- Warum ist mir Joggen peinlich?
- Wie überwinde ich die Scham, wenn ich joggen gehe?
- Welche Tipps gibt es, damit ich beim Laufen weniger Scham verspüre?
- Fazit: Sie können stolz auf sich sein!
„Joggen ist mir peinlich.“ „Hoffentlich erkennt mich niemand, wenn ich gleich laufen gehe.“ „Ich jogge lieber erst, wenn es dämmert, damit mich niemand sieht.“ Kennen Sie solche Gedanken? Damit sind Sie nicht allein! Gerade Anfängerinnen und Anfänger machen sich oft Sorgen, wie sie beim Lauftraining auf andere wirken, wie ihr Laufstil aussieht oder wie schnell oder langsam sie sind. Diese Selbstzweifel können sogar dazu führen, dass das Laufen in der Öffentlichkeit als peinlich empfunden wird und Schamgefühle entstehen, wenn man draußen joggen geht. Aber warum ist das so und was kann man dagegen tun? Wir erklären Ihnen die Hintergründe und geben Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie das Schamgefühl loswerden und wirklich Freude am Lauftraining finden.
Warum ist mir Joggen peinlich?
Einer der Hauptgründe, warum es vielen Menschen peinlich ist, joggen zu gehen, ist der soziale Vergleich. In unserer Gesellschaft neigen Menschen dazu, sich miteinander zu vergleichen, sei es mit der Leistung oder dem Körper anderer. Wenn Sie in der Stadt draußen joggen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie andere Läuferinnen und Läufer treffen und sich automatisch vergleichen. Dabei kann das Gefühl entstehen, dass man selbst nicht gut genug ist, andere Läufer sportlicher und athletischer aussehen oder schneller sind. Wer alleine joggen geht, hat oft das Gefühl, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen. Man hat das Gefühl, dass jeder, der an einem vorbeigeht oder vorbeifährt, einen anstarrt und kritisiert, sei es wegen des Aussehens, der Fitness oder der Lauftechnik.
Besonders Anfängerinnen und Anfänger, die noch keine Kondition haben oder mit dem Laufen beginnen, um Übergewicht zu bekämpfen, berichten oft von diesem unangenehmen Gefühl. Auch langsames Laufen oder Gehpausen führen häufig dazu, dass man sich unwohl fühlt, sich beobachtet vorkommt und beim Training schämt oder es als peinlich empfindet. Das kennen Sie? Machen Sie sich in solchen Situationen klar, dass es für Scham überhaupt keinen Grund gibt – auch, wenn es anfangs vielleicht schwerfällt. Im Gegenteil: Seien Sie stolz auf sich! Das können Sie wirklich sein. Sie laufen! Egal, wie schnell, und egal, wie lang die Gehpausen dazwischen sind. Damit sind Sie fitter und sportlicher als Millionen andere Menschen, die vielleicht gerade auf dem Sofa vorm Fernseher lümmeln.
Machen Sie sich zudem klar, dass langsames Laufen und auch Gehpausen gerade am Anfang Ihrer Laufkarriere genau die richtigen Trainingsinhalte sind. Es geht zu Beginn darum, behutsam Ausdauer aufzubauen und Ihren Körper an die neue Belastung zu gewöhnen. Hier gibt es in der Trainingswissenschaft keinen Zweifel. Starten Sie mit einem Wechsel aus flottem Gehen und langsamen Joggen. Dabei braucht das Lauftempo gar nicht schneller zu sein als das Gehtempo. Wer zu Beginn drauflosrennt, so schnell es geht, landet höchstwahrscheinlich mit einer Laufverletzung oder Überlastungsbeschwerden in der Arztpraxis. Lassen Sie es also mit bestem Gewissen langsam angehen. Für den gesunden Laufeinstieg haben wir zudem einen 12-Wochen-Plan erstellt, den Sie hier kaufen und als PDF-Dokument herunterladen können:
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Sie fühlen sich fürs Joggen noch nicht bereit? Dann legen Sie doch mit Walking oder Nordic Walking los, vielleicht auch zunächst noch nicht im Sport-Outfit, sondern einfach in Ihrer Freizeitkleidung. Wenn Sie sich dann trauen, in der Öffentlichkeit zu walken, ist der Schritt zum Joggen nicht mehr so groß.
Möglicherweise geht Ihr Schamgefühl beim Laufen auch mit einem starken Perfektionismus einher. Wenn Sie beim Laufen unbedingt eine besonders gute Leistung erbringen oder ein bestimmtes Ziel erreichen wollen, kann es schnell passieren, dass Sie sich schämen, wenn Sie Ihren eigenen Erwartungen nicht gerecht werden. Gerade zu Beginn des Lauftrainings kann dieser Perfektionismus hinderlich sein. Es ist ganz normal, dass man am Anfang noch nicht über die optimale Kondition oder die nötige Grundlagenausdauer verfügt, um längere Strecken zu laufen. Trotzdem sind sich viele dieser Tatsache nicht bewusst und lassen sich durch den Druck, immer gute Leistungen erbringen zu müssen, die Freude am Laufen nehmen. Durch das ständige Vergleichen und Streben nach Perfektion kann das Selbstvertrauen erheblich beeinträchtigt werden.
Wie überwinde ich die Scham, wenn ich joggen gehe?
Zunächst ist es wichtig zu erkennen, dass das Schamgefühl beim Joggen meist auf irrationalen Ängsten oder einem negativen Selbstbild beruht. Um besser damit umzugehen, kann es zunächst helfen, das Gefühl zu akzeptieren und sich einzugestehen, dass es normal ist und dass viele Menschen damit zu kämpfen haben. Die Akzeptanz dieses Gefühls kann helfen, es zu verstehen und anschließend die richtigen Strategien dagegen zu entwickeln. Dazu zählt zum Beispiel, dass Sie sich aktiv an Ihre positiven Eigenschaften und Fähigkeiten erinnern, ein Erfolgstagebuch führen oder mit Freunden und Familie darüber sprechen.
Als nächsten Schritt können Sie versuchen, positive Selbstgespräche zu führen. Sobald Sie von negativen Gedanken geplagt werden, können Sie diese durch Selbstgespräche ersetzen. Konzentrieren Sie sich nicht auf die Scham, sondern auf das, was Sie bereits erreicht haben oder erreichen wollen, und ermutigen Sie sich so, weiterzumachen. Eine andere Strategie: Versuchen Sie, Ihre Perspektive zu ändern und sich bewusst zu machen, dass Joggen Ihnen helfen kann, Stress abzubauen und sich zu entspannen, Ihren Körper zu stärken oder besser zu schlafen. Indem Sie sich auf diese positiven Aspekte konzentrieren, können Sie das Schamgefühl in den Hintergrund drängen.
Welche Tipps gibt es, damit ich beim Laufen weniger Scham verspüre?
Die Scham beim Laufen zu überwinden, geht meist nicht von heute auf morgen. Aber wenn Sie sich einmal überwunden haben, wird es wahrscheinlich immer leichter. Hier einige Tipps, die Sie beim Laufen aktiv umsetzen können, um sich wohler zu fühlen:
Ablenkung durch Musik oder Podcasts
Erstellen Sie eine Playlist mit Ihrer Lieblingsmusik, von der Sie wissen, dass sie positive Gefühle auslöst. Wenn Sie diese während des Laufens hören, können Sie sich von negativen Gedanken ablenken und sich ganz auf die Musik einlassen. Wahrscheinlich laufen Sie dann schon mit einem Lächeln durch die Straßen. Super gegen die negative Gedankenspirale ist es auch, Podcasts oder Hörbücher zu hören. Ihre Gedanken sind beschäftigt und Sie konzentrieren sich weniger auf andere Menschen, die Sie möglicherweise beurteilen könnten.
Selbstbewusster laufen dank Wohlfühlkleidung
Tragen Sie Kleidung, in der Sie sich wohl und selbstbewusst fühlen und die Ihnen auch optisch super gefällt. Sportkleidung sollte nicht nur funktional sein, sondern sich auch gut anfühlen und ein gutes Körpergefühl vermitteln. Auch wenn es keine Rolle spielt, welche Figur Sie haben, fühlen sich manche Menschen in weiter Kleidung wohler, die die Körperkonturen etwas unsichtbarer macht. Wer mag, kann unter der weiteren Kleidung trotzdem noch eng anliegende Funktionskleidung tragen, um die Muskulatur zu stabilisieren.
Gesellschaft durch einen Trainingspartner
Laufen mit anderen macht nicht nur mehr Spaß, sondern hilft auch, sich weniger exponiert und beobachtet zu fühlen. Zudem lenkt ein interessantes Gespräch von aufkommenden negativen Gedanken ab. Suchen Sie sich also einen Trainingspartner, eine Lauffreundin oder gleich eine ganze Laufgruppe, mit der Sie gemeinsam trainieren können. Das gemeinsame Training erhöht zudem die Motivation. Vielleicht schmieden Sie ja bald schon zusammen Pläne für die nächsten gemeinsamen Laufziele. Zudem werden Sie merken, dass Sie beim Laufen schnell auch tiefere Gespräche führen können. So kann ein vertrauter Laufpartner Ihnen auch helfen, unbegründete Sorgen abzubauen und Ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
Alternative Laufrouten
Wenn Sie sich beim Joggen in der Öffentlichkeit unwohl fühlen, weil Sie von so vielen Menschen gesehen werden, hilft es Ihnen vielleicht, Ihre Laufroute zu ändern. Das Laufen in der Natur oder auf ruhigen Wegen ist nicht nur entspannender, sondern hilft Ihnen auch, sich weniger beobachtet zu fühlen und sich mehr auf Ihr Training zu konzentrieren. Gerade wenn Sie sich am Anfang oft unwohl fühlen, weil Sie noch sehr langsam laufen oder viele Gehpausen einlegen müssen, können abgelegene Orte dafür sorgen, dass Sie sich weniger Sorgen machen.
Fokus auf das Erlebnis
Konzentrieren Sie sich auf das Erlebnis: Auch wenn es oft schwer fällt, sollten Sie sich auf das Laufen selbst und dessen positive Vorteile konzentrieren. Genießen Sie die Bewegung, die frische Luft und die Natur um Sie herum und weniger das, was andere von Ihnen denken könnten. Je mehr Sie sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren, desto weniger denken Sie daran, sich mit anderen zu vergleichen oder ob Sie bewertet werden.
Fazit: Sie können stolz auf sich sein!
Wenn Sie sich beim Laufen unwohl fühlen und es Ihnen peinlich ist, in der Öffentlichkeit zu laufen, kann das viele Gründe haben. Zum einen neigen wir dazu, uns mit anderen zu vergleichen. So kann man schnell das Gefühl bekommen, dass andere Läuferinnen und Läufer schneller sind, besser aussehen oder einen schöneren Laufstil haben. Übertriebener Perfektionismus und ein negatives Selbstbild sind weitere Gründe, warum Sie sich beim Laufen schämen.
Wichtig ist, dass all diese Sorgen unbegründet sind und andere Läuferinnen und Läufer, die vielleicht athletischer aussehen und selbstbewusster laufen, vielleicht genau die gleichen Gedanken haben. Um die Scham beim Laufen loszuwerden, können Sie zum Beispiel positive Selbstgespräche führen, sich an die positiven Vorteile des Laufens erinnern, Laufstrecken mit wenig Menschen suchen, mit einem Trainingspartner laufen oder sich mit Gute-Laune-Musik ablenken.
Natürlich können Sie Ihre Scham nicht von heute auf morgen überwinden und vor Selbstbewusstsein strotzen. Aber es kann helfen, Schritt für Schritt dagegen vorzugehen, um sich wohler zu fühlen und dadurch mehr Freude und Motivation am Laufen zu haben. Und bedenken Sie immer: Wenn Sie laufen, egal, wie schnell und wie weit, sind Sie fitter als die meisten und können wirklich stolz auf sich sein.