Der Stromverbrauch steigt, doch verlässliche Kraftwerke werden nach und nach abgeschaltet. Deutschland wird deshalb schon bald seine Spitzenlasten nicht mehr selbst decken können, zeigt eine Studie. Die Bundesnetzagentur hat das vor kurzem noch ganz anders dargestellt.
Nach Berechnungen des Beratungsunternehmen McKinsey wird Deutschland seinen Strombedarf in Zeiten der Spitzenlast schon bald nicht mehr aus eigener Kraft decken können. Demnach droht bereits 2025 eine Versorgungslücke von 4 Gigawatt die bis zum Jahr 2030 auf 30 Gigawatt anwächst. „Damit steuern wir in eine erhebliche Unterdeckung zu: Eine Kapazität von 30 Gigawatt entspricht etwa 30 thermischen Großkraftwerken“, heißt es in den Erläuterungen zum neuen „Energiewende-Index“ von McKinsey. WELT AM SONNTAG konnte in die Berechnungen vorab Einblick nehmen.
„Insgesamt treten Versorgungslücken im Jahr 2030 knapp 100 Mal auf“, heißt es in der Analyse der Autoren um den McKinsey-Energieexperten Thomas Vahlenkamp. Rund die Hälfte der unterversorgten Phasen dauere weniger als fünf Stunden. „Die längste Phase dauert ungefähr 21 Stunden an.“
„Deutschland war lange Zeit Spitzenreiter, wenn es um sichere Stromversorgung ging“, lautet ein Resümee der Studienautoren: „Inzwischen wird allen Stromnutzern klar: „Spitzenreiter war gestern.“ McKinsey erstellt seit 2012 halbjährlich einen Energiewende-Index, in dem die Fortschritte der Bundesregierung in der Energiewende anhand von 15 Kriterien gemessen wird.
Die Ergebnisse von McKinsey stehen in deutlichem Widerspruch zu dem von der Bundesnetzagentur erstellten Bericht „Versorgungssicherheit Strom“, den das Bundeskabinett Ende Januar beschlossen hatte. Darin hieß es, dass die Stromversorgung selbst bei einem auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg sicher sei. McKinsey hält insbesondere die Annahme für fragwürdig, dass es der Bundesregierung gelingen werde, bis 2030 neue Gaskraftwerke mit einer Kapazität von bis zu 21 Gigawatt errichten zu lassen.
Dieser Text ist aus der WELT AM SONNTAG. Wir liefern sie Ihnen gerne regelmäßig nach Hause.
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