Wie Stefan Mudry mit seiner Finca Bayano Aussteiger abzockt und ruiniert
Nachdem ich meine Warnungen vor Stefan Mudry und seinem Aussteigerprojekt Finca Bayano in Panama veröffentlicht hatte, wurde ich mehrmals von Personen kontaktiert, die mich in meinem negativen Eindruck über Mudry bestätigten. Sie alle hatten jedoch nur am Rande mit ihm zu tun, eine Person aus dem direkten Umfeld des Projektes war nicht darunter. Dies änderte sich kürzlich, als sich jemand mit einschlägigen Erfahrungen mit Mudry und seiner Finca bei mir meldete. Die Person bestätigte dabei sämtliche meine Befürchtungen. Mudry ist ein Betrüger und zwar ein gefährlicher. Hier ein Überblick darüber, was auf der Finca Bayano wirklich los ist.
Angst und Schrecken in Panama
Die Person, die ich im folgenden als Herr Meier bezeichnen werde, erzählte mir mir in ausführlicher Weise über Geschehnisse, die sie sich in den letzten Jahren zugetragen haben. Sie umfassen Diebstahl, Schusswaffen, Drohungen, zwielichtige Geschäfte, und sogar einen dubiosen Tod, nachdem einer der Aussteiger, der sich in der Finca eingekauft hatte, dort unvermittelt gestorben ist. Als Bedingung für das Erzählen der Geschichten verlangte Herr Meier strikte Anonymität. So groß ist die Angst vor dem sich offenbar völlig außer Kontrolle befindlichen Mudry. Im Gegenzug ließ er mir einige Dokumente zukommen, die seine Version der Geschichte bestätigen.
Über die persönlichen Umstände schrieb mir Herr Meier:
Immer wieder [kommen wir] in Kontakt mit Geschädigten, die uns von den Vorkommnissen auf der Finca Bayano berichten. Mittlerweile nimmt es alles besorgniserregende Ausmaße an und wir fühlen uns in der Pflicht, weitere Opfer zu warnen und aufzuklären, bevor es zu spät ist.
Da ich mich selbst zu den Geschädigten zählen kann, nahm ich das Angebot gerne an und gebe hiermit weiter, was mit Herr Meier erzählt hat. Mittlerweile gibt es zahllose Geschichten über Ungereimtheiten rund um die Finca, in denen Mudrys falsche Absichten und auch seine Gefährlichkeit deutlich werden.
Über den Betrüger Mudry
Mudry stellt sich gerne als ein Aussteiger dar, für den nur „echte Werte“ etwas zählen. Damit gemeint sind Boden und Gold, mit denen er auch mich anzulocken versuchte, während er „Schuldgeld“ und daraus abgeleitet Kredite und allgemein die Finanzwelt von heute fundamental ablehnt und für gescheitert erachtet. Wie wenig er sich tatsächlich daran hält zeigen Darlehen, die er auf die Finca aufgenommen hat. Laut Zählung sollen es stolze 17 Kredite sein, die auf den Boden seines Projekts laufen.
Über die genauen Gründe lässt sich nur spekulieren. Ein wahrscheinliches Szenario besteht darin, dass er damit das Projekt anschieben wollte, um seinen Kaufinteressenten gleich zu Beginn etwas bieten zu können. In Mudrys Kalkül würde dies durchaus passen, da er in der Vergangenheit stets meinte, dass es zum baldigen Systemzusammenbruch kommen würde und er somit die aufgenommenen Kredite ohnehin nicht zurückzahlen müsste, weil die Bank als Gläubiger nicht mehr existiert. In dieser Perspektive wäre Mudry der gewiefte Geschäftsmann, der das System für sich nutzt und es gleichzeitig weiter zerstören hilft.
Ob Mudry in seinem Kalkül recht behalten wird, sei dahingestellt. Doch aus dieser Konstellation mit Grundstücken, die mit Schuldtiteln belegt sind, ergibt sich ein anderes Problem: Rechtlich ist es ihm nicht möglich, seinen Kunden die mit Krediten belasteten Parzellen zu überschreiben, auch wenn sie sich diese von Mudry gekauft haben. So zögert er die Überschreibung immer weiter hinaus.
Ganz offenbar wusste Mudry um diese Schwachstelle und sicherte sich daher mit Hilfe bestimmter Formulierungen zu seinen Gunsten ab, wobei er laut Herr Meier teilweise auch versucht haben soll, mit seinen Kunden Verträge oder andere Modalitäten nur mündlich und ohne Zeugen abzuschließen. In geschickter Weise nutzt Mudry diese hängende Situation und macht sich die Abgelegenheit in Panama weit ab von Deutschland und dessen Rechtsstaat zu seinem Vorteil.
Mudry greift aber nicht nur zu legalen Tricks, auch illegale Geschäftspraktiken gehören zu seinem Repertoire. In mehreren Fällen beispielsweise verkaufte er einzelne Parzellen mehrfach, oder kassierte von verschiedenen Kaufinteressenten eine Anzahlung für die selbe Parzelle. Im Fall einer doppelt verkauften Parzelle kassierte Mudry laut Herr Meier einmal 60.000 US-Dollar und noch einmal 80.000 Dollar. Die Lüge hat System bei Mudry und sie zahlt sich aus.
Wohin genau das Geld abfließt, weiß niemand. Dafür sorgt Mudry mit Hilfe von Scheinfirmen, in die er das Geld einzahlt, um sie dann pleite gehen zu lassen. Mudrys Geschäftspartner hierfür soll ein gewisser Ivan Oscar Agrazael Flores sein, auf den laut Herr Meier* einige der Firmen und ein Teil der Grundstücke laufen, und der für wohl die rechtliche Seite des Geschäfts zuständig ist.
Immer funktionieren Mudrys Täuschungen, Vertröstungen und mitunter offenen Drohungen nicht. In mehreren Fällen soll es nach den Erzählungen von Herr Meier schon zu Gerichtsverfahren gekommen sein, nachdem Mudry trotz unterschriebener Verträge die offizielle Überschreibung des Bodens immer wieder hinauszuzögern versuchte. Über einen Streitfall ist Herr Meier bekannt, dass Mudry nur deswegen einem Verfahren entgehen konnte, weil er zusicherte, den bereits bezahlten Geldbetrag in Raten wieder an den Käufer zurückzuerstatten. Die Kosten für die Reisemodalitäten und den vielen Ärger wird der Geschädigte vermutlich aber nicht wieder zurückerhalten.
Über den Tyrannen Mudry
Mudrys YouTube Kanal, auf dem in der Vergangenheit immer wieder Videos mit dem aktuellen Fortschritt veröffentlicht wurden, ist seit einem Jahr tot. Die meisten Videos wurden bis vor drei Jahren hochgeladen, in den beiden Jahren danach folgten mit großem Abstand nur noch zwei weitere.
Laut Herr Meier hat dies einen bestimmten Grund. Mudry bekam von verschiedenen seiner Kunden Zutritts- und Filmverbot auf dem Gelände der Finca, nachdem sie sich zwar mit ihm überwarfen, aber dennoch auf ihr Recht auf die ihnen zustehende Parzelle pochten. Einige der Häuser sollen in der Zwischenzeit gebaut worden sein, die meisten Bewohner leben jedoch immer noch in Zelten ohne Strom und Wasser, wie Herr Meier berichtet. Mudry selbst soll sich nur noch in einem davor schon bestehenden Haus in der Nähe des Geländes der Finca aufhalten und keinen Kontakt mehr zu den anderen Bewohnern pflegen.
Lediglich sein Sohn hält noch zu ihm, nachdem ein 55 Jahre alter Schweizer als dem einzigen auf der Finca, der mit Mudry noch einen guten Stand hatte, urplötzlich in seinem Haus kollabierte und aus noch immer unbekannten Gründen verstarb. Hier zeigte sich Mudrys wahrer Charakter, da er sich erst auf massiven Druck der übrigen Bewohner dazu bereit erklärte, die Schweizerische Botschaft in Panama über das Ableben des Mannes zu informieren. Die Kontaktdaten der Familie soll er laut den Angaben von Herrn Meier aber weiterhin zurückhalten. Daher ist es nicht möglich, diese zu kontaktieren und sie über die weiteren Umstände des Todes aufzuklären.
Weiterhin unbekannt ist darüber hinaus auch der weitere Verbleib der Wertgegenstände des Verstorbenen. Zu befürchten ist, dass sich Mudry diese unter den Nagel gerissen hat, da es dem größeren Muster entspricht, welches er auch im Umgang mit den Bewohnern der Finca an den Tag legt. Immer wieder soll es zu fingierten Überfällen kommen, bei denen dort lebende Personen bestohlen werden*. Da die Zielgruppe der Finca Bayano in erster Linie aus Personen besteht, die sehr kritisch gegenüber dem Geldsystem sind und einen völligen Zusammenbruch erwarten, haben sie entsprechend viel physisches Edelmetall bei sich. Mudrys Raubzüge müssen sehr lohnenswert sein.
Generell zeichnet sich ein Bild von Mudry ab, das dem klassischen eines instabilen Tyrannen gleichkommt. Bei Streitigkeiten soll er stets darauf verweisen, „wie günstig ein Auftragsmord in Panama ist“, wie Herr Meier mitteilt, der genau deswegen anonym bleiben will. Es unterstreicht die psychischen Abgründe, die im Charakter von Stefan Mudry immer wieder zum Vorschein kommen.
Menschlich wie materiell ein hoher Schaden
Herr Meier schätzt den bisherigen Schadenswert auf mindestens eine sechsstellige Summe. Nimmt man die Fotos der Parzelleneinteilung zum Maßstab, dann konnte Mudry bislang etwa 16 Parzellen verkaufen. Sollte er bei einer Mehrzahl der Verkäufe in der beschriebenen Weise vorgegangen sein, dann könnte sich der Schaden vielleicht sogar auf über eine Millionen Dollar belaufen. Hinzu kommen die vielen Diebstähle wertvollen Eigentums der Bewohner, die zusammen noch einmal eine sehr hohe Summe ergeben.
Insgesamt spricht Herr Meier von mehreren Dutzend Geschädigten aus dem deutschsprachigen Raum, wo Mudry auch das meiste seiner Werbung für die Finca schaltet. Es steht zu befürchten, wie Herr Meier meint, dass Mudry mit seinen Machenschaften ganze Familien finanziell ruiniert hat, nachdem diese ausgerechnet bei ihm Zuflucht vor dem Ruin gesucht hatten.
Einige der Geschädigten wollen in Panama eine Sammelklage gegen Mudry anstrengen, der sich weiterhin darum bemüht, auch die hartnäckigen unter seinen Kunden zu vertreiben. Ein Versuch dazu, vermutet Herr Meier, bestand in einer Drogenrazzia auf der Finca, die mutmaßlich nach einem Tipp durch Mudry durchgeführt wurde. Es entsteht der feste Eindruck, dass Mudry wirklich vor rein gar nichts zurückschreckt. Nicht auszudenken, wäre ein verschreckter Bewohner von dem schwerbewaffneten Sondereinsatzkommando erschossen worden.
Ziel der Klage ist es, Mudry endlich das Handwerk zu legen und dafür zu sorgen, dass er aus Panama ausgewiesen wird. Denn auch wenn Mudry inzwischen isoliert ist, seine Betrugsmasche – siehe die noch immer geschalteten Werbebanner – existiert weiter und noch immer fallen Menschen auf seine Lockversuche herein. Mit zunehmender Krise könnte er erwartungsgemäß sogar immer mehr Opfer finden, die auf der Suche nach einer sicheren Fluchtburg in seine Fänge geraten.
Die laut Herr Meier neben den allmählich nach außen dringenden Zuständen auf der Finca Bayano einzig gute Nachricht an der Sache liegt darin, dass Panama ab August diesen Jahres seine Bestimmungen für die Vergabe von Visas ändern will. Ab Ende August werden diese voraussichtlich nur noch dann vergeben, wenn die betreffende Person mindestens 200.000 US-Dollar im Land investiert. Dies, so hofft Herr Meier, wird Mudrys Betrugsmasche ein Ende bereiten.
Dennoch ist es wichtig, weiterhin auf Stefan Mudry und seine Betrugsmasche mit der Finca Bayano hinzuweisen. Denn sollte er auch künftig neue Opfer anlocken können, dann würden diese keine vier- oder fünfstelligen Beträge mehr verlieren, sondern gleich den Gegenwert eines ganzen Einfamilienhauses. Geschädigte von Stefan Mudry können sich gerne bei mir melden, ich werde dann einen Kontakt zu den übrigen Geschädigten herstellen.
Zwei Korrekturen*
Nach Rücksprache mit Herrn Meier bat er mich noch um zwei kleine Korrekturen, die im Text unklar oder falsch dargestellt wurden:
- Ivan Oscar Agrazael Flores ist lediglich der Gläubiger der im Grundbuch für die Grundstücke eingetragenen Hypotheken. Über weitere Verbindungen zu Mudrys Geschäften oder Firmen ist nichts bekannt.
- Bei den fingierten Überfällen gingen immer nur jene Wertgegenstände von Bewohnern verloren, die im Haus von Mudry aufbewahrt wurden. Die Bewohner selbst wurden nicht direkt (von Mudry oder Dritten) überfallen. Gleichzeitig gab es teilweise keine akkurate Dokumentation darüber, was genau dort in der Obhut von Mudry deponiert war, so dass in einigen Fällen neben Mudrys Behauptung eines Überfalls auch Aussage gegen Aussage stand, was genau verloren ging.
Quelle Titelbild Bildschirmfoto