Eigentlich hat die Natur es doch schön gewollt: Frauen finden vor allem hübsche Männer attraktiv. Deshalb, frei nach Darwins „survival of the finest“, dürfte es nach 100.000 Jahren männlicher Auslese nur noch schöne Männer auf der Welt geben. Hässliche Männer hätten aussterben müssen. Denn die Gene für Schönheitsmerkmale hätten sich schneller und effizienter verbreiten müssen als die für Unattraktives. De facto gibt es aber die Hässlichkeit auf dieser Welt.
Professor Marion Petrie und Gilbert Roberts von der University of Newcastle upon Tyne zeigen mit statistischen Berechnungen im Fachblatt „Heredity“, dass die sexuelle Selektion durch einen bisher nicht bekannten Mechanismus zu einer größeren Varianz von Genen führen kann. „Manche Mutationen betreffen den sogenannten DNA-Reparatur-Kit“, so Petrie. Infolge dessen besitzen manche Individuen viel unrepariertes Erbgut.
Obwohl dieses häufig zur Degeneration des Gewebes oder zum Entstehen von Krebs führt, kann es auch nützlich sein. Zum Beispiel in Geweben, in denen eine hohe Varianz des Genoms die Resistenz gegen Krankheiten erhöht. Die zahllosen Mutationen im DNA-Reparatur-Kit gleichen die Reduktion der genetischen Vielfalt durch die sexuelle Selektion aus.