden. Aufgrund des Raummangels im schwer zerstörten Posen entschieden sich die polnischen Behörden, das Schloss weiter zu benutzen.
Im Zuge der Wiederherstellungsarbeiten wurde der zerstörte Turm um zwanzig Meter verkürzt. In das reparierte Schloss zogen zunächst die Universität und die Stadtverwaltung ein, bevor es seit den sechziger Jahren als Kulturzentrum dient. Die – einschließlich der nationalsozialistischen Umbauten – original restaurierten Räume werden in neuerer Zeit zu unterschiedlichen Zwecken genutzt, darunter auch von neu gegründeten Firmen. Heute dient das Schloss als Kulturzentrum (Ausstellungen, Kino, Theater, Konzerte) und hat oben ein tolles Café. www.ckzamek.pl
Entschlüsselung der Enigma
Im Jahr 2007 wurde vor dem Haupteingang zum Westflügel zu Ehren der drei polnischen Kryptoanalytiker Marian Rejewski, Jerzy Różycki und Henryk Zygalski, denen bereits im Jahr 1932 der erste Bruch der deutschen Rotor-Schlüsselmaschine Enigma gelang, das Kryptologen-Denkmal errichtet.
Unbedingt sollte man auch die spannende und interaktive Ausstellung im Enigma-Zentrum für Chiffren besuchen. Das Museum befindet sich direkt gegenüber des Kaiserschlosses. Es erzählt die Geschichte vom Knacken des Codes der deutschen Chiffriermaschine Enigma. Diese Geschichte nahm in Posen ihren Anfang. Die Multimedia-Ausstellung informiert unter anderem über die Kunst des Chiffrierens, das Kodieren und darüber, wie geniale polnische Mathematiker den Lauf des Zweiten Weltkriegs veränderten und die digitale Welt mit aufbauten. Die Besichtigung erfolgt mittels eines Audioguide (verfügbar in vier Sprachen). www.csenigma.pl
Die Dominsel und der Posener Dom
Posen ist eine Stadt, die man sehr gut zu Fuß erleben kann. Die Entfernungen zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind überschaubar. Etwas abseits der Innenstadt auf der Dominsel – vom Stadtzentrum aus rund 15 Minuten Fußmarsch oder mit der Straßenbahn erreichbar – thront der Posener Dom (Bazylika Archikatedralna św. Apostołów Piotra i Pawła) und zeigt mit seiner roten Backsteinfassade sowie den mächtigen Ausmaßen seine historische Bedeutung. Hier begann vor rund 1000 Jahren die Geschichte des polnischen Staates. Die ersten Herrscher des Landes Mieszko I. und Boleslaw Chrobry I. sind in der hinter dem Altar befindlichen Goldenen Kapelle bestattet.
Multimedia an de Warthe
Nach der Besichtigung geht man über die schöne Brücke Most Biskupa Jordana. Von dort sieht man schon das moderne Gebäude des Posener Tors (Brama Poznania). Der Begriff „Museum“ wird dem Erlebnis im „Porta Posnania Heritage Centre“ nicht gerecht.
Schon das Gebäude an sich ist faszinierend. Der Eingang zur Multimedia-Ausstellung führt durch einen gläsernen Brückentunnel. Man sieht das Wasser der Warta – einem Nebenfluss der Oder – und den imposanten Backstein-Dom im Hintergrund. Eine tolle Aussicht hat man auch von der Dachterrasse des Gebäudes, die man während der Ausstellung besuchen kann, die sich der Geschichte der Dominsel und der Gründung des polnischen Staates widmet. Hier werden die Wurzeln des polnischen Staates und die Anfänge der Stadt beschrieben. Hier beginnt auch die Königlich-Kaiserliche Route, die die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt mit einander verbindet. www.bramapoznania.pl
Kunst im Zitadellen-Park
Auf dem Rückweg ins Zentrum lohnt sich ein Ausflug in den Zitadellen-Park, mit etwa 100 Hektar der größte Stadtpark Posens. Bis zum 19 Jh. befand sich hier der Winiary-Hügel, der später in eine riesige Verteidigungsanlage umgewandelt wurde, die das Hauptelement der mächtigen Posener Festung war. Nach dem Krieg wurde der Hügel in einen Park umgewandelt.
Die Zitadelle zählt zu den beliebtesten und schönsten Erholungsgebieten der Posener. Zudem kann man hier auch zwei Militärmuseen besuchen: das Rüstungsmuseum für Militärinteressierte mit einer Freilichtausstellung militärischer Ausrüstung und das Museum der Armee „Poznań“.
Auf dem Parkgebiet befindet sich darüber hinaus aber auch das größte Freiluft-Werk der bekannten Künstlerin Małgorzata Abakanowicz mit dem Titel „Die Unerkannten” – es ist begehbar und unbedingt sehenswert. www.wmn.poznan.pl
Das Restaurant Muga in Posen
Doch es gibt noch einen weiteren wichtigen Grund, nach Poznań zu fahren - das gute Essen! Im Jahr 2023 erschien die polnische Auswahl des MICHELIN-Führers, die zum ersten Mal Restaurantempfehlungen für die drei Städte Warschau, Krakau und Posen enthält, wobei Posen zum ersten Mal in den legendären „Roten Führer" aufgenommen wurde.
Schauten sich die Michelin-Tester in den vergangenen Jahren für ihre Europa-Ausgabe nur Restaurants in den beiden größten Städten Warschau und Krakau an, so nahmen sie für den ersten polnischen Guide auch Posen mit unter die Lupe – und entdeckten dort mit dem „Muga“ gleich ein weiteres Restaurant auf Sterne-Niveau. Bereits seit 2014 ist das unweit des historischen Marktplatzes gelegene Restaurant eine gute Adresse für feine saisonale Küche. Chefkoch Artur Skotarczyk überzeugt dort mit ausgewogenen Aromen und ästhetischer Perfektion bei den Gerichten.
„Ich bin sicher, dass die Präsenz des MICHELIN-Führers hier in Poznań unsere Gastronomieszene beleben und viele interessante neue Lokale eröffnen werden", sagt Artur Skotarczyk, Chefkoch im Muga, dem ersten Restaurant in Poznań, das mit dem kultigen MICHELIN-Stern ausgezeichnet wurde. Das Muga, das sein 10-jähriges Bestehen feiert, ist ein wahres Juwel auf der kulinarischen Landkarte von Poznań, sogar von ganz Polen.
Die Küche von Chefkoch Skotarczyk ist eine gelungene Kombination aus französischer Technik und saisonalen, lokalen Zutaten sowie luxuriösen Delikatessen, die mit elegantem, zeitgenössischem Flair kombiniert werden. Das Degustationsmenü ist eine Gelegenheit, nicht nur das Können des Küchenchefs zu bewundern, sondern auch seine Fähigkeit, hochwertige Produkte zu beschaffen - Wild, Trüffel, Gänseleber, Spargel (eine echte Spezialität aus Poznań) und Flusskrebse.
Im Muga ist der Wein ein Schlüsselelement der Mahlzeit, und da das Restaurant einen der besten Sommeliers Polens eingestellt hat, kann man sich auf die Qualität der Kombinationen und des Weinservices verlassen.
11 Restaurants in Poznań vom MICHELIN Guide empfohlen
Insgesamt wurden 11 Restaurants in Poznań vom MICHELIN Guide empfohlen. Die Einwohner von Poznań sind stolz auf ihre Küche und ihre Zutaten, und kein Besuch in Poznań wäre vollständig, ohne einige der lokalen Gerichte zu probieren. Daher sollte man unbedingt das A Nóż Widelec besuchen: Dieses Restaurant, das sich den regionalen Aromen verschrieben hat, wird von dem Power-Paar Agata und Artur Kuter geführt, die sowohl das Restaurant leiten als auch in der Küche zaubern. Ein Besuch im A Nóż Widelec, das sich in einem Wohnhaus in einem malerischen Teil der Stadt befindet, fühlt sich an wie ein Besuch bei jemandem zu Hause - mit einer professionellen Küche und einem geschickten Küchenchef.
Artur Kuter ist ein großer Verfechter der großpolnischen Küche und lokaler Zutaten, und so ist es nur logisch, dass diese auf der Speisekarte des A Nóż Widelec die Hauptrolle spielen. Er interpretiert sie jedoch auf moderne Art und Weise: Es werden herzhafte Cannoli mit baltischem Heringspaprykarz und Meerrettichmousse, traditionellen Borschtsch oder żurek- eine saure Roggensuppe, die mit zwei Sorten handwerklich hergestellter Wurst und Ei serviert wird - oder gebratene Entenkeule mit Szagówki (kleinen Kartoffelklößen) und gebratenem Apfel serviert. Kuter schafft eine gute Balance zwischen Gemütlichkeit und raffinierter Kochkunst, so dass das A Nóz Widelec ein hervorragender Ort ist, um die Küche Großpolens kennenzulernen.
Die kulinarische Vielfalt von Poznań zeigt sich nicht nur in den vertretenen Küchen, sondern auch in der Vielfalt des Ambientes. Das TU.REStAURANT, ein weiteres Bib Gourmand, befindet sich in einem wunderschön renovierten Backsteingebäude aus dem 19. Jahrhundert, das früher als Militärkantine diente. Heute verspricht es eine moderne urbane Küche, die sich von der ganzen Welt inspirieren lässt. Im SPOT, das von einem üppigen Garten umgeben ist, kann man dem Trubel der Stadt entfliehen und eine wunderbare Mahlzeit genießen, die von einer gut sortierten Weinkarte begleitet wird, auf der auch polnische Spitzenwinzer zu finden sind, die außerhalb der polnischen Grenzen nur wenig bekannt sind. Das Restaurant genießt unter Weinkennern einen guten Ruf und organisiert regelmäßig Verkostungen und Meisterkurse, Weinmessen oder Abendessen mit Wein- und Essenskombinationen - Veranstaltungen, die sich lohnen, wenn sie mit Ihrem Aufenthalt in Poznań zusammenfallen.
Dies sind nur einige Beispiele für die Köstlichkeiten, die Poznań für kulinarisch interessierte Besucher bereithält - und es gibt noch mehr, denn die Stadt verfügt auch über eine tolle Kaffeespezialitäten-Szene, einer Fülle von stimmungsvollen Weinbars und verführerischen Konditoreien.
Der erste Michelin-Führer für Polen, der in Zusammenarbeit mit der Polnischen Tourismusorganisation entstanden ist, listet neben den drei Sterne-Restaurants weitere Top-Adressen in den Metropolen Warschau, Krakau und Posen auf. Sieben Restaurants wurden mit dem Bib Gourmand für sehr gute Qualität zum günstigen Preis ausgezeichnet. https://guide.michelin.com/pl/en/
Tipps
Die Posener City-Card ist die günstigste Art, die Stadt zu erkunden. Die Karte berechtigt zur kostenloser Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel sowie zum freien Eintritt in mehrere Museen und bietet über 100 Ermäßigungen an vielen attraktiven Orten. Es sind verschiedene Versionen der Karte erhältlich: ermäßigt oder normal, ein-, zwei- oder dreitägig, mit oder ohne Verkehrsmitteloption. Die Karte ist in städtischen Informationszentren und in ausgewählten Hotels erhältlich. Mehr Infos unter www.karta.poznan.travel.
Mit Audioguides kann man die Stadt und deren Sehenswürdigkeiten im eigenem Tempo und in beliebiger Reihenfolge erkunden. Alle Audioguides wurden im MP3-Format erstellt. Es gibt vier thematische touristische Routen: das älteste Posen, die Altstadt, das Posen des 19. Jahrhunderts und „Auf den Spuren der Moderne“.
Anreise
Auto: Posen ist von Berlin mit dem Auto in drei Stunden zu erreichen. Achtung: Die Straßen (A 2) können teilweise mautpflichtig sein. Sind aber sehr gut ausgebaut.
Zug: Von Berlin HBF fährt mehrmals täglich ein Eurocity bequem in unter drei Stunden nach Poznań Główny
Flugzeug: Vom internationalen Flughafen Poznań– Ławica gibt es sogar Verbindungen nach Dubai. Von Frankfurt und München gibt es beispielsweise Direktflüge nach Posen mit Lufthansa und Lot. https://poznanairport.pl/en/homepage/
Hoteltipp
Das Andersia Hotel ist ein Designhotel, das direkt gegenüber dem Einkaufs-, Kunst- und Geschäftszentrum Stary Browar im Zentrum von Poznań liegt. Das Kaiserschloss sowie die Internationale Messe Poznań sind in 10 Gehminuten erreichbar. Der Rynek in 20 Minuten.
Die durchgestylten Zimmer verfügen über verglaste Bäder mit Fußbodenheizung und kostenfreies WLAN. Alle Zimmer im Andersia Hotel sind klimatisiert und mit einem Safe ausgestattet. Es gibt Tee- und Kaffeezubereitungsmöglichkeiten sowie eine Minibar mit Mineralwasser, Limonaden und Säften. Zu den Extras gehört eine komfortable Chaise-Lounge mit einem Tisch in jedem Zimmer. Die breiten Fensterfronten sind mit Sitzpolstern ausgelegt.
Ein Frühstücksbuffet wird täglich im Hotelrestaurant Flavoria serviert. Abends ist das Flavoria auf polnische und internationale Gerichte spezialisiert. Die Lobby Bar des Andersia bietet eine Auswahl an Weinen und Getränken. Zimmerservice ist verfügbar. Außerdem können die Gäste in der Sauna entspannen oder in einem gut ausgestatteten Fitnesscenter trainieren.
Shoppen
Einkaufen im historischen Ambiente kann man in der Alten Brauerei – Stary Browar. Sie ist nicht nur ein Einkaufszentrum, sondern auch ein Gesamtkunstwerk, und das alles inmitten von wunderschöner Backsteinarchitektur, die an den alten Industriebau des 19. Jahrhunderts anknüpft. Neben mehr als 200 Geschäften befinden sich hier auch Music Clubs, ein Cafégarten, ein schöner Park und ein Kunstzentrum. www.starybrowar5050.com
Posnania ist das größte Einkaufszentrum in Posen. In dem modernen Zentrum gibt es 260 Geschäfte, 40 Restaurants und Cafés. Das Ganze wird durch ein vielfältiges Unterhaltungsangebot ergänzt: Kino, Kegelbahn und Fitnessclub mit Schwimmbad. Concierge oder Hands Free Shopping machen das Einkaufen einfacher und angenehmer. Interessante Architektur, Designermöbel und Installationen europäischer Künstler ergänzen den modernen Stil des Einkaufszentrums. www.posnania.eu
Weitere Informationen unter www.poznan.travel und www.polen.travel
Extratipp: Abstecher zur größten Christus-Statue der Welt in Świebodzin
Sie liegt nicht in der Region Großpolen, sondern im Lebuser Land, aber wenn man mit dem Auto oder Zug von Berlin nach Posen fährt sieht man sie schon aus der Ferne: Auf einer leichten Anhöhe am südlichen Rand der westpolnischen Kleinstadt Swiebodzin (deutsch Schwiebus) thront seit einigen Jahren eine riesige Christusstatue, die sich zum Besuchermagneten entwickelt.
Die 440 Tonnen schwere weiße Jesus-Figur mit goldener Krone ist mit 52 Metern Höhe, die größte ihrer Art in der Welt - höher als die berühmte Christusstatue von Rio de Janeiro.
Christus-König-Statue in Świebodzin
Inzwischen ist sie ein besonderer Anziehungspunkt nicht nur für Gläubige, sondern auch für Touristen. Man muss also nicht unbedingt nach Brasilien reisen - die weltbekannte Jesusfigur auf dem Berg Corcovado bei Rio de Janeiro ist sechs Meter kleiner -, wenn man ein solches imposantes Baukunstwerk sehen will.
Von Berlin aus über Frankfurt an der Oder sind es per Bahn oder Auto nur rund 160 Kilometer bis Świebodzin. Das ist ja in rund zwei Stunden (sogar im Rahmen einer Tagestour) locker zu schaffen.
Die vom Bistum Zielona Gora-Gorzow der römisch-katholischen Kirche offiziell so genannte „Christus-König-Statue" von Świebodzin wurde am 6. November 2010 nach mehrjähriger Bauzeit feierlich eingeweiht.
Das Areal ist aus Spendenmitteln der Verehrer Christi in Polen und in der ganzen Welt entstanden. Durchsetzungsstarker Ideengeber und Initiator des Projektes sowie Bauherr war der über vierzig Jahre in Świebodzin wirkende Pfarrer Sylwester Zawadzki.
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Weitere Infos rund um Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt https://www.polen.travel/de
Inspirationen zu Reisezielen in Polen unter https://www.globista.de/polen-reisen-guenstig-buchen/
Die Recherche wurde unterstützt vom Polnischen Fremdenverkehrsamt Berlin. Einfluss auf den Inhalt des Artikels wurde nicht genommen.
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