Android: Abhilfe gegen staatliche Überwachung durch Push-Nachrichten

Gestern kam eine brisante Enthüllung ans Licht, die die US-Regierung lieber geheim gehalten hätte. Was bekannt wurde, ist weder überraschend noch unerwartet. Zusammengefasst:

Staatliche Stellen nutzen offenbar von Apple und Google gesammelte Daten zu Push-Nachrichten, um damit iPhone- und Android-Nutzer zu überwachen.

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Push-Nachrichten sind eine Kernfunktion in iOS und Android. Ein Großteil der Apps und besonders Messaging-Apps nutzt Mitteilungen, um etwa neue Nachrichten zuzustellen, auf Updates hinzuweisen oder andere Informationen zu liefern. Fast alle diese Nachrichten laufen zentral über Apples und Googles Server. Dabei fallen Metadaten an, welche Apps wann und auf welchem Gerät eine Nachricht erhalten haben. Darüber lässt sich theoretisch auch auf bestimmte Apple- und Google-Accounts zurückschließen, die auf einem Smartphone angemeldet sind. Sollten App-Anbieter die Nachrichten nicht verschlüsseln, werden diese zudem im Klartext übermittelt.

Die Frage ist nun, wie man sich davor schützen kann. Eigentlich nur durch den Verzicht auf die Google-Play-Dienste oder Alternativen wie microG/Sandboxed Play Services. Dazu muss man ein Custom-ROM wie GrapheneOS, DivestOS oder CalxyOS installieren. Und wichtig: Danach sollte man alle Alternativen zu den Google-Play-Diensten meiden.

Der Verzicht auf die Google-Play-Dienste geht übrigens mit einer erheblichen Steigerung der Privatsphäre einher. Im Beitrag »Google Play Services: Die Überwachungswanze von Google« wird aufgezeigt, welche Daten Google von einem Gerät erhebt – und das, obwohl praktisch alle Einstellungen möglichst datenschutzfreundlich konfiguriert sind.

Und wie erhält man nun Push-Nachrichten? Der Empfang von Push-Nachrichten ist von App zu App unterschiedlich. Einige Apps unterstützen beispielsweise UnifiedPush, während andere eigene Lösungen für den Empfang von Push-Nachrichten implementieren. Anbei ein paar Beispiele aus der Messenger-Szene:

Der Verzicht auf die Google-Play-Dienste bedeutet also nicht zwangsläufig, dass keine Push-Nachrichten mehr empfangen werden können. Vielmehr kommt es darauf an, ob die App-Entwickler alternative Benachrichtigungsmöglichkeiten implementiert haben. Bezüglich des Akkuverbrauchs gibt es unterschiedliche Berichte. Einige berichten von einem deutlich erhöhten Akkuverbrauch, insbesondere bei Signal, während es bei anderen Geräten kaum ins Gewicht fällt. Ich persönlich benutze Threema, Signal und Element und konnte bei keiner dieser Apps einen erhöhten oder hohen Akkuverbrauch feststellen. Ganz im Gegenteil.

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