Es ist ein einfacher klarer Satz von Wolfgang Klein, Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Sachsen. „Nach allem uns vorliegenden Material hat es in Chemnitz keine Hetzjagd gegeben“, so der Beamte auf Anfrage von Publico. Damit widerspricht er direkt den Behauptungen von Kanzlerin Angela Merkel und ihrem Sprecher Steffen Seibert, die beide unter Berufung auf von ihnen nicht näher beschriebene Videos behauptet hatten, in Chemnitz hätten „Hetzjagden“ stattgefunden – also sogar mehrere.
Die sächsische Generalstaatsanwaltschaft verfolgt alle Delikte im Zusammenhang mit dem Versammlungsrecht, zu denen es in Chemnitz am vergangenen Sonntag und Montag gekommen war: Hitlergrüße, Böller- und Flaschenwürfe, mögliche Übergriffe. Wegen des öffentlichen Zeigens von Hitlergrüßen verfolgt die Behörde ein dutzend Anzeigen. Fest steht auch, dass am Sonntag, den 26. August in einer Spontandemonstration von etwa 800 Menschen nach der Tötung eines jungen Chemnitzers durch zwei Asylbewerber auch etwa 50 gewaltbereite Personen aus der rechtsradikalen und Hooligan-Szene unterwegs waren. Von dieser Gruppe wurden mehrere Passanten angepöbelt und bedroht. Aber eine Hetzjagd in den Straßen von Chemnitz gab es weder nach Erkenntnissen der Behörden, noch existieren bis heute Fotos oder Bewegtbilder, die den Vorwurf stützen.
Damit bestätigt Klein, was vorher schon die Polizei Chemnitz feststellte, außerdem der Chefredakteur der „Freien Presse“ Torsten Kleditzsch, dessen Mitarbeiter am Sonntag das Geschehen beobachtet hatten, während keine überregionalen Teams unterwegs waren.
Wie kam es überhaupt zu der flächendeckenden Berichterstattung, in Chemnitz hätten „Hetzjagden“ stattgefunden? Wer nach der Quelle sucht, stößt auf ein einziges sekundenkurzes Video, gefilmt und ins Netz gestellt von einer Organisation „Antifa Zeckenbiss“. Darauf sind locker zusammenstehende Männer zu sehen; einer rennt drohend auf einen Passanten zu, schreit etwas von „Kanaken“, der Bedrohte flieht. Eine Frau ist mit dem Satz zu hören: „Hase, du bleibst hier.“ Das Mini-Video schaffte es in die ARD, die Morgenpost hob ein Still des Videos auf ihr Titelblatt. Der Schnipsel zeigt zweifellos einen versuchten Übergriff – aber keine Hetzjagd.
So richtig in Schwung kam die Berichterstattung über „Hetzjagden“ in Chemnitz erst, als am 27. August Regierungssprecher Steffen Seibert vor die Presse trat und sagte:
„Was gestern in Chemnitz zu sehen war und stellenweise auf Video festgehalten wurde (…), das hat in unserem Rechtsstaat keinen Platz. Solche Zusammenrottungen, Hetzjagden auf Menschen anderen Aussehens und anderer Herkunft, (…) das nehmen wir nicht hin.“
Die „Tagesschau“ nahm das zum Anlass, um unter dem Leitsatz zu berichten: „Bundesregierung prangert ‚Hetzjagden’ an.“ Als Beleg in der Sendung diente wiederum nur der beschriebene Videoschnipsel von „Antifa Zeckenbiss“.
Aber nicht nur Seibert, auch Angela Merkel trat vor die Presse und erklärte:
„Wir haben Videoaufnahmen darüber, dass es Hetzjagden gab, Zusammenrottungen (…)“
Niemand hatte bis dahin entsprechende Videoaufnahmen gesehen. Aber die Beteuerung nicht nur des Regierungssprechers, sondern der Regierungschefin selbst, „wir“ – also die Regierung – verfüge über entsprechendes Material, musste als hochamtliche Bestätigung wirken.
Nur: die Regierung veröffentlichte die ominösen Hetzjagd-Videos daraufhin nicht. Sie stellte sie offensichtlich auch nicht der ermittelnden Behörde zur Verfügung.
Publico schickte deshalb am Freitag, 31. August um 16:47 Uhr per Mail eine Anfrage an Seibert:
Sehr geehrter Herr Seibert,
vor der Bundespressekonferenz sagten Sie zu den Ereignissen in Chemnitz:
„Was gestern in Chemnitz zu sehen war und stellenweise auf Video festgehalten wurde (…), das hat in unserem Rechtsstaat keinen Platz. Solche Zusammenrottungen, Hetzjagden auf Menschen anderen Aussehens und anderer Herkunft, (…) das nehmen wir nicht hin.“
Nach Erkenntnissen der Polizei gab es am vergangenen Sonntag aus der Menge der Demonstranten drei verbale Angriffe auf andere Personen, in einem Fall auch durch Spucken, und einen mutmaßlichen Schlag mit einer Bierflasche. Über eine Hetzjagd bzw. „Hetzjagden“ liegen der Polizei keine Erkenntnisse vor. Zum aktuellen Zeitpunkt (Freitag, 31. August 16 Uhr) liegen auch der ermittlungsführenden Generalstaatsanwaltschaft Sachsen keine Erkenntnisse vor, die den Begriff „Hetzjagd“ rechtfertigen würde.
Nach Angaben des Chefredakteurs der „Freien Presse” Chemnitz Torsten Kleditzsch – des einzigen Mediums, dessen Journalisten am vergangenen Sonntag das Geschehen beobachtet hatten – gab es keine Ereignisse, die man als „Hetzjagd“ bezeichnen könnte, also das anhaltende Jagen von Personen durch Gruppen auf Straßen und Plätzen.
Unter einer Vielzahl von Videoaufnahmen vom Sonntag gibt es ein Video mit dem Account „Zeckenbiss“, auf dem ein einzelner Mann zu sehen ist, wie er auf einen anderen einzelnen Mann zurennt. Dieses Video zeigt also ebenfalls keine Hetzjagd.
Da Sie explizit von Ihnen offenbar vorliegenden Videos sprechen, die „Hetzjagden auf Menschen anderen Aussehens und anderer Herkunft“ in Chemnitz zeigen sollten, bitte ich Sie, mir diese Quellen zu nennen.
Zudem bitte um Beantwortung der Frage: Wie definiert die Bundesregierung den von Ihnen verwendeten Begriff „Zusammenrottung“?
Hält die Bundesregierung „Zusammenrottung” für illegal?
Hatten Sie vor Ihrem Statement Kontakt mit der Chemnitzer Polizei und/oder der örtlichen Staatsanwaltschaft?
Zum zweiten übermittle ich Ihnen hiermit zuständigkeitshalber auch eine Anfrage an Frau Dr. Merkel:
Sehr geehrte Frau Dr. Merkel, bei einem Auftritt vor der Presse sagten Sie zu den Ereignissen in Chemnitz:
„Wir haben Videoaufnahmen darüber, dass es Hetzjagden gab, Zusammenrottungen (…)“
(Weitere Ausführungen s. Frage an Steffen Seibert.)
Deshalb bitte ich um die Beantwortung der Frage: Welche Videoaufnahmen oder andere Quellen liegen Ihnen vor, die Sie zu der Aussage bewogen haben, in Chemnitz habe es „Hetzjagden“ gegeben?
Wie definieren Sie den Begriff „Zusammenrottung“? Sind Sie der Ansicht, dass es sich bei einer „Zusammenrottung“ um ein Delikt handelt?
Ich bitte um eine baldige Antwort der Fragen an Sie, Herr Seibert, und an Frau Dr. Merkel.
Mit freundlichen Grüßen, Alexander Wendt
Publico
Bis jetzt gibt es keine Antwort. Auch nach einer schriftlichen Erinnerung am Samstag nicht.
Damit beginnt die Affäre erst. Dass die Regierungschefin selbst eine Fake News bestätigt, damit eine hysterische Falschberichterstattung erst so richtig in Gang bringt, und anschließend Fragen eines Mediums ignoriert – das wäre ein präzedenzloser Vorgang.
Der Fall wird sicherlich auch im Bundestag behandelt werden.
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Johann-Thomas Trattner
1. September, 2018Einspruch: “Präzedenzlos” ist dieser Vorgang nicht. Mit Stimmungsmache befestigt Merkel ihren Machterhalt und ihren Kampf gegen die deutsche Gesellschaft doch schon lange.
Braukmüller, Rolf-Dieter
2. September, 2018Ich denke, es ist ein wohl durchdachter Plan und eine exzellente Propagandaleistung der Regierung , nach dem Motto teile und herrsche! Doch es ist in der inzwischen eingetreten Situation , ein Spiel mit dem Feuer ! Der Gesichtsverlust wird immens sein, wenn sich bestätigt, dass Merkel und Co. bewusst gelogen haben. Man merkt noch heute Ihre kommunistische Vergangenheit und die Ausbildung im Bereich Propaganda in der Sowjetunion . Für mich ist es erschreckend , inzwischen zwei ehemalige Kommunisten an der Spitze unseres Staates zu sehen . Es dürfte daher kein Zufall sein , dass sich Merkel und Steinmeier die Bälle zu und zurück spielen ! Doch diesmal ist unübersehbar, dass Sie gelogen haben könnten und zudem sich am Rande des Hetzpharagraphen befinden . So etwas hat es m.E. tatsächlich noch nie gegeben !!
Ingrid61
2. September, 2018Vielleicht bastelt man bereits an einem Video, die diesen Behauptungen entsprechen? Das Lügengebilde muss ja mit allen Mitteln aufrecht erhalten bleiben.
Peter
2. September, 2018Wenn es stimmt, dass V-Leute den Hitler-Gruß straffrei zeigen dürfen, dann haben wir hier ein fundamentales Problem. Die sogenannte rechte Szene könnten ganz unkompliziert diskreditiert werden können, ohne sich wehren zu können.
Udo Baumann
2. September, 2018Es gibt keine Rechte Szene.
Rechts ist das Bürgertum. Rechts waren die Schwarzen Parteien CDU und CSU.
Mit Nazi hat Rechts nichts zu tun. Nazis und Kommunisten reden immer von Revolution. Ein Rechter will seine Ruhe, sonst nichts.
Christian
2. September, 2018Hallo Herr Trattner,
dazu möchte ich gleich die Frau Kanzerlin in Schutz nehmen. Sie hat schnell aber unpräzise reagiert. Das kann passieren, wenn man viel um die Ohren hat.
Was die Arbeit der Bundesregierung angeht und deren Erfolge, halte ich mich persönlich an die Schlagzeile der Bild vom Freitg:
“JOBS, LÖHNE, RENTE, EXPORT [ ] Deutschland brummt [ ] Neues Wirtschaftswunder”
Bitte keine Anwürfe, wir haben hier ja sicherlich auch nichts im Affekt gegen Trump vorzubringen, beispielsweise…
MfG
Herbert Garbe
1. September, 2018Gut, Alex Wendt, nur weiter so, ich hoffe nur, dass ihr, nicht wir – ich kann nichts machen, sondern nur die Schweizer Radio- und TV-Nachrichten ausschalten und die Schweizer, einst Qualitätszeitungen wie NZZ und Tagesanzeiger als linke Einheitspresse in den Müll werfen – weitermacht und dieses Orwellsche System in die Nord- und Ostsee kippt..
Aspiboy
1. September, 2018Selten hat der Begriff der Volksverhetzung so genau gepasst wie auf das, was Mainstreammedien und Konsorten hier gerade in puncto Chemnitz und Sachsen betreiben. Ich hoffe, daß dieser Tatbestand ernsthaft geprueft wird.
Peter Thomas
1. September, 2018Das Regime bestimmt, was Wahrheit ist. So war es und so wird es sein.
Die Menschen in der DDR wurden durch die Mauer vor den Faschisten beschützt.
Angela Merkel kämpfte schon damals entschlossen für das Glück aller Menschen, die sie liebte.
Sie hat noch nie einen Eid gebrochen, den sie nicht selbst geleistet hat.
Sie ist die Kaiserin der toten Herzen.
Wenn einer sagte “die ist ja nackt!”, der müßte ein Kind sein.
Martin
1. September, 2018Was Merkel und nun auch Steinmeier treiben ist nach klassischen Kriterien, die ich bei der Bundeswehr gelernt habe, Zersetzung.
Eudi Ratlos
2. September, 2018Und Martin, von welchem Gericht möchten Sie diese Vermutung prüfen lassen?
Über die Antwort lache ich jetzt schon!
Aber zum Lachen ist das ganze Affentheater schon lange nicht mehr!!!
Brasil Janeiro
2. September, 2018Da gab es noch eine Bundeswehr. Und für Zersetzung ist eigentlich der Generalbundesanwalt zuständig. Wo bleibt das handeln.
Hannes Seidel
1. September, 2018Wenn man durch Falschmeldungen den politischen Gegner diffamiert, um ihn für vogelfrei erklären zu können, erinnert mich das an den Reichstagbrandprozess von 1933.
Brettenbacher
1. September, 2018“Hetzjagden auf Menschen anderen Aussehens und anderer Herkunft, (…) das nehmen wir nicht hin.“
Nur so ne Frage am Rande: also Hetzjagden auf Menschen gleichen Aussehens und gleicher Herknunft, die nähme man schon hin?
Sandinista
2. September, 2018Genau das habe ich mich auch gefragt, als ich es gelesen habe. Wer im PR-Bereich arbeitet, weiß, dass solche Sätze nicht unbedacht hingesagt werden. Umso gruseliger ist das!
Rudi Ratlos
2. September, 2018Offenbar ist es so: wir dämlichen Steuerzahler sind doch die “Köterrasse”, vermutlich wäre auch gegen Hetzjagden nichts einzuwenden. Übrigens vergleiche man dazu Joseph (Joschka) Fischer: “…man sollte sie reudigen Hunden gleich totschlagen.”
Stefan Michael
2. September, 2018Sehr gut, Herr Wendt, sie sind noch ein richtiger Journalist: Hinterfragen, recherchieren, Machtinteressen verdeutlichen (in diesem Fall gezieltes Diskreditieren von unbescholtenen Bürgern und politischen Gegnern durch die Regierung). Von den Öffentlich-Rechtlichen ist Journalismus ohnehin nicht zu erwarten. Dass aber z.B. meine Tageszeitung, die FAZ, die ich für Ihre Arbeit teuer bezahle, auch die Fake-News der Regierung in Sachen Chemnitz kritiklos nachbetet, nehme ich mittlerweile übel. Vielleicht sollte ich nach all den Jahren doch endlich kündigen …
Simone v. Düsterlohe
2. September, 2018Bitte tun sie das ! Es schont die Nerven und vor allem den Geldbeutel.
Spenden Sie lieber an die aufrichtigen, mutigen Leuchttürme des Journalismus.
Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Schebsdau
2. September, 2018Tun Sie das endlich. Ich war einmal Zeitabonnent und bereue heute jeden Pfennig, den ich an dieses Lügenblatt gezahlt habe. Aber damals hießen die Herausgeber Bucerius, Dönhoff und Schmidt. Das entschuldigt mich hoffentlich.
Brettenbacher
2. September, 2018“Vielleicht sollte ich nach all den Jahren doch endlich kündigen …2 (derF.A.Z)
Ja, das sollten Sie tun! Und zwar noch heute!
Rudi Ratlos
2. September, 2018Warum nur “vielleicht”?
E. Berger
2. September, 2018Herr Michael, nur zu! Ich habe 2014 nach über 40 Jahren mein SPIEGEL-Abonnement gekündigt (Titel: “Stoppt Putin jetzt”), kurze Zeit später mein Wirtschaftswoche-Abo, nachdem von Miriam Meckel alles auf links gedreht wurde. Auch Spiegel online meide ich seit geraumer Zeit. Vor zwei Jahren bin ich aus dem Bedford-Strohm-Verein ausgetreten.
Ich habe nichts von dem bereut, im Gegenteil.
Moritz
2. September, 2018Die Kanzlerin diffamiert ein ganzes Bundesland wegen einiger weniger, etwas das bei der Ausländergewalt aufs schärfste verurteilt wird. Jetzt kommt noch oben drauf, dass selbst das erfunden war!
So eine Person ist in Regierungsverantwortung vollkommen untragbar.
Hermann Hewing
2. September, 2018Danke für den Artikel.
Nach meiner Meinung ist die Darstellung in den ÖR durch Seibert eine unfassbare Sauerei! Volksverhetzung im Regierungsauftrag. Daß Merkel in ihrer bekannten Unfähigkeit alles nur nachplappert sind wir ja gewohnt.
Man muß, wer auch immer das kann, eine offizielle Richtigstellung und Entschuldigung in ARD und ZDF von Seibert im Namen der Regierung verlangen. Weniger geht nicht. Ich wiederhole mich: “Eine Riesensauerei”!
Auch Roger Letschs Artikel “Chemnitz und die verrutschte Wahrnehmung” v. 2.9. auf der “Achse” ist empfehlenswert.
Wolf Manuel Schröter
2. September, 2018Wie kann man denn an einer gottgewollten Ordnung und deren Entäußerungen zweifeln? Es geht doch darum: “Händchen falten, Köpfchen senken, immer an Merkels Segen denken!”.
Eine Antwort auf Ihre Anfrage, die doch gleichzeitig eine Anklage impliziert, werden Sie nicht bekommen, denn in guter alter (nicht nur: deutscher) Tradition wird sich der Herrscher (hier: die Herrscherin) dem Volke nur zuneigen, wenn er (hier: sie) bejubelt wird.
Und was die sächsische Staatsanwaltschaft anlangt: Man mache sich nichts vor. Die ist doch von Dunkeldeutschen durchsetzt, die sich dem weisen Ratschlusse der fernen Regierung klandestin widersetzen. Schande über sie!! Wie kann man es wagen, derartige “Fakes” mit dem Anspruche der ermittelten und bezeugten Wahrheit zu verbreiten? Ist doch einzig wahr und wahrhaftig, was “Berlin” erklärt. Und ist es nicht nur mit “Chemnitz” so? Was war da noch mit “Köln”? Oder so?
(enthält Spuren von sehr ironischer und bitterböser Ironie)
Grand Nix
2. September, 2018Die agierende Einheitsfront der Staats-Medien und der Merkel-Regierung haben im Fall Chemnitz völlig überzogen und die Bodenhaftung verloren. Ihre schäbige Lücken- und Lügenpropaganda war so offensichtlich, dass es selbst für politische Schlafschafe, die ewig Gestrigen, und “Die Wohlgesinnten” eine miese Nummer zu dick war.
Jeder einigermaßen vernunftbegabte Bürger konnte/musste recht bald deutlich erkennen, in der Causa Chemnitz wird und wurde mit gezinkten Karten gespielt. Der Rechtsstaat, vermutlich aus Gründen der schwindenden Macht, erschüttert und gefährdet, das empörte und spontan demonstrierende Volk herabgewürdigt und gegeneinander aufgehetzt, das ausgeübte Recht auf friedliche Demonstration als “Zusammenrottung” klassifiziert, die neue politische Opposition grundlos diffamiert, die Menschen dieser Welt vorsätzlich zum schweren Nachteil der Bundesrepublik Deutschland und dessen friedliebenden Bürger belogen.
Ja, die Staats-Medien und die Merkel-Regierung, (nebst Grüne, Linke, Antifa, Kirchen und Gewerkschaften, als verbale Brandbeschleuniger und unredliche Helfershelfer dieser taumelnden Regierung) haben das deutsche Volk, die Europäer und die ganze Welt vorsätzlich belogen, beziehungsweise durch ihre Politik der Desinformation und Diffamierung mit maßgeblich dazu beigetragen, dieses offensichtliche Lügenkonstrukt (welches von den linken Zecken(bissen) der sogenannten Antifa ausgeheckt wurde), ungeprüft und unkritisch zu stützen, zu decken und zu verbreiten.
All das wird sich schon sehr bald von redlichen Journalisten beweisen lassen, Wort für Wort, Strich für Strich, Punkt für Punkt, Bild für Bild, da bin ich mir sicher. Der Anfang dazu wurde hier bei Publico gemacht. Man kann sich dafür gar nicht oft genug bedanken bei Ihnen, Herr Wendt.
Doch wird dieser beispiellose ungeheuerliche Vorgang (durch Politik und Medien) für die Verantwortlichen genauso gravierende Konsequenzen haben, wie im aktuellen Fall für den Wistleblower Daniel Z.? Ich hoffe es, habe aber erhebliche Zweifel. Zweifel deshalb, weil es einen gut funktionierenden Rechtsstaat mit Gewaltenteilung voraussetzt, den ich leider so in diesem Lande, nicht nur unter dieser Regierung, schon lange nicht mehr erkennen kann. Welcher mündige Bürger will schon auf Dauer von einer verhärteten Parteien-Diktatur, mit fragwürdigem Bimbes und rechtswidrigem Bashing, mit fragwürdiger Finanz- und Migrationspolitik, auf allen medialen Kanälen kunterbunt tagaus tagein – bis ins Unerträgliche – belogen werden?
Es reicht! Es reicht schon lange!
Neue Köpfe, neue Ideen, eine neue Politik,
eine neue Medienlandschaft braucht dieses Land.
Dringend!
Berta
2. September, 2018Großartig ! Herr Wendt , wie immer, auf Sie kann mann sich verlassen.
Wer keine Überzeugung hat, lügt immer, er mag sagen, was er will.
Ludwig Reiners
Allen ein ruhiges, erkenntnisreiches Wochenende!
Laurentius
2. September, 2018Halten wir also fest:
1. Es hat in Chemnitz keine Hetzjagden gegeben.
2. Provokationen kamen aus dem Bereich der Neonazis, sprich aus dem Bereich, der vom “Verfassungschutz” mit V-Leuten überproportional durchsetzt ist.
3. Es ist von Augenzeugen berichtet worden, daß Leute, die den Hitlergruß gezeigt haben, später durch die Polizeisperren gingen und sich bei den Antifas eingereiht haben (bei Frau Vera Lengsfeld im Artikel “Chemnitz ist das neue Sebnitz” vom 28.08.2018 zu lesen), was den nicht unbekannten Praktiken dieser verfassungsfeindlichen Gruppierung entspricht.
Welche Schlüsse ziehe ich daraus:
1. Die überregionalen Qualitätsmedien sind ihrer Verpflichtung zur Recherche nicht nachgekommen.
2. Die ü. Qu. haben eine getürkte (sic!) Meldung der Antifa als Faktenlage dargestellt.
3. Die ü. Qu. haben sich an der Stimmungsmache gegen die Sachsen beteiligt.
4. Die Bundesregierung hat sich in übelster Weise über Teile der Bevölkerung geäußert.
4. Es ist zu prüfen, ob die Bundesregierung aus Unkenntnis oder in voller Kenntnis der Fakten gehandelt hat.
5. Ich warte auf die Richtigstellung durch ü. Qu. und Bundesregierung.
6. Ich erwarte entsprechende Klagen von Betroffenen und entsprechende juristische wie personelle Konsequenzen.
7. Mein Mißtrauen gegenüber Medien(kartell) und Regierung ist wieder einmal bestätigt worden.
8. Mein Vertrauen in die Chemnitzer und Sachsen ist bestätigt.
9. Weiter so, Ihr aufrechten Sachsen!
Nomsm
2. September, 2018Es gibt meines Wissens schon eine kleine Anfrage der AfD. Da können wir dann mal gespannt sein, was die Bundesregierung so antwortet. Aber auch jeder Bürger hat die Möglichkeit via Informationsfreiheitsgesetz eine Anfrage zu stellen. Vielleicht sollten das viele Bürger einfach mal machen und falls nicht geantwortet wird immer wieder daran erinnern.
PS: Das Kanzleramt ist bezüglich Anfragen nach IFGs ziemlich schlampig. Habe zeitgleich Anfragen an alle Bundesministerien und das Kanzleramt gestellt. Die einzige, die nicht geantwortet hat, ist unsere Bundeskanzleuse.
George
2. September, 2018Herr Michael, dass Sie innerhalb der letzten 3 Jahre nicht das Abo des “Neuen FAZlandes” gekündigt haben, macht mich fassungslos.
TinaT
2. September, 2018Meldungen wie die von den Hetzjagden jagen Migranten selbstverständlich Angst vor Deutschen ein. Meldungen wie diese vergiften das Zusammenleben zwischen Zugewanderten und Einheimischen.
Sollte so eine Meldung stimmen, müsste man sie natürlich verbreiten. Jeder hätte ein Recht davon zu erfahren.
Sollte aber jemand so eine Meldung ohne jede reale Basis verbreiten, dann beschädigte derjenige damit mutwillig (absichtlich? skrupellos?) sowohl das Sicherheitsgefühl von Migranten als auch das friedliche Zusammenleben in diesem Land.
F. Jungeleit
2. September, 2018Die schnellen Reisewarnungen für Sachsen retteten Leben, deshalb berichtete die Qualitätspresse verantwortungsbewusst in Echtzeit über das Armageddon zu Chemnitz und recherchiert erst jetzt die dazugehörigen Fakten. In Chemnitz steht deshalb für Opfer einer Hetzjagd oder sonstigen Pogromhandlungen eine Telefonnummer zur Verfügung, denn die Definition von „gejagt und gehetzt werden“ ist ja durchaus eine sehr individuelle und subjektive Angelegenheit. Und ein voreiliges Verneinen, man sei weder Opfer einer Jagd gewesen noch habe man jagdähnliche Szenen beobachtet, ist angesichts der persönlichen Verpflichtung eines jeden Bürgers gegenüber der Altparteien-Qualitätspresse-Koalition verantwortungslos. Also beim kleinsten Zweifel die Hinweisnummer wählen, man darf den Rechten und dem Duden nicht die Deutungshoheit über »Hetzjagd« lassen.
Frank Becher
2. September, 2018Die fake News von der Hetzjagd stammen von einem Autor Johannes Grunert , der dies frei erfunden und auf Zeit online veröffentlicht hat.
https://spoekenkiekerei.wordpress.com/2018/08/30/zeitonline-die-bundesregierung-und-die-fakenews-des-jahres/
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2018-08/auslaenderfeindlichkeit-rechte-chemnitz
Vera Lengsfeld schreibt dazu
https://vera-lengsfeld.de/2018/08/30/wie-man-den-ausnahmezustand-herbei-schreibt/
„…Spätestens seit dem Interview des Chefredakteurs der stramm linken „Freien Presse“ Torsten Kleditztsch im Deutschlandfunk, dass die Journalisten vor Ort keine Hetzjagden beobachten konnten,
https://youtu.be/E3Z1JnT4s4w
ist die von einem „Zeckenbiss“-Video ausgelöste Medien-Kampagne, in Chemnitz hätten Neonazis Ausländer gejagt, widerlegt worden.
Michael M.
2. September, 2018Ist das zurückhalten von Beweisen bezüglich einer möglichen Straftat nicht strafbar?
Mal so als Laie in den Raum gefragt…
Michel
2. September, 2018Das Problem war und ist, die Fr. Kasner in eine Situation zu zwingen, in der sie Rede und Antwort stehen muß, also keine gnädig gewährte Sondersendung bei Anne Will, ein belangloses Sommerinterview oder ein Happening mit einer speziell gecoachten Bürgerauswahl. Ich hoffe, es gelingt Ihnen.
Aber es werden schon wieder die ersten Ablenkungsmanöver vorbereitet, z. B. um die Kioskbetreiber in Sachsen, die den aktuellen Spiegel nicht verkaufen wollen. Das anhebende, hysterische Geschrei um das Ende der Pressefreiheit in Deutschland hat das Potential, den Nachrichteninhalt der nächsten Tage maßgeblich zu bestimmen. Und das, obwohl die Spiegel-Bestsellerliste schon seit Sieferle vom Buchhandel systematisch nachgefiltert wird.
Eines sollten die Macher des ‚Sachsen-Spiegel’ aber bedenken: Der erste ‚Spiegel’ war ein Sachse.
dentix07
3. September, 2018Der Verkaufsstopp des SPIEGEL durch sächsische Kioskbesitzer ist ein Satireartikel von MMnews!
“Sachsen: Kiosk-Besitzer stoppen SPIEGEL-Verkauf
02. September 2018
Wegen SPIEGEL-Cover: Kioskbetreiber in Sachsen stoppen den Verkauf der aktuellen Auflage. Claudia Roth: “gefährliche Zensur”. Göring-Eckardt: “Boykott-Aktion wie Nazi-Deutschland”. Grüne Jugend (GJ) plant SPIEGEL-Notverkauf über Bürgerbüros.
Satire”
Gregor_H
2. September, 2018Ja, Stefan Michael, das sollten Sie. Ich habe dasselbe nach vielen Jahren bei meinem SZ-Abo getan. Ich hatte es satt, in fast jedem Artikel, nicht nur auf der Meinungsseite, belehrt zu werden was richtig und was falsch ist. Seitdem lese ich viele verschiedene Zeitungen, Zeitschriften, Blogs u.ä. und fühle mich dabei sehr gut informiert.
tuenntoaster
2. September, 2018Egal, wie das jetzt wieder ausgeht:
3 Jahre nach ihrer Ausrufung zur Friedensfürstin der offenen Grenzen informiert sie sich anscheinend nur noch bei linksunten.indymedia, wie anders könnte man sonst noch eine derartige Kommentierung erklären?
Außer mit akut behandlungsbedürftiger Entrücktheit natürlich.
U.R.
2. September, 2018DDR-Strafgesetzbuch §217: Zusammenrottung. Sind wir jetzt wieder so weit?
Renz
2. September, 2018Bitte tue es. Das ist die einzige Sprache, die verstanden wird.
Rudi Ratlos
2. September, 2018Danke, Herr Wendt,
mit diesem Beitrag sprechen Sie mir aus der Seele.
Und es ist auch überaus hilfreich von Frau Lengsfeld, diesen Beitrag auf ihrer eigenen Netzseite abzudrucken.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Erosion der Macht dieser abgehobenen Politikerkaste begonnen hat und an Fahrt aufnimmt, ja eigentlich nicht mehr aufzuhalten ist.
Mit jedem Beitrag dieser Art ermöglichen wir, daß der Spuk ein Ende finden wird.
Bitte machen Sie weiter.
Rudi Ratlos
Wolfgang Illauer
2. September, 2018Wer in dem Antifa-Zeckenbiß-Video eine Hetz- oder Menschenjagd erkennt, kommt mir vor wie einer, der einen faustgroßen einzelnen Stein den Berghang herunterrollen sieht (der Stein kommt zum Stehen, bevor er den Talgrund erreicht) und dann laut schreiend ins nächste Dorf rennt: ein Bergrutsch, ein Bergrutsch!
Peter Müller
2. September, 2018Was genau in jener Nacht in Chemnitz geschah, ist weiter im Dunkeln. Die Opfer scheinen aber auch niemanden wirklich zu interessieren. Alleine das ist schon bedrückend, entspricht aber einem mittlerweile bekannten Reflex seit den fröhlichen Sylvesterfeiern 2015/2016.
Ebenso beklemmend ist, dass die bekannten Lager in Sachen “Migration” sich völlig eingegraben zu haben scheinen. Diskutiert wird nicht mehr. Erinnert ungut an die frühen siebziger Jahre in der BRD.
In Folge des Kontrollverlustes anläßlich der Massenmigration seit Sommer 2015 und der teilweise bis heute anhaltenden kapitalen Fehl- oder Nichtentscheidungen des Kabinetts Merkel in dieser Sache befinden sich Politik, Medien und Unterstützer ihrer Politik auf einer schiefen Ebene.
Wenig bis nichts von dem, was damals der gutgläubigen Öffentlichkeit verkündet wurde, hat bislang der kritischen Überprüfung Stand gehalten.
Wer redet heute noch von verfolgten syrischen Ärzten, Fachkräften und Ingenieuren nebst ihren Familien, die bei uns Zuflucht gefunden haben sollen? Wer vom neuen durch Flüchtende ausgelösten “Wirtschaftswunder”?
Das Stadtbild zeigt häufig andere und anderes und die “erfolgreiche Integration” brauche eben viel, viel Aufwand und Zeit, heißt es nun …
Aber die Täter und ihre Taten folgen scheinbar dem stets gleichen “Muster” mitsamt einem ausgiebigen Vorstrafenregister seitdem sie “nun mal hier sind”.
Hier können oder wollen die Regierung und die lokalen Behörden aber offenbar nicht ansetzen.
Offensichtlich kann die “Spreu” nicht vom “Weizen” getrennt werden.
Weil die sozusagen “amtlichen Verlautbarungen” durch Regierung und hilfreiche Medien mit jedem “Einzelfall” aufs Neue einer Prüfung durch die Realität ausgesetzt werden,verstärken sich die Abwehrmechanismen von dieser Seite.
Abwehr gegen Kritik und Unmut der Bürger, wie es scheint, wohlgemerkt, nicht gegen die “Problemfälle”, die man doch großzügig “duldet”.
Allerdings sollten Politiker wissen, dass die stete Wiederholung des Immergleichen (“Nazi”, “Pack” etc.)
zur Abstumpfung, nicht zur Sensibilisierung führt.
Und Frau Merkel sollte sich erinnern, dass die Arroganz der Macht und die stets verfügbare Hochmoral der Berufsempörten schon in der DDR nicht den gewünschten Effekt hatten.
Martin
2. September, 2018Großartig! Danke, dass Sie hier nachbohren! Dieser (Medien)Skandal darf auf keinen Fall in Vergessenheit geraten.
Emil Kriemler
2. September, 2018Leider geht’s auch in schweizer Zeitungen ziemlich links zu.
“Rechtsradikale stellen Machtfrage” im “Anzeiger von Uster” (Mittwoch, 29. August, Seite 33).
Darunter eine “Reportage” von Antonie Reitzschel und Ulrike Nimz (offenbar beide Süddeutsche Zeitung).
Schlusssätze:
“Die Neonazis singen ‘Einigkeit und Recht und Freiheit’. Dann brüllen sie: ‘Wir kommen wieder’.”
Da sind den beiden offenbar die feuchten Träume durchgegangen.
Danke für Ihre stets fundierten und sehr lesbaren Artikel, eine Wohltat gegenüber den schludrigen Tiraden der “Qualitätsmedien”.
Charlene
3. September, 2018Folgenden Austausch zwischen einem Leser und der FAZ-Redaktion findet man unter diesem Artikel:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/die-ernuechterung-danach-chemnitz-ist-nicht-mehr-dieselbe-stadt-15765473.html#lesermeinungen
Verständnisfrage und bitte um Ergänzung
Willy Meyer (WiMey)
01.09.2018 – 14:22
Zitat aus dem Text: “… es kam dabei zu offenen Angriffen auf Ausländer, obgleich sich die frühe Darstellung einer „Hetzjagd“ als Übertreibung herausstellte.”
Was habe ich als Leser unter dieser Aussage zu verstehen? Ein Tatsachenbericht sieht anders aus. Nirgendwo in dem 6-seitigen Artikel findet sich eine Darstellung, was denn nun nachweislich an “Angriffen auf Ausländer” stattgefunden hat und wer konkret die Beteiligten waren. Ich bitte daher um entsprechende Ergänzung.
[Ammerkung der Moderation: Der Artikel ist nicht als Tatsachenbericht über die Demonstrationen gedacht, sondern beschäftigt sich mit der derzeitigen Stimmung in Chemnitz nach den Ausschreitungen.
Über die Demonstration und die Ausschreitungen können Sie hier in diesem Artikel mehr lesen: http://www.faz.net/-gpg-9dqom.%5D
3 Antworten
– neueste 02.09.2018 – 02:08
64Empfehlen
“Videos im Netz” als Quelle
Willy Meyer (WiMey)
02.09.2018 – 02:08
Liebe Moderation, in dem empfohlenen Artikel wird bezüglich Ausschreitungen auf “Videos im Netz” verwiesen. Das ist mir zu dünn. Es sei denn, man bekäme mal konzentriert diese Videos präsentiert. Bis jetzt habe ich nur ein einziges Video dazu gefunden, auf dem nicht viel passiert und wo man vor allem nicht sehen kann, wie die Situation entstanden ist.
[Anmerkung der Moderation: Lieber Herr Meyer, unter #chemnitz und #c2708 können Sie auf Twitter weitere Videos und Berichte finden.]