Crowdfunding

Crowdfunding ist ein Oberbegriff für verschiedene Formen der Projekt- oder Unternehmensfinanzierung, bei der eine große Anzahl von Geldgebern das erforderliche Kapital gemeinsam aufbringt, wobei der auf den einzelnen Investor entfallende Betrag in der Regel klein ist. Wegen des geringen individuellen Investitionsbetrags werden Crowdfunding-Investoren auch Mikro-Investoren genannt. Sie werden üblicherweise über das Internet gewonnen.

Crowdfunding: Begriff und Abgrenzung

Crowdfunding setzt sich aus den englischen Worten crowd (Menge, Masse) und funding (Finanzierung) zusammen und weist damit auf die Beteiligung einer großen Anzahl von Geldgebern bei der Finanzierung eines Unternehmens oder Projekts hin. Im Deutschen wird teilweise auch von Schwarmfinanzierung gesprochen, wobei sich dieser Begriff aber nicht durchgesetzt hat.

Auch wenn der Begriff Crowdfunding erst seit Mitte des ersten Jahrzehnts des neuen Jahrtausends und in der Regel nur für internetbasierte Mikro-Finanzierungen verwendet wird, ist das Modell der kollektiven Vorfinanzierung von Unternehmen und Projekten bereits seit Jahrhunderten bekannt – etwa in Form der Subskription: Dabei handelt es sich um ein Vorabverkaufsverfahren von Produkten (zum Beispiel Büchern), die nur dann auch tatsächlich hergestellt werden, wenn der zu ihrer Produktion erforderliche Gesamtbetrag eingenommen wurde.

Crowdfunding und das Jahr 2006

Erstmals verwendet wurde der Begriff Crowdfunding in den USA, im Jahre 2006, wobei die damit beschriebene Tätigkeit – die Unternehmens- oder Projektfinanzierung durch eine große Anzahl von über das Internet gewonnenen Mikro-Investoren – bereits mit dem Launch der Webseite ArtistShare im Jahre 2003 angeboten wurde. Dabei handelt es sich um eine Online-Plattform, auf der Musiker und Produzenten ihre Projekte vorstellen und Investoren für deren Realisierung gewinnen können.

Das Modell von ArtistShare, bei dem Initiatoren und Investoren auf einer neutralen, internetbasierten Plattform zusammengebracht werden, ist seitdem oft kopiert und sukzessive auf andere Geschäftsfelder übertragen worden. Wichtige Meilensteine in der noch jungen Geschichte dieser Finanzierungsform waren unter anderem die Launchs der Webseiten EquityNet (2005), Sellaband (2006), IndieGoGo (2008), Kickstarter und Rockethub (2009) sowie Microventures und GoFundMe (2010)

International herausragende Crowdfunding-Kampagnen waren vor allem die Uhr Pebble Watch, deren Herstellung mit knapp 10,3 Millionen US-Dollar (ca. 8,2 Millionen Euro) finanziert wurde, und das Videospiel Star Citizen, für dessen Produktion bis Oktober 2014 über 59 Millionen US-Dollar (ca. 47 Millionen Euro) aufgebracht wurden. In Deutschland war bisher Stromberg – der Film mit 1 Million Euro das erfolgreichste Projekt im Bereich des Crowdfundings.

Crowdfunding: ein Bäumchen das wächst

Im Laufe der Jahre ist eine zunehmende Ausdehnung des Anwendungsbereichs des Crowdfundings zu beobachten: Wurden zunächst vor allem Einzelprojekte finanziert, werden zunehmend auch ganze Unternehmensgründungen (Start-Ups) durch Crowdfunding ermöglicht, und während die ersten Crowdfunding-Plattformen sich noch nahezu ausschließlich auf Kunst, Kultur und Entertainment spezialisierten, wurde dieses Finanzierungsmodell nach und nach auf andere Geschäftsfelder bis hin zum Hightech ausgedehnt.

Als Finanzierungsquellen haben Crowdfunding-Webseiten in den letzten Jahren erheblich an Bedeutung gewonnen: Warben sie im Jahr 2010 nach Branchenschätzungen weltweit nur knapp 90 Millionen US-Dollar (ca. 70 Millionen Euro) ein, waren es im Jahr bereits 5,1 Milliarden US-Dollar (ca. 4,1 Millarden Euro). Nicht nur in den USA und Deutschland, auch in Österreich gewinnt die Schwarmfianzierung an stetig wachsender Tragweite.

Crowdfundig-Formen

Unterschieden werden bei dieser Unternehmens- und Projektfinanzierung generell folgende Formen:

  • Beim Reward-based Crowdfunding werben die Initiatoren Mittel ein und bieten den Investoren dafür zukünftige Produkte (Waren oder Dienstleistungen) – zum Beispiel eine bestimmte Anzahl von Gratis-T-Shirts im Falles eines Cowdfunding-finanzierten T-Shirt-Versands.
  • Beim Equity-based Crowdfunding (im Deutschen auch Crowdinvesting bezeichnet), erwirbt der Investor als Gegenleistung für seine Anlage (üblicherweise in Form stiller Beteiligungen oder partiarischer Darlehen) dagegen einen Anteil am Unternehmen oder am Projekt.
  • Donation-based Crowdfunding, bei dem die Investoren auf eine Gegenleistung verzichten, und das vor allem zur Finanzierung sozialer und karitativer Projekte dient, sowie das
  • Lending-based Crowdfunding, bei dem die Investoren keine Gegenleistung in Form von Produkten oder Unternehmensanteilen erhalten, sondern den Anlagebetrag als Darlehen gewähren und verzinst zurückerhalten. Eigentlich kein echtes Crowdfunding, vielmehr eine Crowdlending, siehe hierzu Kredit von privat.

PRO Crowdfunding:

Zugriff auf Kapital

Für Firmen, die keine Finanzierung aus traditionellen Quellen wie Banken oder Business Angeln (kurz: BAs) erhalten, ist Crowdfunding eine gute Alternative. Die zur Verfügung gestellten Mittel schonen Ihr Stammkapital und dienen Start-up-Unternehmen als Startkapital, bevor sie Darlehen oder Fremdgelder in Betracht ziehen müssen.

Crowdfunding-Kampagnen nehmen zudem weniger Zeit in Anspruch als herkömmliches Fundraising. Üblicherweise sind sie auf eine Laufzeit von maximal 90 Tagen begrenzt. So sind langwierige Verhandlungen, wie sie oft mit Banken, BAs oder Venture-Capital-Gesellschaften und selbst Familienangehörigen anstehen, ausgeschlossen und Unternehmen erhalten schneller die benötigte Finanzierung.

Bestätigung von Firma und Produkt

Da meist Produkte als „Gegenleistungen“ angeboten werden, gibt es hinreichende Möglichkeiten zu zeigen, ob das Angebot für die anvisierte Zielgruppe interessant ist und die benötigte Zugkraft hat. Firmen können diesen Prozess beispielsweise nutzen, um Kundenmeinungen ins Produktdesign einfließen zu lassen. Solches Feedback ist Gold wert und spart Zeit und Geld im Entwicklungsprozess.

Aufbau eines Kundenstamms

Wenn Ihr Kundenstamm Ihr Produkt zum Megatrend machen kann, werden Ihre Kunden zur indirekten Verkaufswaffe. Unternehmer gewinnen zudem einen seltenen Einblick in das Kaufverhalten ihrer Kundschaft. Dies erlaubt es ihnen, überzeugende Verkaufstaktiken und effektive Strategien zur Kundenakquise zu entwickeln.

Innovatives Marketing

Crowdfunding zwingt Unternehmer zu einem organisierten und facettenreichen Marketing: Soziale Medien, Firmenwerbung, Kontaktpflege, Webseitenpräsenz, Videos, Firmenkommunikation und vieles mehr müssen perfekt sein. Botschaften müssen klar, prägnant und leicht verständlich sein, so dass die Zielgruppe den unmittelbaren Handlungsbedarf erfasst.

KONTRA Crowdfunding:

Alles oder Nichts

Bei der Planung einer Crowdfunding-Kampagne muss ein Fundraising-Ziel festgelegt werden – das heißt, wie viel Geld durch die Kampagne zusammenkommen soll. Dies ist ein wichtiger Schritt, denn viele Crowdfunding-Plattformen geben eingegangene Beiträge nur dann frei, wenn 100 Prozent oder mehr des Finanzierungsziels erreicht sind. Gemäß dieser Voraussetzungen stehen Sie daher entweder vor dem „Alles“ oder „Nichts“. Wer sich das „Nichts“ und den Verlust an Zeit und Arbeitseinsatz nicht leisten kann, sollte von Crowdfunding Abstand nehmen.

Nicht für B2B-Produkte

Die meisten erfolgreichen Crowdfunding-Projekte sind vornehmlich in Business-to-Consumer-orientierten Bereichen angesiedelt sind und nicht im Business-to-Business-Sektor. Beim Crowdfunding geht es um den Einfluss der Menge und „die Menge“ steht für eine Ansammlung von Individuen, die aus Eigeninteresse handeln. Sie steuern zu einer Crowdfunding-Kampagne bei, da sie sie für cool, bedeutsam, wertvoll oder inspirierend halten. Dies steht in direktem Gegensatz zu einer Kollektion gleichgesinnter Unternehmen, die entgegengesetzte Geschäftsziele haben und unpersönlichere Motive vertreten.
Hoher Kapitalbedarf

Pebble landete einen Volltreffer, doch dies ist bei Weitem nicht die Norm. Crowdfunding ist für das Aufbringen von Startkapital ideal, das heißt, für Projekte, die in ein Anfangskapital von maximal 100.00 US-Dollar oder 80.000 Euro benötigen. Brauchen Sie mehr, sollten Sie Ihre Strategie überdenken und sich traditionelleren Quellen zuwenden.

Umständliche Forschung und Entwicklung

Fällt Ihre Firma in einen Bereich, in dem langatmige Forschungs- und Entwicklungszyklen an der Norm sind (d. h. Jahre, nicht Monate), ist Crowdfunding nicht für Sie geeignet. Backer wollen schnelle Resultate sehen und in absehbarer Zeit teil eines Erfolgsprojektes sein.




Meilensteine der Entwicklung

  • 2003: ArtistShare geht in den USA an den Start (Finanzierung von Musik-Alben)
  • 2006 Michael Sullivan kreiert den Begriff Crowdfunding
  • 2008 In den USA etablieren sich die ersten professionellen Crowdfunding-Portale
  • 2009 Kickstarter.com geht in den USA an den Start
  • 2010 GoFundMe goes online.
  • 2010 auch im beschaulichen Deutschland gehen die ersten Crowdfunding-Anbieter an den Start
  • 2011 der Film „Stromberg“ wir per erfolgreich per Crowdfunding finanziert
  • 2012 der „Jumpstart Our Business Startups Act“ (JOBS Act) wird in den USA verabschiedet
  • 2014 auch in Deutschland wir Crowdfunding mit einem Gesamtvolumen von ca. 140 Millionen zu echtem Business
  • 2015 Verabschiedung bzw. Inkrafttreten des Kleinanlegerschutzgesetz: Gesetzlicher Rahmen für Crowdinvestments
  • 2017 In China wird ein Volumen von ca. 2.550.000 Euro beim Crowdfunding erreicht
  • 2019 das weltweite Transaktionsvolumen erreicht ca. 6.132.000 Euro, hiervon entfallen auf China 4.938.000 Euro

Crowdfunding meets History

Im Jahr 1885 stand New York vor einem peinlichen Problem: Die Stadt hatte die Freiheitsstatue als Geschenk von Frankreich erhalten, doch als die Statue in Einzelteile zerlegt eintraf, fehlten New York die Gelder, um sie zusammenzusetzen und aufzubauen. Der Regierung gingen die Ideen aus und die New Yorker Bürger ergriffen die Initiative.
Mit der Unterstützung von Joseph Pulitzer und seiner Zeitung, der „New York World“, sammelte die Regierung über 100.000 US-Dollar von mehr als 160.000 Sponsoren. Dies mag, wer will, als erste nationale Crowdfunding-Kampagne sehen und 150 Jahre später muss Kickstarter noch ordentlich zulegen, um etwas, so außergewöhnlich wie die Freiheitsstatue zu hervorzubringen.

Crowdfunding hat sich zu einem der spannendsten Trends der Startup-Szene entwickelt. Dieser scheinbar irrationale Weg, Gelder aufzubringen, ist explodiert, mit tausenden Menschen, die Filme, Hardware-Produkte und selbst Firmen unterstützen.

Der Anfang von etwas großem mit Zukunft?

Von seinen bescheidenen Wurzeln ist Crowdfunding zu einer Multimilliarden-Dollar-Branche angewachsen. Unternehmen wie Crowdfunder, Indiegogo und Kickstarter haben die Kunst, der nächsten großen Idee die notwendigen Gelder einzubringen, revolutioniert und mit einer atemberaubenden jährlichen Wachstumsrate von 74 Prozent scheint es, als gibt es nichts, das „die Crowd“ nicht finanzieren kann.
Und es ist nicht nur mehr eine Handvoll Webseiten, die diesen Dienst anbieten; die Zahl der Crowdfunding-Seiten geht weltweit in die Hunderte. Die Massen drehen durch – es wird erwartet, dass noch in diesem Jahr 2014 durch Crowdfunding ganze 5 Milliarden US-Dollar zusammenkommen.

Crowdfunding ermöglicht es einem Startup-Unternehmen, ein Produkt zu testen, Gelder zu sammeln und dann zu entscheiden, ob sie ihre bereits validierte Idee Risikokapitalgebern vorstellen. Diverse Startups haben so bereits Kampagnen gestartet, die weit über ihre Fundraising-Ziele hinausgeschossen sind, in kürzester Zeit Millionen Dollar eingebracht haben und sich zu namhaften Marken entwickelt haben.
Dies sieht nicht nach einer Modeerscheinung aus — Crowdfunding hat das Potential, den Weg, wie viele Unternehmen (insbesondere Hardware-Firmen) an das Thema Fundraising und Marketing herangehen, grundlegend zu ändern.

Mit seinem ersten Auftreten in den späten Neunzigern begann Crowdfunding als ein Weg für Künstler und Musiker, ihre Arbeit durch die Unterstützung von Freunden und Fremden zu finanzieren. Die ersten Crowdfunding-Seiten basierten auf Spenden; Vergünstigungen und Geschenke dienten als „Rückzahlung“ für gespendete Beiträge.

Indiegogo und Kickstarter haben so begonnen. Seitdem ist ein vornehmliches Künstlerprojekt zu einem voll entwickelten Finanzierungsphänomen erblüht, mit der heißesten Neuentwicklung in diesem Bereich: Investmentbasierte Fundraising-Seiten wie AngelList, Crowdfunder und Fundable, die es Menschen ermöglichen, in Startups zu investieren.

Mit der Verabschiedung des „Jumpstart Our Business Startups Act“ (JOBS Act) im Jahr 2012 in den USA können Betriebe, die Kapital benötigen, zugelassenen Anlegern im Austausch für ihren Online-Beitrag eine Teilhaberschaft in Form von Aktienkapital oder Schulden anbieten. Bald werden Unternehmer einen Anteil ihrer Firmen auch nicht zugelassenen Investoren verkaufen können und so Millionen an Privatinvestoren erreichen, deren finanzielle Unterstützung direkt in den Aufbau ihrer Startups fließt.

Investmentbasiertes Crowdfunding erfreut sich eines exponentiellen Wachstums. AngelList kann sich beeindruckender 9 Millionen US-Dollar rühmen, die allein im September 2014 investiert wurden, und im Verlauf des vergangenen Jahres haben Investitionen von „Engeln“ den konventionellen Risikokapitalmarkt um 15 Prozent (ca. 3 Mrd. US-Dollar) übertroffen.

Auch wird es zunehmend leichter, auf die Ressourcen zuzugreifen, die erklären, wie man eine erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne startet und pflegt. Eine Vielzahl von Artikeln und Seminaren stehen zur Verfügung, die angehenden „crowdfunded“ Geschäftsführern beibringen, wie sie den ganz großen Volltreffer landen.

Der erste „Annual Crowdfunding World Summit“ fand virtuell im Jahr 2013 statt, mit über 70 Experten, die ein umfassendes Update abgaben und die besten Praktiken im Bereich des Crowdfunding vorstellten.
Die Crowdfunding-Branche ist in nur fünf Jahren um 1.000 Prozent gewachsen. Bis Ende 2014 werden 65 Milliarden US-Dollar an Gewinnen erwartet, die der Wirtschaft zufließen, sowie 270.000 neue Stellen. Angesichts dieser Wachstumsrate wird Crowdfunding im Jahr 2020 für 500 Milliarden an Geldmitteln pro Jahr verantwortlich sein.

Was mit einer Crowdfunding-Kampagne für die Freiheitsstatue begann und zu einem Finanzierungsmittel für Künstler wurde, ist zu einem wegweisenden, etablierten Phänomen angewachsen, das verspricht, riesige Summen an Kapital für Startup-Unternehmen zu generieren, die an der nächsten revolutionären Idee arbeiten.

Crowdfunding: 100% Made in USA

Wie so viele Wellen, die aus den USA kommen, ist auch die Welle des Crowdfunding zu uns nach Europa geschwappt. Eine Welle, die kaum mehr aufzuhalten ist. Waren bei uns in den Vorjahren viele noch sehr skeptisch gegenüber dem Crowdfunding, hat es sich jetzt jedoch auch in Europa etabliert und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

Die USA hat allerdings die Nase vorne, wem mag es wundern, ist es doch sehr schwer geworden, nach dem Finanzdesaster und der Immobilienblase der Vorjahre, noch Geld für Startups von den Banken zu bekommen. Dies gilt sowohl für die USA als auch für Europa.

Bei einer in Europa verlangten Besicherung von 50 % bis zu 80 % eines Bankkredites, können viele ihre Träume von einer Selbständigkeit und die Gründung einer Firma, ist die Idee auch noch so gut, in der Rundablage verschwinden lassen. Ähnlich ist die Situation in den USA, weshalb Geld von Privatpersonen per Crowdfunding immer mehr den normalen Kredit bei Banken ablöst.
Brian Camelio gründete im Jahr 2003 ArtistShare, eine Internet-Plattform und ein unabhängiges Plattenlabel. Die Idee war, dass die Fans im Voraus die Kosten für die Albenproduktionen übernehmen und als Dank dafür, Einblicke in den Schaffungsprozess erhielten bzw. daran teilnehmen konnten.

ArtistShare ist die erste Crowdfunding-Plattform für Musik. Der damalige Begriff des Fanfunding wurde auf Crowdfunding abgewandelt. Dieses neuartige Geschäftsmodell wurde aufgegriffen und auf andere Branchen ausgeweitet, wobei der Grundgedanke der gleiche geblieben ist.

Crowdfunding in den USA ist Big Business

Crowdfunding in den USA zeigt wie es geht. An die 4 Milliarden US-Dollar wurden 2013 in innovative Unternehmen per Crowdinvesting oder Crowdfunding investiert, Projekte für wohltätige Zwecke mit ca. einer Milliarde unterstützt. 2008 wurden Indiegogo und 2009 Kickstarter neben vielen anderen, der über 300 Plattformen in den USA gegründet (z.B. Rockethub, Gofundme, Razoo, Crowdrice, PledgeMusic, Sellaband, Appbackr, Crowdfunder).

Viele Plattformen haben sich spezialisiert, z.B. auf Musik, Kunst, Umwelttechnik, Forschung, Startups allgemein, usw. All diese Plattformen können auf eine hohe Zugriffsrate im Netz verweisen und die investierten Summen auf den Plattformen übersteigen überall einige Millionen US-Dollar. Und der Markt wächst, jedes Jahr um fast 80 Prozent.

Die zur Gänze finanzierten Projekte, die über die Crowdfunding-Plattformen eingereicht wurden, erreichen in den USA ca. 60 %. In Europa liegt der Anteil der zur Gänze finanzierten Projekte oder Startups bei ca. 80 % der Einreichungen. Viele Europäer investieren auch in amerikanische Firmen, deshalb gehen die Crowdfunding-Plattformen auch dazu über, die Seiten in Deutsch und anderen europäischen Sprachen zu konfigurieren.

Ist in den USA der Gedanke des Crowdfunding als nicht rückzahlbare Unterstützung noch vorherrschend, scheint sich eine Trendwende bemerkbar zu machen. Immer mehr Investoren wollen nicht nur mit einem Geschenk oder einem günstigeren Produkt bedankt werden, sondern möchten Anteile an einem Unternehmen erwerben.

Im Land der vielen Aktionäre wundert dieses Denken nicht weiter. Jedenfalls zeichnet sich ab, dass diese Investment-Systeme, ob Crowdfunding oder Crowdinvesting, die Vorläufer einer weltweiten Finanz-Revolution darstellen, bei der die Banken das Nachsehen haben werden. Direkte Finanzierungen, bei denen der Crowd weiß wohin das Geld geht bzw. wofür das Geld ausgegeben wird, sind zukunftsweisende Entwicklungen.