Details aus einem israelischen TV-Bericht.
An sich hatte Ehud Olmert, ex-Premierminister Israels, laut einem israelischen TV-Bericht am Montag dieser Woche in die Schweiz reisen wollen. Er soll die Reise jedoch laut der TV-Reportage vom Mittwoch annulliert haben, nachdem er in der Schweiz mit seiner Verhaftung wegen angeblicher Kriegsverbrechen hätte rechnen müssen. Der TV-Recherche zu Folge haben die israelischen Ministerien für Äusseres und Justiz von den Schweizerischen Behörden eine Verlautbarung erhalten, gemäss welcher Olmert unter dem Verdacht des Verübens von Kriegsverbrechen während der IDF-Operation im Gazastreifen befragt werden sollte. Die vermuteten Verbrechen sollen, wenn überhaupt, in der Zeit von 2008-2009 begangen worden sein, als Olmert israelischer Regierungschef war. Der ehemalige Bildungsminister Naftali Bennett (Die Neue Rechte) raunzte die Schweizer auf sozialen Medien an und sagte: «Israel kann sich im Gegensatz zu einem neutralen europäischen Staat wie die Schweiz den Luxus nicht erlauben, einen Konflikt auszusitzen». Israels Feinde seien laut Bennett auf der «totalen Zerstörung Israels» aus. Der Jüdische Staat müsse es den Schweizern klar machen, dass es keine Versuche tolerieren werde, irgend einen Israeli dafür anzuklagen, dass er «unser Volk verteidigt». Ehud Olmert war israelischer Premierminister während der Operation «Cast Lead» in den Jahren 2008-2009, in denen 1166 Palästinenser in drei Wochen dauernden Kämpfen getötet wurden. Von diesen Opfern wurden nach Angaben der IDF 709 als «Hamas-Terroraktivisten» identifiziert. Olmert ist der bisher einzige israelische Premierminister, der vor Gericht eines kriminellen Vergehens bezichtigt worden und 2016 der Korruption bezichtigt worden ist. Von Februar 2016 bis Juli 2017 verbüsste der ex-Premierminister deswegen eine Haftstrafe.