Malvina, Diaa und der Hass

Diese Debatte, wenn man sie so nennen will, macht wütend. Sehr. Aber man muss gut damit haushalten, mit der Wut, denn Empörung gibt es ja schon genug, und das wegen einer Dokumentation, die Ende November im öffentlich-rechtlichen Kinderkanal „Kika“ lief. Anderthalb Monate hat sie kaum jemanden gestört. Bis ein rechter Blogger vor ein paar Tagen eine teilweise irre Hatz einläutete.

Ein junges Paar läuft Hand in Hand über einen Feldweg.
Kika-Dokumentation „Malvina, Diaa und die Liebe“ Screenshot: Kika

Die Doku, um die es geht, erzählt die Geschichte von Malvina und Diaa. Es ist ein Film über ihre Liebe und über Probleme, die auftreten, wenn zwei Kulturen, zwei Weltsichten aufeinander prallen. Malvina ist Deutsche, 16 Jahre alt und Christin; ihr Freund Diaa kommt aus Syrien und ist Moslem. Seit seiner Flucht vor ein paar Jahren lebt er in Deutschland; hier haben sich die beiden kennen und offenbar lieben gelernt, trotz aller Differenzen.

Auslöser der Diskussion um den Film sind die Dinge, die Diaa dort so erzählt. „Sie gehört mir und ich gehöre ihr“, sagt er zum Beispiel. Weil das bei ihm so die Regel sei. Außerdem möchte er nicht, dass seine Freundin knappe Kleider trägt, also Hotpants, Miniröcke, für Diaa untragbar. Oder wenn sie andere Jungs umarmt, freundschaftlich: Geht gar nicht! Und Schwule? Die nerven.

Diaa hat also ein Weltbild mitgebracht, dem man widersprechen muss, wenn man eine gleichberechtigte, offene Gesellschaft anstrebt. Keine Frage.

Diesen Widerspruch gibt es auch. In einer Szene sprechen die Eltern von ihrer Angst, ihre Tochter könnte irgendwann ein Kopftuch tragen. Diaa hat Malvina auch schon gefragt, ob sie Muslima werden würde, für ihn. Aber Malvina sagt: „Ich bin eine Christin. Und eine Emanze.“ Ein Kopftuch passe nicht zu ihr. Dass sie keine kurze Kleidung trage, wegen ihres Freundes, ist für sie kein Zwang, sondern ein Kompromiss: Weil Diaa ihr wichtiger sei als Hotpants.

Diaa? Mohamed? Klaus? Und wieso ist das relevant?

Die Doku ist ein reiner O-Ton-Film, es erzählen also die beiden Protagonisten, an zwei, drei Stellen treten auch die Eltern und ein Schulfreund Malvinas auf. Was fehlt, ist ein Off-Sprecher, der einordnet oder kommentiert, denn die Reihe „Schaut in meine Welt!“, in der die Doku lief, ist so angelegt, jede Folge. Das wird dem Kika nun zum Vorwurf gemacht: So ein heikle Sache, heißt es, insbesondere solche Äußerungen, müsse man einordnen, gerade bei einem Film, der sich an junge Menschen richtet.

An diesem Vorwurf ist etwas dran, ja, doch die Debatte ist längst ausgeufert. Inzwischen geht es auch noch um zwei weitere Details: darum, wie alt Diaa wirklich ist, und tatsächlich auch darum, wie er mit Vornamen heißt.

Im Online-Text zur Doku hieß es ursprünglich, Diaa sei 17 Jahre alt. Inzwischen hat der Sender das geändert. Er sei 17 gewesen, als sich das Paar kennen lernte, bei den Dreharbeiten aber 19, deshalb der Fehler im Text. Mittlerweile sei er 20 Jahre alt. Eigenartig ist dabei, dass Diaa in einer Kika-Talksendung sagte, er sei 18, obwohl er ja schon 19 war. Wieso er das machte, ist unklar. Im Sender glaubt man, dass es die Aufregung war und Diaa bloß sagen wollte, dass er bereits volljährig ist.

„Bild“ gibt sich Mühe, Diaa dubios wirken zu lassen

Insbesondere „Bild“ findet das besonders interessant. Es werde ja viel über das „wahre Alter“ junger Flüchtlinge diskutiert, schreibt das Blatt, also sei das wichtig. „Bild“ wittert zwischen den Zeilen, der „vollbärtige Syrer“ könnte sich jünger gemacht haben. Das Blatt will deshalb unbedingt wissen, wann Diaa geboren sei, oder ob er womöglich bei der Einreise gar kein Geburtsdatum angegeben hat. Der Kika aber will „Bild“ die Frage nach Diaas genauem Geburtstag nicht beantworten: „Datenschutz“. Was auch einleuchtet. Wann Diaa geboren ist, geht lediglich ihn und die Behörden etwas an, nicht „Bild“.

Aber das Blatt gibt sich redlich Mühe, den jungen Mann irgendwie dubios wirken zu lassen. In der Kika-Talkrunde, in der er zu Gast war, habe er nämlich obendrein einen anderen Vornamen genannt: nicht Diaa, sondern Mohamed.

Man könnte sagen: Na, und? Dann heißt er halt so. Diaa. Mohamed. Klaus. Irgendwie. Aber ist das relevant? Ist es etwa schon verdächtig, Mohamed zu heißen? Diaa sei „offenbar eine Ableitung seines Nachnamens“, spekuliert „Bild“, der Sender aber sagt dazu, ganz einfach: Er heiße Mohamed und Diaa mit Vornamen, Diaa sei der Rufname.

Natürlich treten auch die üblichen Verdächtigen auf, AfD-Politikerin Alice Weidel zum Beispiel grölt auf Twitter: „Bereitet #KiKa unsere Mädchen auf Ehen mit islamischen Einwanderern vor?“ Parteifreundin Beatrix von Storch sekundiert: „Unsere Kultur wird untergehen und Deutschland islamisch werden, solange ör-Staatssender im Kinderkanal unsere Unterwerfung als Akt der Liebe verklären, ohne dass es einen #Aufschrei gibt.“ Das ist auch deshalb dämlich, weil es den „Aufschrei“ ja längst gibt, wie immer beim Thema Flüchtlinge. Sofort Geschrei! Dieses Mal angestoßen von einem rechten Blogger, fortgeführt von einem AfD-Politker namens Spaniel, der überall zitiert wurde, und aufgegriffen von großen Medien wie „Bild“, „Welt“ oder Focus Online.

Der perfide Vergleich mit Kandel

Was dabei offenbar kaum interessiert: Es geht hier um ein minderjähriges Mädchen. Eigentlich müsste man sie schützen, aber wen kümmert’s? Sicher: Die beiden haben entschieden, im Fernsehen über ihrer Liebe zu reden. Freiwillig. Aber sind sie damit zum Abschuss freigegeben? In Internet werden sie nun teilweise übel beschimpft. Der Sender kümmert sich um sie, nimmt beide in Schutz, wie auch den eigenen Film: Der sei gut geworden, heißt es. In einem Text erklärt sich der Sender ausführlich. Aber was bringt es?

Die denkbar perfideste Beleidigung ist der Rückgriff auf den Tod einer 15-Jährigen in Kandel vor ein paar Wochen: Das Mädchen wurde offenbar von ihrem Ex-Freund erstochen. Weil der aus Afghanistan kam und sich möglicherweise jünger gemacht hatte, tobte auch dort die Debatte gleich los: Rettet unsere deutschen Töchter vor dem ausländischen Mörderpack!

Mann mit Hut vor Yuccapalme
Ex-„Bild“-Journalist Oliver Flesch Screenshot: youtube.com/oliverflesch

So war das. Und so ist es jetzt wieder. Das schlimmste Beispiel dafür ist der Ex-„Bild“-Journalist Oliver Flesch, der heute in seinem Youtube-Kanal rechten Redemüll verklappt. Flesch nennt Diaa dort einen „Flüchtlingsdarsteller“, der „mindestes 25“ sei. Der Film über ihn und Malvina sei „Rotz“ und „perfide Propaganda“ des Staates. Zu Malvinas Beziehung sagt er, man könne auch „mit den Füßen in der Steckdose schlafen“ oder „sich vors Auto werfen“, das sei das gleiche. Aber das solle man lieber lassen, „wenn einem sein Leben lieb ist“.

Flesch wähnt Malvina anscheinend in Lebensgefahr. Und er geht noch weiter: Dem Kika wirft er am Ende seines armseligen Videos tatsächlich „Beihilfe zum Mord“ vor. Zu einem Mord, den es nicht gegeben hat, den Flesch aber heraufbeschwört: Ist ja Moslem, der Freund, und so sind die doch. Das ist nicht nur infam, es ist auch rassistisch.

Vielleicht sollte man dazu sagen, dass Flesch nicht nur solche Videos verbreitet, in denen er sich vermeintlich um das Wohl deutscher Mädchen sorgt, er schreibt auch Texte, die zum Beispiel den Titel tragen: „Gut ficken – wie du jede Frau süchtig vögelst!“, in dem er sein „30-jähriges Fick-Jubiläum“ feiert. Seine Sorge um deutsche Frauen, die einen Flüchtling lieben, ist also vermutlich viel eher eine Sorge um den eigenen Penis, die er am äußersten rechten Rand zu therapieren versucht. Das macht es tragischer, aber nicht harmloser.

Harmloser deshalb nicht, weil es Leute sind wie Flesch und die in seinem Dunstkreis, auch AfD-Politker, die diese Debatte nicht nur angestoßen haben, sondern sie auch inhaltlich prägen. Ihre Sicht auf die Kika-Dokumentation bestimmt den Lauf und vor allem auch die Lautstärke der Debatte.

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Es wäre aber an der Zeit, diese Debatte zu versachlichen. Es gibt ja durchaus Punkte, die man diskutieren kann. War es zum Beispiel klug, dass der Kika dieses Thema in dieses Format gegossen hat? Ganz ohne Kommentierung? Eher nicht. Zumal man hätte ahnen können, was kommt, wenn das jemand entdeckt. Wobei das auch wieder lustig ist: Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird ja gerne von Rechts vorgeworfen, er versuche zu vertuschen, zum Beispiel die „Wahrheit“ über Migranten. Hier hat er sie mal ungefiltert gezeigt: die Weltsicht eines jungen syrischen Mannes – und alle geißeln den Sender.

Die Sorge um Malvina ist auch deshalb wohlfeil, weil sie als junge Frau mit einer starken Meinung kaum wahrgenommen wird. Viele, die nun brüllen, werden den Film gar nicht angesehen haben. Sie haben damit verpasst, eine junge Frau zu erleben, die sich eben nicht „unterwirft“, wie es nun heißt. Im Gegenteil: Als Protagonistin für einen Film ist sie geradezu ein Glücksgriff, weil sie reflektiert über das Für und Wider ihrer Beziehung berichtet. Und sich widersetzt. Wie auch die Eltern, die nicht einfach hinnehmen, sondern ihre Zweifel äußern, auch vor der Kamera. Und, manche wird das erschüttern: Sie sagen, dass sie Diaa mögen, trotz seiner Ansichten. Einfach so. Als Mensch.

Eine Talkrunde zum Film, in der kaum darüber geredet wird

Zu dem nun umstrittenen Film wurde übrigens auch noch eine Talkrunde mit dem Titel „Kummerkasten“ gesendet, in der Malvina und ihr Freund zu Gast waren. Aber die Differenzen, Diaas Ansichten, all das wurde nur ganz kurz angesprochen. Außerdem lief die Talkrunde nicht nach dem Film, wie es auch das Erste zuweilen macht, sondern vorher, als noch gar kein jugendlicher Zuschauer den Film gesehen hatte. Auch das ist rätselhaft unklug.

Und wieso nimmt der Sender die Talkrunde, nicht die Doku, nun aus dem Netz? Seit gestern ist sie nicht mehr abrufbar, ohne Hinweis. So kann man eine ohnehin schon brennende Debatte natürlich noch zusätzlich anheizen, weil immer irgendwer eine Verschwörung riecht, wenn etwas aus einer (öffentlich-rechtlichen) Mediathek gelöscht wird. Auf Anfrage teilt der Kika mit, man habe die Talkrunde „zum Schutz der beiden noch jungen Protagonisten“ offline gestellt. Wieso ohne Hinweis, sagt er nicht. Aber, gut: Wann hat der Kika einen solchen Sturm schon mal erlebt? Es bleibt trotzdem unprofessionell.

Es wäre einfach wichtig gewesen, über den Inhalt des Films zu diskutieren, über Werte und Ansichten, und zwar mit Kindern, Jugendlichen, Experten. Der Film wäre ein guter Anlass dafür gewesen. „Bild“ aber titelt nun: „Experten warnen vor Flüchtlingsdoku auf Kika“! Kronzeugin ist exakt eine Diplom-Psychologin, die allerdings auch sagt, mit Über-Zwölfjährigen könne man den Film ruhig schauen, wenn man ihn anschließend bespreche. Außerdem darf noch ein CDU-Politiker beitragen, es müsse bitte darauf hingewiesen werden, „dass bei uns uneingeschränkt die Gleichberechtigung gilt“, was aber nur der nächste schale Lacher in dieser weitgehend unseligen Debatte ist.

Nachtrag, 18:32. Wir haben den Text im vorletzten Absatz um die Stellungnahme des Kika ergänzt.

Korrektur, 19:07. Wir hatten das Mädchen in der Überschrift und ein mal im Text versehentlich Malvia genannt, sie heißt aber Malvina. Wir haben das korrigiert und bitten, den Fehler zu entschuldigen.

 
Medien besser kritisieren.

147 Kommentare

  1. @Ethnocon: So hatte er sich selbst im Fernsehen vorgestellt. Die Talkrunde „Kummerkasten“, auf die sich „Bild“ bezieht, ist aber ja nicht mehr online.

  2. „Sofort Geschrei! Dieses Mal angestoßen von einem rechten Blogger, fortgeführt von einem AfD-Politker namens Spaniel, der überall zitiert wurde, und aufgegriffen von großen Medien wie „Bild“, „Welt“ oder Focus Online.“

    Das ist dann vermutlich diese „Ächtung“ von der früher oder später auch in diesem Kommentarbereich ein Besorgtbüger namens Paul oder Jens oder Richard salbadern wird. Diese „Ächtung“ rechter Meinungen durch die linken Mainstream-Medien und die linke Meinungs-Elite …

    „Die Sorge um Malvina ist auch deshalb wohlfeil, weil sie als junge Frau mit einer starken Meinung kaum wahrgenommen wird.“

    Pfft. Die bezeichnet sich selbst ja auch als Emanze, die taugt nicht zur Instrumentalisierung durch Jammer-Gestalten, die sich und ihr „30-jähriges Fick-Jubiläum“ abfeiern. (Ist Flesch eigentlich ein alter ego von diesem Katzen-Krimi-Autor?). Als „Emanze“ müsste sie schon in die Hass-Gesänge einstimmen wie Alice Schwarzer, dann würde Mann ihr das vielleicht verzeihen.

  3. „Werden den Film nicht gesehen haben“
    Und das ist die Crux daran. Der Film ist 24 Minuten lang und wird bei David Berger auf fünfeinhalb Minuten eingedampft mit „Szenen, die ihm auffielen“. Mit ein paar Videomätzchen wie dreimalige Wiederholung einer Aussage immer langsamer bis die Stimmen kippen.
    Berger hat sich schon mit seinem offenen Brief an die Eltern von Mia als Matschbirne präsentiert, hier tobt er weiter und sonnt sich im Geifer seiner Jünger.
    Wenn man den Typen liest, weiß man, dass Gott tot ist.

  4. KIKA hat wohl nicht bedacht oder gehofft, dass es nicht so schlimm wird, und die Unbesorgten noch ungetrübt Interesse für diese Sendung haben. Möglich, aber das Gekreische des braunen Elends ist nicht mehr zu bändigen. Wie lange sollen wir diesen Ungeheuerlichkeiten eigentlich noch ausgesetzt bleiben? Und damit sind keinesfalls Migranten und Flüchtlinge gemeint.

  5. „Vielleicht sollte man dazu sagen, dass Flesch nicht nur solche Videos verbreitet, in denen er sich vermeintlich um das Wohl deutscher Mädchen sorgt, er schreibt auch Texte, die zum Beispiel den Titel tragen: „Gut ficken – wie du jede Frau süchtig vögelst!“, in dem er sein „30-jähriges Fick-Jubiläum“ feiert. “

    Ernstgemeinte Frage: Warum sollte man das dazu sagen? Was hat es mit dem Thema zu tun, dass er sonst Schmuddeltexte schreibt? Er diskreditiert sich doch schon selbst mit seinen Aussagen, da braucht es diesen Seitenhieb gar nicht.

  6. Unaufgeregtheit, dein Name sei Rosenkranz. Es hat gut getan, von jemandem zu diesem Thema zu lesen, der nicht kurz vor dem Blutsturz steht.

    Unsere Gesellschaft wird sich in den nächsten 20 Jahren dramatisch verändern, ob Storchel, Gaumeier und Bjoebbels twittern oder nicht. Es liegt an jedem einzelnen, ob er seine Energie ins Jammern oder ins Gestalten stecken möchte. Die beiden jungen Leute haben sich für Letzteres entschieden. Das gefällt mir.

    Pessimist sein kann jeder. Optimismus braucht Mut.

  7. Ernst nehmen kann man ihre Aussagen zum Film und Thema nicht und was sie hier schreiben liegt inhaltlich nur knapp über dem Niveau einer Schülerzeitung: „Wobei das auch wieder lustig ist: Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird ja gerne von Rechts vorgeworfen, er versuche zu vertuschen, zum Beispiel die „Wahrheit“ über Migranten. Hier hat er sie mal ungefiltert gezeigt: die Weltsicht eines jungen syrischen Mannes – und alle geißeln den Sender.“
    Mal ist eben lustig und mal eben nicht, was der öffentlich-rechtliche Rundfunk produziert. Und wenn Sie mir jetzt noch sagen, was den öffentlich-rechtlichen Sendern „ja gerne“ und „alle geißeln den Sender“ von Links vorgeworfen wird und die „Wahrheit“ über Migranten, bin ich ganz zufrieden. Rechts zwei drei, Links zwei drei …

  8. Na ja, so ganz unaufgeregt ist Herr Rosenkranz ja nicht. Er findet sich „wütend gemacht“.

    Es ist natürlich einfach, auf Leute einzuschlagen, die mit deutlichen Worten diese wohl bewusst wachsweiche unkommentierte Dokumentation kritisieren.
    (Ich weigere mich mal, auf irgendwelche Argumente & Gegenargumente zu BILD einzugehen.)
    Ja, es geht um den Kontext: diese unkommentierte Doku wurde auf dem Kinderkanal ausgestrahlt. Kinder ahmen nach. Also ist alles einfach so erzählte prinzipiell ok, wenn nicht erstrebenswert.
    Und diese Jugendliebe zwischen einer leicht naiven Minderjährigen und einem erwachsenen verhärteten Macho soll ein Vorbild sein?

    Es ist keinesfalls „beleidigend“, auf die Parallelen zu Kandel hinzuweisen. Es ist einfach faktisch eine Parallele. (Alter & Herkunft der Beteiligten)

    Und zu Letzt: gerade der Fakt, dass eine(r) der Beteiligten minderjährig ist, hätte den Sender extra sensibel vor der Ausstrahlung machen müssen. Dieser Fakt kann nicht den Kritikern angehängt werden.

  9. „Wobei das auch wieder lustig ist: Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird ja gerne von Rechts vorgeworfen, er versuche zu vertuschen, zum Beispiel die „Wahrheit“ über Migranten. Hier hat er sie mal ungefiltert gezeigt: die Weltsicht eines jungen syrischen Mannes – und alle geißeln den Sender.“

    Lieber Herr Rosenkranz, das ist eine falsche Dichotomie. Das eine (Vorwurf lückenhafter Berichterstattung) und das andere (Vorwurf, die Weltsicht eines syrischen Mannes in einer Sendung für Kinder ungefiltert und unkommentiert zu senden) sind nicht unvereinbar. Im Gegenteil. Das verstehen Sie doch hoffentlich?

  10. Das ist der bisher ausgewogenste Text, der mir zu dem Thema aufgefallen ist.

    Allerdings bleibt bei mir nach dem Lesen in etwa das Fazit zurück: „Kika zwar ungeschickt, aber Geschichte von Bild und rechten Bloggern verfälscht und instrumentalisiert.“ Das dürfte auch ungefähr der Tenor sein, der von der Sache übrig bleiben wird.

    Gefällt mir persönlich nicht so besonders, um ehrlich zu sein.

    Natürlich ist es ebenso absehbar wie unappetitlich, was Scharfmacher aus jeder solchen Vorlage machen. Ich frage mich aber manchmal, wie es gelingen könnte, dass es mal nicht so läuft, dass eine solche Diskussion zwar medial aufgegriffen wird, möglicherweise berechtigte Kritik auch noch kurz kommentiert wird, sich dann der mediale Fokus aber recht schnell wieder auf die schrillsten Stimmen richtet, von denen dann erwartbar allerhand Abwegiges kommt, das dann auch notwendigerweise entkräftet wird.

    In der Regel ist das Thema dann aber damit auch durch, eine öffentliche bzw. mediale Debatte über die diskussionswürdigen Punkte findet nicht mehr statt. Es ist dann halt irgendwie ein bisschen blöd gelaufen, Absicht gab es sowieso nicht und wurde dann halt aufgebauscht.

    So bleibt es aber am Ende wieder nur dabei, dass sich alle Seiten wieder selbst versichert haben, dass es genau so ist, wie sie es immer schon gesagt haben: Die Einen schreien „bloß Hetze, war klar!“, die Anderen „Ihr gebt es bloß nicht zu!“ und „da habt Ihr es wieder!“ – und alles bleibt, wie es ist.

    Ich hätte es besser gefunden, man hätte dem Kika, aber auch beim Kika einfach mal ganz klar gesagt, dass das wohl eine typisch „gut gemeinte“ Nummer war, bei der sich diese Intention dann doch offensichtlich an zu vielen Stellen verselbstständigt hat und dass das besser nicht wieder vorkommen sollte.

  11. #8: „Ernst nehmen kann man ihre Aussagen zum Film und Thema nicht und was sie hier schreiben liegt inhaltlich nur knapp über dem Niveau einer Schülerzeitung“

    Ihr Beitrag liegt deutlich darunter, eben genau auf dem Niveau derer, die ihre Kommentare mit einer Beleidigung beginnen. Und mit einer faustdicken Lüge, denn wenn Sie den Beitrag nicht ernst nähmen, würden Sie ihn nicht so eifernd kritisieren. Und das reicht auch als Anmerkung zu Ihrem Kommentar.

    #11: „Es ist natürlich einfach, auf Leute einzuschlagen, die mit deutlichen Worten diese wohl bewusst wachsweiche unkommentierte Dokumentation kritisieren.“

    Klar, die einen „kritisieren mit deutlichen Worten“ und die anderen „schlagen ein“. Das ist es wieder, das rechte Mimimi. Würden Sie auf das weinerliche Attribut „einschlagen“ verzichten, wenn Boris Rosenkranz so „deutliche Worte“ wie ‚Rotz‘ und ‚geifernd‘ und ‚blöd‘ für den ‚Journalistendarsteller‘ und ‚Fick-Jubilar‘ Flesch verwendete? Werden Sie dann Beifall klatschen oder ginge dann das Gejaule erst richtig los?

    „Es ist keinesfalls „beleidigend“, auf die Parallelen zu Kandel hinzuweisen. Es ist einfach faktisch eine Parallele. (Alter & Herkunft der Beteiligten)“

    Doch, das ist beleidigend. Beleidigend und perfide. Flesch und Konsorten machen sich bewusst zu Trittbrettfahrern eines Verbrechens. Das Opfer interessiert hier überhaupt nicht, es wird für Stimmungsmache missbraucht. Und die „Beihilfe zum Mord“ entlarvt dann endgültig die Verkommenheit – da wünschen sich Leute einen nicht geschehenen Mord geradezu herbei.

    „Und zu Letzt: gerade der Fakt, dass eine(r) der Beteiligten minderjährig ist, hätte den Sender extra sensibel vor der Ausstrahlung machen müssen. Dieser Fakt kann nicht den Kritikern angehängt werden.“

    Sie meinen, das ist schon ok, wenn ‚Kritiker‘ des Frauenbildes von Muslimen die selben sind, die sich sabbernd solche Texte über minderjährige Mädchen ausdenken und ihrem Publikum präsentieren:

    „Dunkle Walla-Walla-Mähne, mandelbraune Augen, sinnliche Lippen und Beine bis zum Himmel! Ihr unverschämt gutes Aussehen hat der 14-jährige Teenie definitiv von Model-Mama Cindy geerbt.“

    Oder 9-jährige (!) mit „Schlafzimmerblick“ als „Hingucker des Tages“ anpreisen?

    zit. nach http://www.bildblog.de/tag/frauenbild/

    Der ‚Fick-Jubilar‘ hat übrigens noch mal nachgelegt und missbraucht schweißgesichtig (vor Erregung?) gleich das nächste Opfer: Die ermordete Maria aus Freiburg nennt er ein „offenes, herziges Wesen, also von den Bildern her“ – da merkt man gleich, da spricht der pepitabehütete deutsche Fachmann, der Tipps git, wie man „Frauen süchtig vögelt“ – und bepöbelt die Eltern des Opfers im selben Atemzug als „EU-Bonzen“. Verkommenheit hat einen neuen Namen: Flesch.

    Und seine ach so besorgten Fans werden ihn dafür abfeiern.

  12. @Matbu, #11:
    Ein Mörder aus Afganistan und ein Nicht-Mörder aus Syrien bilden eine Parallele? Beschweren Sie sich bitte nicht, wenn jemand Parallelen zwischen Ihnen und einen gleichaltrigen russischen Mörder findet. Oder sonst einem Mörder, der in 2.500 km Entfernung von Ihnen beheimatet ist.

    @Dirk, #12:
    Naja, wenn der Vorwurf einfach der wäre, dass das für den _Kinder_kanal nicht ganz das richtige Thema sei, wäre die Debatte vllt. nicht so angeheizt. Wäre die Reportage nach 22.00 im ZDF gelaufen, ich bezweifle, dass die jetzigen Hetzer: „Endlich sagt’s mal einer!“ sagen würde.

  13. Matbu: um 20:35 Uhr (Sendezeit der Doku) schauen wenn dann Teenager zu. Kinder sind da schon im Bett. Der Name des Senders mag irreführend sein, aber seit der Erweiterung der Sendeschiene von 19 auf 21 Uhr im Jahr 2003 spricht man natürlich vermehrt Teenager an. Ist ja erst 15 Jahre her, kann ja noch nicht jeder wissen.

    Da gehts ja schon los mit denen, die angeblich gute Argumente haben: in aller Regel wissen die nicht mal die Sendezeit und Zielgruppe des Beitrags. Hören KiKa und denken an Pre-Teens. Argumente fangen da an, wo man sich mit der Sache auch mal beschäftigt, statt nur seine eigenen Vorurteile rauszuplautzen.

    Und was sollen diese Teenager dann so gefährliches nachahmen? Dass zwei sich lieben? Meine Jugend ist auch schon ein paar Tage her, aber ich denke, das kriegen Teens auch ohne Vorbild hin, mit verschiedensten Resultaten.

    Die angebliche Sorge um die Kinder ist keine. Sie ist bloß ein dünner Schleier über dem eigenen Rassismus, der sich daran reibt, dass eine Deutsche jemand liebt, dem man ansieht, dass er Ausländer ist.

    Das ist nichts Neues, unter diesem Rassismus müssen gemischtrassige Paare seit eh und je leiden. Besser machts das natürlich nicht. Das ist die alte Sorge, dass die Tochter mal, ihgittihgitt, ’nen Neger nach Hause bringt. Der Film „Guess who’s coming to Dinner“ beschäftigt sich mit dem Thema und hat zwei Oscars bekommen – 1967. Madness haben einen Song darüber gemacht – 1980. Zwei willkürliche Beispiele. Sie ahnen: das Problem sind nicht die Paare. Das Problem sind die Rassisten, die aus der Hautfarbe angebliche kulturelle Unterschiede herbeireden und das dann ganz furchtbar finden, weil sie selbst andere Hautfarben ganz furchtbar finden.

    PS: Nur weil zwei in ungefähr dem gleichen Alter wie zwei andere sind (deren Alter man gleichzeitig dauernd anzeifelt, nicht mehr lange, und der Bursche wird für fünfzig erklärt) ist das noch keine Parallele. Es gibt vermutlich mindestens tausende Paare in diesem Alter allein in Deutschland. Die durch nichts verbunden sind als dadurch, dass komische ältere Männer da plötzlich Parallelen ziehen.

  14. Hallo „Someonesdaughter“,

    (…wessen Tochter, eigentlich?)

    Wie gesagt: BILD ist für mich kein Maßstab. Deshalb keinerlei Kommentar in die Richtung. Ich habe auch nicht in diese Richtung argumentiert.

    Bitte achten sie auf ihre Wortwahl. Diese scheint schon entlarvend genug. Schaum und so…

    Es geht NICHT darum, was diese beiden Menschen miteinander tun (das ist ihre alleinige Verantwortung), sondern, was der KiKa uns da als vermeintliches Vorbild zeigt.

    Freundliche Grüße

  15. Ja, was zeigt er uns denn und: wer ist WIR? Für wen genau sprechen Sie, wer ist die Gruppe, die Sie meinen?

    Und wie kommen Sie auf den Gedanken, das sei dann als Vorbild gedacht? Und wenn ja: Vorbild wofür? Sich zu lieben?

    Sie reden genau da, wo es sachlich werden müsste, vollkommen schwammig, weil irgendwas ist mit irgendwem und Vorbild und so.

    Da fehlen die Argumente.

  16. Bitte, Bitte: rhetorisches Abrüsten.
    #14 Mycroft: es geht um den patriarchalisch muslimischen Kulturkreis. Da sind Syrien und Afghanistan nah bei einander. Syrien ist wahrscheinlich weniger strikt als Afghanistan. Bitte tun sie nicht so , als ob das sooo dermaßen daneben wäre. Natürlich kann man das nicht verallgemeinern, aber die Äußerungen des Protagonisten klingen nicht gerade optimistisch.
    Russische mafiose Strukturen und mein Umfeld haben wenige Gemeinsamkeiten.

    Aber seien sie gewarnt.
    Ironie!!!! Wirklich!!! Echt!!! Relax.
    (Ich war schon ein paar Mal in Moskau…)

  17. Der „patriarchalisch muslimische Kulturkreis“. DER „patriarchalisch muslimische Kulturkreis“. Den gibts halt so. Im Internet wird jeder zum Islamexperten. Ausser mir.

    Natürlich kann man das so nicht verallgemeinern. Aber dann tut mans halt doch. Wegen dem „patriarchalisch muslimischen Kulturkreis“.

    Und wer schon mal in Moskau war, der hat natürlich mit der Mafia zu tun. Das ist der europäisch mafiöse Kulturkreis.

    Irgendwann wirds peinlich, Matbu.

  18. Gibt es jetzt nicht?
    Den „patriarchalisch muslimischen Kulturkreis“?

    Sorry. Muss ich in Moskau was falsch mitgeschrieben haben.
    Echt peinlich.

  19. @18 – Matbu:
    Und selbst wenn es diesen von Ihnen herbeifabulierten „patriarchalisch muslimischen Kulturkreis“ gäbe (und das bestreite ich mal in dieser Pauschalisierung), verglichen Sie noch immer einen jungen Mann, der für uns unpassende Vorstellungen hat mit einem Mörder. Daher spielt die Herkunft schon gar keine Rolle, weil der eine Teil einer Doku ist, der andere ein Mörder. Verstehen Sie diesen eklatanten Unterschied?

    Es geht NICHT darum, was diese beiden Menschen miteinander tun (das ist ihre alleinige Verantwortung), sondern, was der KiKa uns da als vermeintliches Vorbild zeigt.

    Furchtbar, da wird ernsthaft gezeigt, wie zwei junge Menschen eine Beziehung führen. Schlimm, wenn das jetzt Schule machte. Oder was meinen Sie mit Vorbild?

  20. @Mycroft, #14:

    Leider immer noch falsch. Die ungefilterte, unkommentierte Weltsicht eines syrischen Mannes ist NICHT das, was diejenigen vermissen, die eine lückenhafte Berichterstattung kritisieren. Egal, ob im Kika oder im ZDF NACH 22 Uhr.

    (Dass man das wirklich aufschreiben muss. Hilfe.)

  21. „Außerdem darf noch ein CDU-Politiker beitragen, es müsse bitte darauf hingewiesen werden, ‚dass bei uns uneingeschränkt die Gleichberechtigung gilt’…“
    Wieso sagt das eigentlich nie einer der katholischen Kirche oder orthodoxen Juden, sondern immer nur „den Moslems“? Zum Kotzen, diese Doppelmoral…

  22. @ Dominic Zander #22
    „der andere ein Mörder“
    In Ihrem Streben Schwarz und Weiß möglichst klar zu scheiden, schießen Sie hier ein wenig über das Ziel hinaus:
    Ermittelt wird mit Verdacht auf „Totschlag“. Und die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.

  23. Dieses unkommentierte O-Ton-Doku-Format „Schau in meine Welt“ sollte man unbedingt noch öfter bringen! Linda W. (17) aus Pulsnitz hätte bestimmt auch gerne ihr Leben und ihre Arbeit bei der IS-Sittenpolizei in Mosul dem KiKa-Publikum präsentiert – aber Sie befindet sich dummerweise mittlerweile in irakischer Kriegsgefangenschaft.

  24. #26
    Warum auch nicht? Alles, was einem das Denken anderer nahebringt, sollte willkommen sein. Mich würde auch interessieren, wie sich Mandy aus Bautzen fühlt, wenn ihr Ronny beim Glatzenrasieren das Horst-Wessel-Lied singt.

    Allerdings sind unkommentierte O-Ton-Dokus immer schwierig für den AfD-Ashram. Kein Führer, der das Mikro hält, kein Goebbels, der hineinröhrt und befiehlt, was davon zu halten ist. Deshalb sind Plattformen wie PI und Compact, die den Jüngern die Welt erklären, relativ erfolgreich.

  25. #27
    „Alles, was einem das Denken anderer nahebringt, sollte willkommen sein.“ – Ist das Ihr Ernst? Mit der gleichen Rechtfertigung könnten Sie auch Horrorfilme, Pornos und IS-Propagandafilme im Kinderkanal laufen lassen… (Und sogar alte Nazi-Propagandafilme von Goebbels, worüber Sie sich dann allerdings massiv aufregen würden.)

  26. Hmm, also wenn jemand sein Alter (18 statt 19) falsch sagt, könnte das für mich schon darauf hindeuten das es nicht das eigentliche Alter ist, sondern eben das was er angegeben hat als er nach Deutschland kam… bei dem kann man dann eben schon mal durcheinandern kommen.

  27. Lieber Herr Ott, wenn Sie alle Menschen, die nicht Ihre Meinung teilen, für verrückt erklären, säße die halbe Nation in der Geschlossenen.

    Ich bleibe natürlich dabei: Wer sich nicht bemüht, das Denken hinter dem Handeln der anderen zu verstehen, wird über kurz oder lang mit so ziemlich allen gesellschaftlichen Entwicklungen überfordert sein.

    Die Doku war sicherlich ein Wagnis. Als Vater von drei erwachsenen Kindern behaupte ich aber, die Jugendlichen haben den Film entspannter und differenzierter aufgenommen als die besorgten »Erwachsenen«, die gerade ihre Ressentiments ins Netz krakeelen.

  28. #33

    Sie verstehen es immer noch nicht. Die Zielgruppe des „Kinderkanals“ sind keine Erwachsenen, sondern Kinder im Alter von 3 bis 13 Jahren.

    Ihre Kinder tun mir wirklich leid – hoffentlich haben die es ohne bleibende Schäden überstanden, von Ihnen „erzogen“ zu werden.

  29. Die erweiterte Zielgruppe des Kinderkanals nach Verlängerung der Sendezeiten von 19 auf 21 Uhr im Jahr 2003 sind Teenager. Um 20:35 sitzen in der Regel keine Kinder mehr vor dem TV. (Lesen Sie dazu auch den ausgezeichneten Beitrag von Stefan Pannor unter #16.)

  30. #34:

    Sie sind es offensichtlich, der etwas nicht versteht oder verstehen will: Der Film lief Abends um 20:35 Uhr. Wie Stefan Pannor so richtig herausstellt, schauen höchstens Teenager dann noch fern, keine kleinen Kinder mehr.

  31. #36

    Soll das heißen, dass Sie grundsätzlich dafür sind, dass Teenager ab 13 in Sendungen des Kinderkanals ab 19 Uhr ohne einordnenden Kommentar mit jeglichen kontroversen Themen konfrontiert werden sollten? Inklusive Absingen des Horst-Wessel-Liedes (das Beispiel haben Sie gewählt) weil das ja irgendwie auch zur „Horizonterweiterung“ dient?

    Ich bleibe dabei: Sie sind verrückt. Und ich glaube, Leute wie Sie sind selbst mit der gesellschaftlichen Einordnung der hier diskutierten Themen überfordert. Anders kann ich mir Unsinn wie in dem Pannor-Kommentar, der mir auch noch ausdrücklich zur Lektüre empfohlen wurde, nicht erklären:

    „Das Problem sind die Rassisten, die aus der Hautfarbe angebliche kulturelle Unterschiede herbeireden und das dann ganz furchtbar finden, weil sie selbst andere Hautfarben ganz furchtbar finden.“

    Angebliche kulturelle Unterschiede? Diese Unterschiede bestehen tatsächlich und nicht nur angeblich! Wie sagt unser Freund Diaa/Mohammed aus dem Film? Schwule nerven, Jungs umarmen ist verboten, seine Freundin gehört ihm und kurze Kleidung ist für sie auch nicht erlaubt. Wie verblendet und naiv müssen Sie sein, um zu leugnen, dass es hier massive kulturelle Unterschiede gibt? Das ist das Problem – und nicht die Rassisten und bösen AfD-Nazis, die Sie in Ihren Wahnvorstellungen mittlerweile überall zu sehen glauben.

  32. Wenn man bedenkt, dass auch viele Deutsche gegen eine Verschwulung und Zwangsverschwulung, gegen angebliche Homosexualisierung im Schulunterricht etc. Sturm laufen, scheint mir die kulturelle Wasserscheide zwischen, sagen wir mal, orthodoxem Islam und orthodoxem Christentum überaus gering. Das sind idR dieselben leute, die ihren Töchtern auch keine kurzen Röcke erlauben.

    Welche kulturellen Unterschiede gibt es dnen zwischen einem christlichen Homophoben und einem muslimischen Homophoben genau? Vermutlich verstehen die sich sogar prima, außer der christliche Homophobe ist auch noch Rassist, dann wirds etwas komplex.

    Der KiKa hat sendezeitbedingt eine Zielgruppe von ca. 3 bis 18, das sei nachgetragen. Ich denke, auf Fakten können wir uns einigen, und wnen nicht, ist das den Fakten eigentlich auch egal.

  33. Ich versuche es mal andersrum, Herr Ott. Können Sie sich vorstellen, dass es möglich ist, mit Teenagern anregende, von reflektierten Ansichten geprägte Gespräche zu führen, die für beide Seiten bereichernd sind und aus denen wir Erwachsenen nicht selten noch etwas lernen können?

    Ich schon. Die junge Frau im Film ist ein gutes Beispiel dafür. (Von hier aus ein herzliches Dankeschön an die Eltern, die sie so stark gemacht haben.) Ich bin sicher, sie wird ihrem Diaa ordentlich die Birne waschen, wenn der muslimische Macho mit ihm durchgeht.

    Ihr – wie in der aktuellen, von rechts angezettelten Hater-Welle – zu unterstellen, sie würde geknechtet unterm Kopftuch oder geschlachtet unterm Tisch enden, sagt mehr über das mittelalterliche Frauenbild dieser Kommentatoren aus als ihnen lieb sein kann.

  34. Interessant finde ich immer, wer gerade bei welchem Thema zum Gleichstellungsbeauftragten wird.

    Bei der #meetoo Debatte darf man ja die armen Filmproduzenten, Comedians und Schauspieler nicht über einen Kamm scheren und muss differenzieren (der eine hat gegrabscht, der andere wollte vögeln und der dritte hat nur vor Frauen gewichst – Klar, dass es enorm wichtig ist, hier graduelle Differenzierungen vorzunehmen! Außerdem lügen ja auch ganz viele Frauen um Geld zu kassieren!), aber wenn es ein dunkelhäutiger Niemand war, der bisher nichts getan hat, als ein weißes Mädchen zu lieben, dann ist der Islam eine potentielle Tätergruppe und alle Frauen potentielle Vergewaltigungsopfer.

  35. @Matbu, #19:
    Jahaa, aber Russland und Deutschland gehören beide zum christlich-patriarchalen Kulturkreis. (Im Unterschied zum muslimisch-patriarchalen Kulturkreis, dem hinduistisch-patriarchalen Kulturkreis, dem konfuzianisch-patriarchalen Kulturkreis und noch ein paar anderen irgendwas-patriarchalen Kulturen oder Kulturkreisen).
    Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche heißt sogar „Patriarch“, ist jetzt nicht so, dass die patriarchale Weltverschwörung irgendwelche Subtilitäten nötig hätte.
    Aber gut, Österreich gehört doch auf jeden Fall zum selben Kulturkreis wie D., oder? Also kann man jedesmal, wenn ein Österreicher in ihrem Alter seine Freundin, Frau, Schwiegermutter oder Bäckereifachverkäuferin umbringt, eine Parallele zu _Ihnen_ ziehen. Herzlichen Glückwunsch.

    @Dirk, #24:
    Nun, die meisten Leute, die über die linksgrünversifften Hauptreihenmedien schimpfen, kritisieren insbesondere, dass jugendliche Flüchtlinge als besonders nette, tolle Menschen dargestellt würden, die völlig unproblematisch in den mitteleuropäischen Kulturkreis integriert werden könnten. (Ob ich die Medien so wahrnehme, oder ob die das tatsächlich tun, sei mal dahingestellt.)
    Jetzt kommt mal eine Reportage, die zeigt, dass unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen tatsächlich _nicht_ ohne Probleme zusammenleben, _selbst_, wenn sie ein Liebespaar sind.
    Aber anstatt zu sagen: „Endlich sagt’s mal einer, Moslems und Mitteleuropäer PASSEN einfach nicht zusammen!“ wird unterstellt, dass das irgendwie „unserer“ „Unterwerfung“ dienen soll. Weil in Dokumentationen ja nur vorbildliches Verhalten gezeigt wird, und wir – oder das leichtgläubige KiKa-Publikum jedenfalls – ahmen ja alles nach, was in einer Doku gezeigt wird. Als letztens eine über Ausschwitz lief, nahmen Vergasungen auch direkt um 25% zu.

    Also, als Rechter würde ich mich eher beschweren, weil in der Doku ein Moslem als latent homophob, hotpantsophob und konservativ-patriarchal dargestellt wird, und mir damit die Argumente ausgehen, warum ich mich nicht super mit ihm verstehen sollte. Aber gut.

  36. @Boris Rosenkranz: Gibt es einen Grund, warum der „rechte Blogger“, der die Aufregung ja wohl erst ausgelöst hat, nicht namentlich genannt wird?

  37. #41

    Sie weichen aus. Meine Frage war nicht, ob man mit Teenagern reflektierte und lehrreiche Gespräche führen kann, sondern ob man sie ungefiltert und unkommentiert mit allen möglichen kontroversen Themen konfrontieren soll. Der Rest Ihres Kommentares ist typisches linksnaives Wunschdenken, garniert mit der dreisten Unterstellung, dass ich ein „mittelalterliches Frauenbild“ hätte. Wie Sie in dem Film selbst sehen können, hat sich Diaa/Mohammed bis jetzt schon mit einer ganzen Reihe seiner Forderungen durchgesetzt. Ich kann nicht erkennen, wo er wirksam wegen „Macho-Forderungen“ in die Schranken gewiesen worden sein soll.

    #40
    Sie sind ja noch viel ahnungsloser als ich befürchtet hatte.

    Sie fragen: Welche kulturellen Unterschiede gibt es denn zwischen einem christlichen Homophoben und einem muslimischen Homophoben genau? Beide werden Homosexuelle ablehnen, aber es wird auch einem radikalen, christlichen Homophoben sehr schwer fallen, eine Rechtfertigung dafür zu finden, um Homosexuelle zu töten. Was fundamentalistische Muslime mit Homosexuellen machen, konnten Sie bis vor kurzem im vom IS beherrschten Gebiet an Baukränen beobachten. Außerdem würden die Islamisten die fundamentalistischen Christen vermutlich als „Kreuzfahrer“ beschimpfen und ebenfalls töten, natürlich im Namen von Allah.

    Den wichtigsten ideologischen und kulturellen Unterschied hat Diaa/Mohammed auch in dem Film angesprochen, aber in Ihrer Einfältigkeit haben Sie das sicher übersehen. Er sagte, seine Religion ist das Wichtigste, denn „ohne Religion hat man keine Regeln“. Das ist für nahöstliche Verhältnisse keine besonders radikale Meinung, sondern Mainstream. Aus dem Islam leiten sich die sittlichen und moralischen Regeln ab und er ist Grundlage für die Rechtsprechung. Was glauben Sie wohl, was so ein Moslem vom deutschen Staat hält, in dem Staat und Religion getrennt sind und in dem die Gesetze nicht auf dem Islam basieren? Sie können Seyran Ates oder die Ahmadiyya-Muslime fragen, welche Erfahrungen sie mit ihren – wir würden sagen „liberalen“ – Forderungen gemacht haben, dieses grundlegende Organisationsprinzip islamischer Gesellschaften und Staaten aufzubrechen. Dieser Konflikt wird in Zukunft in Deutschland viel schärfer ausgetragen werden, seitdem wir, „ein freundliches Gesicht machend“, 2015 unkontrolliert über 1 Million weitere Muslime ins Land einwandern haben lassen. Sie begreifen nicht einmal, was für ein Problem das ist.

  38. Danke, @andererMax!

    @Matbu
    „Es ist keinesfalls „beleidigend“, auf die Parallelen zu Kandel hinzuweisen. Es ist einfach faktisch eine Parallele. (Alter & Herkunft der Beteiligten)“

    2016 wurden in Deutschland über 300 Morde verübt (https://tinyurl.com/z2brrg2), auch von Deutschen. D.h. Sie sind demnach ein Mörder? Es gibt doch Parallelen!!1!einself

    Und im Film kommt ein selbstbewusster Teenager zu Wort, die genau abwägt, was sie zuliebe ihres Schwarms macht und was nicht. Finde ich nachahmenswert!

  39. @Richard Ott:
    „Wie Sie in dem Film selbst sehen können, hat sich Diaa/Mohammed bis jetzt schon mit einer ganzen Reihe seiner Forderungen durchgesetzt.“

    Sie haben den Film gesehen? Wieviele Forderungen hat er durchgesetzt? Im Artikel ist von einer (1) die Rede.

    „aber es wird auch einem radikalen, christlichen Homophoben sehr schwer fallen, eine Rechtfertigung dafür zu finden, um Homosexuelle zu töten. “
    Wieso? Weil das Christentum eine Religion der Liebe ist? Weil Christen generell Schwierigkeiten haben, Menschen zu töten?*hust*

    „Das ist für nahöstliche Verhältnisse keine besonders radikale Meinung, sondern Mainstream. “

    Dafür haben Sie bestimmt eine fundierte, wissenschaftliche Untersuchung zur Hand! Besonders für Syrien! Können Sie die bitte verlinken?

    „Dieser Konflikt wird in Zukunft in Deutschland viel schärfer ausgetragen werden…“

    1 Mio Menschen werden 80 Mio Menschen die Regeln aufoktoyieren. Obwohl sie die Sprache nur schleppend sprechen.
    Versuchen Sie doch einfach, Ihre Angst etwas zu zähmen. Vielleicht reden Sie einfach mal direkt mit einigen Flüchtlingen?

  40. #45
    Ich weiche nicht aus, ich versuche neue Pfade zu eröffnen, weil die alten uns beide immer vor die Wand führen. Selbstverständlich kann man Teenager »ungefiltert und unkommentiert« mit kontroversen Themen konfrontieren. Kennen Sie überhaupt welche, Herr Ott?

    Eins noch zum Schluss: Sie kommentieren zwar recht ambitioniert ad hominem, ich hätte Sie deswegen trotzdem nicht der »aktuellen, von rechts angezettelten Hater-Welle mit dem mittelalterlichen Frauenbild« zugerechnet. Wenn Sie sich den Schuh selber anziehen, kann ich auch nichts machen. Ihnen noch einen schönen Tag.

  41. @45: Lieber Herr Ott, so langsam verstehe ich Ihr Problem. Sie gehen also automatisch davon aus, dass alle Muslime, die im Westen leben, den jeweiligen Staat verachten und dortigen Gesetze ja sowieso…das ist wirklich schon ein bisschen albern, muss ich sagen. Woher nehmen Sie dieses Wissen eigentlich? Wieso glauben Sie eigentlich, dass Muslime, die hier sozialisiert werden und hier aufwachsen, ihrem Glauben treuer bleiben und ihn ernster nehmen, als Christen das umgekehrt mit ihrem Glauben tun? Es kommt mir ein bisschen die Kotze hoch, wenn ich lese, wie Sie den Glauben dieses jungen Mannes gleich mal in die IS-Schublade stecken, wo es doch ziemlich wahrscheinlich ist, dass eben die Taten dieses IS ihn dazu gezwungen haben, unter schlimmsten Umständen sein Land zu verlassen. Das damit einhergehende Leid will ich mir gar nicht ausmalen. Und Sie schwadronieren hier von grundlegenden Organisationsprinzipen islamischer Gesellschaften.

  42. Ist wie bei allen sozialen Themen, sei es schwule Gleichberechtigung, soziale Versorgung von Obdachlosen, Gleichberechtigung der Frau usw. usf. – rechts außen werden diese Themen immer genau dann entdeckt, wenn man nicht selbst dafür eintreten muss. Sie werden als Gegenspiel gebraucht. Die selben Neonazis, die eben noch Obdachlose aus Spaß totgetreten haben, kämpfen nun für mehr Winterquartiere für Obdachlose, aber natürlich nur für weiße deutsche Obdachlose. Es geht nicht um moralische Einstellungen. Man stört sich nur daran, dass der, den man hasst, das selbe hasst wie man selbst. Die Ähnlichkeit dessen, den man für komplett unähnlich hält, führt zu einem Prozessorkurzschluß und intellektuellen Systemcrash im Kopf des Rassisten.

    Und so reibt sich die homophobe Partei AfD an der Homophobie eines einzelnen, statt ihm einen Mitgliederantrag zu schicken. Wäre er weiß und aus der Schweiz, er würde mit exakt den gleichen Ansichten umschmeichelt werden und man würde der Beziehung viel Glück wünschen und sich darüber beschweren, was das Mädchen sich erdreiste, eine gegenteilige Ansicht zu haben und auszusprechen. Und liefe über den dann was im Fernsehen, würde man vermelden, dass die linksgrünversifften Medien endlich aufwachen. Es wäre auch kein Skandal in der BILD. Höchstens ein Tagestipp im TV-Eckchen.

    Und hier wird es spannend, denn: wie fühlt sich eigentlich ein Mensch, der weiß, dass er nur wegen seiner Hautfarbe für viele Menschen immer das falsche sagt, egal was er sagt? Wie viel Kraft kostet es, sich nicht zu radikalisieren, wenn man begriffen hat, dass es die Hautfarbe ist, wegen der man gehasst wird, egal welche Standpunkte man vertritt, egal ob man dumme oder vernünftige Standpunkte vertritt?

  43. „Sie fragen: Welche kulturellen Unterschiede gibt es denn zwischen einem christlichen Homophoben und einem muslimischen Homophoben genau? Beide werden Homosexuelle ablehnen, aber es wird auch einem radikalen, christlichen Homophoben sehr schwer fallen, eine Rechtfertigung dafür zu finden, um Homosexuelle zu töten. “

    Das Buch Leviticus gibt die entsprechenden Antworten.

    Gepredigt wird das u.a. hier:
    https://en.wikipedia.org/wiki/Faithful_Word_Baptist_Church

    Predigten lassen sich im Netz finden.

    Ich fände es nett, wenn Sie andere nicht ahnungslos nennen, solange Sie selbst die Fakten nicht klar auf die Reihe kriegen. Danke.

  44. Übrigens: „beide werden Homosexuelle ablehnen, aber der eine bringt sie wenigstens nicht um“ – na dann ist ja alles supi.

    Ich mein, DAS ist für Sie der Grund, warum christlicher Fundamentalismus okay geht, islamischer aber zu verachten ist: weil der Hass nicht tödlich ist?

    Ich mein … f’real?

  45. Wo genau wäre eigentlich das Problem, wenn Moslems ihrem Glauben treu bleiben?
    Wenn Juden ihrem Glauben treu bleiben, stört das ja auch nur die üblichen Verdächtigen.

  46. „und Schwule? – die nerven!“ . Wenn Schwule in islamischen Gesellschaften nur „nerven“ würden, hätten sie dort einige Probleme weniger. Stattdessen werden sie gerne mal an Kränen aufgehängt oder von Häusern geworfen. Anstatt sich in Relativierungen zu üben, bitte ich Sie aufzuzeigen was passiert wenn derart rückständige Sichtweisen mehrheitsfähig werden würden- analog zu Gefahren von rechts wo das lobenswerter Weise gut funktioniert. Ich halte die Tendenz für gefährlich Menschen mit solch Sichtweisen als eine Art „schrägen Vogel“ darstellen zu wollen, der irgendwann schon verstehen wird was „richtig“ ist. Solche Menschen nicht ernst zu nehmen ist übrigens auch eine Form der Diskriminierung. Dass das Mädchen zu Beginn der Beziehung 14 war kann man sich zwar ausrechnen, scheint aber keine Erwähnung wert zu sein. Desweiteren habe in meinem gesamten Freundeskreis und auch sonst noch nirgendwo einen 19jährigen mit ergrauten Stellen im Bart gesehen ( siehe Video ) . Hier kritisch nachzufragen ist absolut angemessen.

  47. @ST #48
    „Sie haben den Film gesehen? Wieviele Forderungen hat er durchgesetzt? Im Artikel ist von einer (1) die Rede.“
    @ST
    Sie bestätigen damit Herrn Rosenkranz Weissagung: „Viele, die nun brüllen, werden den Film gar nicht angesehen haben …“

  48. @Benser:
    Häh? Was ist mit Ihnen? Ich habe den Film gar nicht kritisiert, oder gebrüllt. Ich bin nur auf, meiner Ansicht nach, logische Kurzschlüsse der hier Kommentierenden eingegangen.

  49. Benser hat sich eine Rosine rausgepickt, die 98 prallen Weintrauben dabei übersehen und klagt nun über Durchfall, den er 100% auf die eine Rosine zurückführen kann, ohne einen Arzt aufgesucht zu haben.

  50. #57 Das Problem besteht doch nicht daran wie viele Forderungen er bis dato „durchgesetzt“ hat, sondern das derartige Forderungen, die eine massive Beeinträchtigungen der persönlichen Freiheit und Entwicklung an ein zu Beginn der Beziehung erst 14jähriges Mädchen darstellen, überhaupt erhoben werden. Es muss kritisch hinterfragt werden wieso er bestimmen möchte wie sie sich anzuziehen hat, wen sie umarmen darf, wieso er sich wünscht dass sie ein KOPFTUCH tragen sollte, zum Islam konvertieren soll und warum sie ihn so „schnell wie möglich heiraten soll“- und das alles unkommentiert im KIKA ? Einem Sender für Kinder von 3 bis 13 Jahren ?

  51. @ST
    Sie reden hier über einen Film, den sie offensichtlich gar nicht gesehen haben. Das meine ich. Vielleicht sollten sie das mal nachholen, in der Mediathek ist er noch zu finden.

  52. Frage an Herrn Rosenkranz, stehen sie weiter zu dem Text, auch wenn „Diaa“ tatsächlich 28 Jahre alt ist ?

    Offenbar hatte er am 01.01 „Geburtstag“ – und sie wissen was das bedeutet?!

  53. wenn ich Redakteur wäre, würde ich mir Mühe geben, nicht auf alle BEfindlichkeiten Rücksicht zu nehmen, sondern einfach die Story zu präsentieren.
    Man zeigt ja auch Dokus über Rechtsextreme oder Linksextreme oder Islamisten oder christliche Fundamentalisten oder ORthodoxe, die dann ungefiltert ihr Weltbild präsentieren.

  54. #52
    Tatsächlich. Sie sind ahnungslos und naiv und interessieren sich überhaupt nicht für den Islam oder die Gesellschaften in Syrien oder dem Irak – und deshalb rutschen Sie immer wieder in die AfD-Nazi-und-Rassisten-Rille ihrer ideologischen Schallplatte, wenn jemand Argumente vorbringt, die Sie überfordern. Können Sie mir eigentlich sagen, wieso Sie andauernd über „Hautfarben“ schreiben? Mir ist es völlig egal, welche Hautfarbe ein radikaler Islamist hat – und seine Hautfarbe hat auch überhaupt nichts mit seiner Ideologie zu tun.

    #51
    Oh, ein South-Park-Vergleich. Wie hübsch. Ist Ihnen keine Star-Wars-Analogie eingefallen?

    #48
    Offensichtlich haben Sie den Film nicht gesehen. Sie können mich gerne polemisch ankeifen, aber dann erwarte ich zumindest ein bisschen Sachkenntnis. Im Artikel nicht erwähnt, aber im Film gezeigt, wird zum Beispiel auch, wie Diaa/Mohammed seine Freundin dazu überredet hat, kein Schweinefleisch mehr zu essen.

    Wie viele Fälle fallen Ihnen ein, in denen fundamentalistische Christen einen Homosexuellen exekutiert haben, weil er schwul war? Und wie viele Propagandavideos gibt es allein vom IS, welche die Hinrichtung von Homosexuellen zeigen? Der wesentliche Unterschied ist, dass es in der Bibel ein Gebot gibt, keine anderen Menschen zu töten. Für eine religöse Rechtfertigung müssten Sie schon in die alttestamentarischen Gesetzesbücher schauen, was dann aber immer noch nicht den Konflikt mit den Lehren von Jesus auflöst, auf den sich Christen ja viel mehr beziehen als auf das Alte Testament.

    Wenn der IS das Töten von Homosexuellen rechtfertigt, klingt das so. Ich habe nur die englische Version, übersetze es Ihnen aber gerne.
    „Shortly following the blessed attack on a sodomite, Crusader nightclub by the mujahid Omar Mateen, American politicians were quick to jump into the spotlight and denounce the shooting, declaring it a hate crime, an act of terrorism, and an act of senseless violence. A hate crime? Yes. Muslims undoubtedly hate liberalist sodomites, as does anyone else with any shred of their fitrah still intact. An act of terrorism? Most definitely. Muslims have been commanded to terrorize the disbelieving enemies of Allah.“ (…) We hate you because your secular, liberal societies permit the very things that Allah has prohibited while banning many of the things He has permitted, a matter that doesn’t concern you because you Christian disbelief and paganism separate between religion and state, thereby granting supreme authority to your whims and desires via the legislators you vote into power.“ (Quelle: IS-Propagandazeitung Dabiq, Ausgabe Nummer 15)

    Soviel zu der hier immer wieder aufgegriffenen, schwachsinnigen Unterstellung, dass sich fundamentalistische Christen und Islamisten doch eigentlich super verstehen müssten. Vielleicht das schönste Beispiel dafür, wie sich bei selbsternannten linken Hypermoralisten Arroganz und Ahnungslosigkeit vermischen.

    Zu Syrien habe ich leider keine Studien, aber vor einigen Jahren gab es eine große Umfrage zur Haltung von Muslimen zum Sharia-Recht: http://assets.pewresearch.org/wp-content/uploads/sites/11/2013/04/worlds-muslims-religion-politics-society-full-report.pdf

    Für Ahnungslose wie Sie ein kleiner Hinweis: Syrien liegt geographisch zwischen Libanon und Irak und in den 1970er Jahren gab es Versuche, Ägypten und Syrien in einer Föderation zu vereinigen. Im Libanon gibt es allerdings eine große christliche Minderheit – die ist in Syrien viel kleiner, aber dafür gibt es dort verschiedene kleine ethnische und religiöse Minderheiten wie Jesiden, Alawiten, Kurden, Assyrer, Armenier, und so weiter. (Jedenfalls solange sich die vom Westen unterstützten „moderaten Terroristen“ mit ihren ethnischen Säuberungsplänen nicht durchgesetzt haben. Aber Assad ist ja soooo böse… Stichwort Fassbomben… und die kleine Bana auf Twitter, mit der muss man einfach Mitleid haben!) Die Antworten dieser 3 Länder geben Hinweise darauf, wie die Stimmung in Syrien ungefähr einzuschätzen ist und was die offensichtlichen Konflikte im Zusamenhang mit Sharia-Recht sind: Soll es offizielles Staatsrecht werden? Soll es dann auch für Nichtmuslime gelten? Sollen die körperlichen Strafen und die Todesstrafe für Ehebruch und Apostasie eingeführt werden? Freuen Sie sich schon darauf, solche Debatten auch in Deutschland zu führen?

  55. „Einem Sender für Kinder von 3 bis 13 Jahren ?“

    Das Nachplappern falscher Fakten macht die Fakten nicht wahr.

    Ist das soooo schwer zu begreifen? Der Sender geht von 3 – 18 Jahren.

  56. Richard Ott: oben habe ich Beispiele für Christen verlinkt, die mit der Tötung von Homosexuellen voll okay gehen. (Mal davon abgesehen, dass Homophobie nicht beim Töten anfängt, sondern endet.)

    Sie picken sich die Rosinen aus den Argumenten raus. Wie soll man sie denn da ernst nehmen?

  57. Ich fasse zusammen: alle, die am 01.01. Geburtstag haben, sind 28; im Nahen Osten wimmelt es nur so von Schwulen, die an Kränen baumeln; es saßen nur Dreijährige vor dem Fernseher; alle sind ahnungslos außer Richard; der ist im Namen des Herrn unterwegs.

    #servicekommentar

  58. #71
    Sie setzen das tatsächliche Töten von Homosexuellen mit Äußerungen gleich, die das Töten von Homosexuellen gutheißen.

    Begreifen Sie wirklich nicht, dass eine dieser beiden Taten schlimmer ist als die andere? Oder ist diese fälschliche Gleichsetzung Ihre letzte Argumentationskrücke, auf die Sie sich verzweifelt stützen?

  59. Die Hobby-Journalisten auf FB und Twitter machen die Arbeit, die „Qualitätsjournalisten“ und Leute im BAMF nicht mehr machen (dürfen!?)

    Neue Fotos von Diaa und FB Einträge aufgetaucht die wohl belegen, der Kerl ist wesentlich älter.

    Jetzt könnte es gleich um mehrere Straftaten gehen, u.a. auch massiver (amtlich gedeckter) Sozialbetrug, als Volljähriger hätte Diaa seine Familie nicht nachholen dürfen.

    Die AFD wird den Fall sicher massiv ausschlachten, zurecht!

  60. Ich setze Töten und Töten gleich und kritisiere, dass die Debatte sich an diesem Extremfall aufhält, als sei der bei Moslems Normalfall. Ein Eindruck, den Rassisten gerne schinden.

    Man kann nicht sachlich reden, wenn einer dauernd nur von Mord und Totschlag reden will. Mit dem Fall hier hat das eh nix zu tun, aber ich denke, das ist durchaus beabsichtigt. Sachliche Debatten haben das Problem, Vorurteile aus der Welt zu räumen, also bleibt man – wie Sie, der Sie permanent von Mord rdden – lieber extrem und unsachlich.

    Bitte lassen Sie es. (Vergebliches Hoffen, aber einen Versuch ist es wert.)

  61. „Some men who have Muhammad (or variant) as a first name choose not to use it, as it is such a common name. Instead they use another given name. For example, Anwar Sadat, Hosni Mubarak, Siad Barre, Zia-ul-Haq, Ayub Khan and Nawaz Sharif use their second given name.“ (Wikipedia)

    https://en.wikipedia.org/wiki/Muhammad_(name)

    Zu der Aussage von Diaa/Mohammad, er sei 18 statt 19: viele Syrer haben im Pass ein anderes (falsches) Geburtsdatum, weil ihre Eltern sie nach der Geburt als jünger registriert haben, damit sie erst ein Jahr später zum Wehrdienst müssen. Daher haben ausserordentlich viele Syrer das Geburtsdatum 01.01. im Pass stehen – das ist nicht um deutsche Behörden zu täuschen, sondern syrische. Das kann jede Ausländerbehörde bestätigen.

  62. #74
    Nein. Sie setzen tatsächliches Töten damit gleich, Tötungen mit Worten zu rechtfertigen. Schauen Sie mal ins Strafgesetzbuch, dann sehen Sie wie unterschiedlich diese beiden Handlungen bewertet und bestraft werden.

    Sie haben sich in Ihrer Argumentation völlig verrannt. Geben Sie es zu. (Vergebliches Hoffen, aber einen Versuch ist es wert.)

  63. #73
    „Sie setzen das tatsächliche Töten von Homosexuellen mit Äußerungen gleich, die das Töten von Homosexuellen gutheißen. “

    Naja, vermutlich hat auch eher eine Minderheit aller gläubigen Moslems Homosexuelle aktiv selbst getötet, oder?

  64. @70 bzw. Herr Pannor:
    Bitte seien Sie mit solchen Aussagen vorsichtig. Laut der Aussage von KiKA selber ist die Zielgruppe im Alter von 3-13 Jahren, siehe auch:
    https://www.kika.de/erwachsene/ueber-uns/angebote/kika-im-tv106.html

    Auszug aus dem Link:

    Das Programmschema
    KiKA bietet Programm für Kinder im Alter von 3 bis 13 Jahren.
    …“

    Von den mir bekannten Fakten her scheint diese Aussage also nicht Falsch zu sein. Wenn Sie andere Fakten haben würde ich mich über Links freuen.
    Das bedeutet natürlich nicht, dass das Abendprogramm nicht auch noch von älteren Teenager geguckt wird.

    Der obige Linke bestätigt Sie zum Teil bezüglichd es Abendprogrammes. Dort heißt es:
    „…
    Die KiKA-Moderatoren Juri und Singa verabschieden aus dem KiKA-Baumhaus die Vorschulkinder und „Unser Sandmännchen“ schickt sie dann 19 Uhr ins Bett.

    Nach dem beliebten „Gute-Nacht-Haus“ zeigt KiKA noch einmal Serien für die Jüngeren, bevor um 19:25 Uhr das Abend-Programm startet. Dort gibt es Programm für die Älteren:


    Das intepretiere ich so, dass das Abendprogramm nach 19 Uhr sich nicht an jüngere Kinder richtet, sondern vermutlich an die Altersgruppe älter als 9 bzw. 10 Jahre.

  65. @Richard Ott: Finden Sie es nicht ein wenig unverschämt, selbst von Gleichsetzung zu sprechen, wenn Sie selbst andauernd nichts anderes tun? Es geht in der Dokumentation nicht um jemanden, der Schwule getötet hat. Punkt.

    Sie werfen Leuten vor, Mord mit der Aufforderung zum Mord gleichzusetzen, und zwar unter einem Artikel über Jemanden, der weder gemordet hat, noch zum Mord aufgerufen hat. Wie rechtfertigen Sie diese – Ihre – Aussage?

  66. #77
    Lesen Sie doch einfach die ganze Diskussion hier.
    Ursprünglich ging es darum, dass Pannor behauptet hatte, dass nur Rassisten auf die Idee kommen könnten, dass es kulturelle Unterschiede zwischen muslimischen Zuwanderern und Deutschen geben gäbe – hanebüchener Unsinn, der mir hier auch noch als besonders gehaltvoller Kommentar empfohlen wurde.

    Jetzt kommen noch Sie daher und bemängeln nicht etwa meine Argumentation an sich, sondern an unter welchem Artikel (!) ich sie aufgeschrieben habe. Einen erbärmlicheren Vorwurf habe ich schon lange nicht mehr gehört.

  67. @Emily Dische-Becker

    Hören sie auf die Leute zu verschaukeln, auch in Syrien gibt es Geburtsurkunden und Melderegister, die Administration hat auch funktioniert. Deshalb war ja z.B. obligatorischer Wehrdienst überhaupt möglich.

    Geburtsdatum 01.01 ist ein Zeichen auf Leute, die ohne Papiere eingereist sind, bzw. den Ratschlag der Asyllobby befolgt haben, ihren Paß zu vernichten.

  68. Merke: wenn der eine Homophobe Schwule umbringen und der andere nur kastrieren und in den Knast schmeissen will, dann ist das eine Zivilisation und das andere Islam.

    Und das ist dann kein Rassismus, sondern absolut vernünftig gedacht.

    Logen.

    Wie neulich shcon geschrieben: Rassisten ERKENNEN ihren Rassismus nicht als solchen, das ist ihr blinder Fleck. Für sie ist es absolut normal, logisch und richtig, dass Menschen mit anderer Hautfarbe anders ticken und daher nicht zu einem passen. Daher ist jede Debatte MIT Rassisten vergeudet: man findet keinen gemeinsamen Grund zur Debatte.

  69. #77
    Sie brauchen nur #72 zu lesen. Darin sind die Kernaussagen unserer »Migrationskritiker« im Wesentlichen aufgeführt.

  70. #79
    „Jetzt kommen noch Sie daher und bemängeln nicht etwa meine Argumentation an sich, sondern an unter welchem Artikel (!) ich sie aufgeschrieben habe.“
    Das verstehen Sie jetzt aber absichtlich falsch, oder? Es geht nicht einfach nur darum, unter welchem Artikel Ihre Argumentation steht, sondern darum:
    Sie sagen, man müsse zwischen Menschen unterscheiden, die aktiv morden und Leuten, die „nur“ Morde gutheißen. Dann sollten Sie das aber auch konsequent selber tun. Dann sind muslimische Fundamentalisten und christliche Fundamentalisten, die Morde ganz ok finden, auf der gleichen Stufe.
    Und über den Jungen aus dem Film haben Sie dann noch immer gar nichts gesagt. Denn der hat weder Mord an Schwulen gutgeheißen noch hat er selbst aktiv jemanden umgebracht.

  71. Da Diaa das Töten von Homosexuellen weder gut heißt noch durchgeführt hat, ist diese Unterscheidung in diesem Fall wumpe. Mich z.B. nerven Fußballfans. Ich bin trotzdem gegen die Todesstrafe.

    Ob die Leute, die töten, schlechter sind, als die, die das Töten propagieren, aber hinterher so tun, als hätten sie damit nichts zu tun, ist auch mal interessant zu wissen.

  72. „Ursprünglich ging es darum, dass Pannor behauptet hatte, dass nur Rassisten auf die Idee kommen könnten, dass es kulturelle Unterschiede zwischen muslimischen
    Zuwanderern und Deutschen geben gäbe – hanebüchener Unsinn, der mir hier auch noch als besonders gehaltvoller Kommentar empfohlen wurde.“

    Mal ganz abgesehen davon, dass er das so nicht behauptet hat: Obwohl das so „hanebüchener Unsinn“ ist, haben Sie sich trotzdem auf die Diskussion darüber eingelassen anstatt beim Thema des Artikels zu bleiben? In ihrem ersten Kommentar ging es übrigens „ursprünglich“ auch schon um einen Vergleich mit einer IS-Sympathisantin. Ihr „der hat angefangen!“ wirkt da etwas schwach. Sie haben sich in eine Diskussion ganz allgemein über die „muslimischen Zuwanderer“ begeben, statt einfach über den jungen Mann zu reden, um den es im Artikel geht? Wundern sie sich dann wirklich noch, wenn man ihre Beiträge als islamfeindlich (falsch)versteht?

  73. Wenn der Film nicht von den falschen Personen aufgegriffen und instrumentalisiert worden wäre, wäre er mit ziemlicher Sicherheit unbemerkt in dem Wust an anderen Feel-Good-Filmchen der ÖRR zu einzelnen Flüchtlingen untergegangen.
    Als einzig stichhaltiges Argument bleibt etwas Verwirrung um das Alter bei dem der junge Mann alle möglichen Alter zwischen 16 und 21 einnahm, was angesichts seiner massiven Erscheinung, dem Erscheinungsbild der Zähne und der fortgeschrittenen Gesichtsbehaarung (vollständige Verbindung zwischen Oberlippen- und Kinnbart) auch etwas seltsam erscheinen mag, zumal er der eigenen Erzählung nach ein Stadtkind aus Aleppo sein möchte und somit eine besonders frühe Reifung allenfalls erblich bedingt sein könnte.
    Hier hat der HR richtig schlecht gearbeitet, indem man auf eine Festlegung verzichtete und der Kika indem der Sender die Angabe zweimal änderte.
    Der Rest ist eigentlich logisch erklärbar oder sehr dünn. Es ist aber so, dass die Sendung sich nach Auskunft Kika der „Welt“ gegenüber an 10- bis 13-Jährige richtet und hier hätte ich schon etwas mehr Einordnung erwartet. (Übrigens konnte der junge Mann sich mit zwei Forderungen, Verzicht auf Kleidung und Freibad, durchsetzen.)

  74. Richard Ott, #69

    „Soviel zu der hier immer wieder aufgegriffenen, schwachsinnigen Unterstellung, dass sich fundamentalistische Christen und Islamisten doch eigentlich super verstehen müssten. Vielleicht das schönste Beispiel dafür, wie sich bei selbsternannten linken Hypermoralisten Arroganz und Ahnungslosigkeit vermischen.“

    Nur zur Ergänzung, bitteschön:

    „Ein Hassprediger muss nicht immer aus salafistischen Kreisen kommen – auch in vermeintlich christlichen Gefilden finden sich zuweilen Extremfälle. Zum Beispiel Pastor Roger Jimenez aus Sacramento: Der kalifornische Geistliche hat mit einer Predigt zum Massaker von Orlando landesweite Empörung ausgelöst…“

    http://www.rp-online.de/politik/roger-jimenez-feiert-das-attentat-von-orlando-landesweite-empoerung-aid-1.6051564

    (ich hatte Ähnliches hier schon zu posten versucht, aber das wurde nicht freigeschaltet)

    Ansonsten: die Diskussion mit Ihnen wäre durchaus fruchtbarer, wenn Sie beim Religionsvergleich nicht auf der einen Seite die Bibel als Maßstab heranziehen würden und auf der anderen Seite den Islamischen Staat. Die zigtausend muslimischen Opfer des IS möchten vermutlich nicht mit ihren Schlächtern auf eine Stufe gestellt werden.

  75. @ MFD #85
    „altere Zielgruppe“ bleibt aber unscharf und hebelt die von mir verlinkte Angabe über die generelle Zielgruppe des Senders nicht aus.
    Die Seite hinter Ihrem Link ist speziell als Rechtfertigung für diese Sendung gebastelt worden. Rechts im Kasten steht über diese Reihe weiterhin:
    “ In fünf Folgen der Doku-Reihe erzählen KINDER davon, wie sie sich für ein Zusammenleben in Vielfalt einsetzen.“
    Der Sender scheint über seine Zielgruppe insgesamt ein wenig verwirrt zu sein bzw. sie zu dehnen, um eine Erklärung für diese Sendung zusammenzubekommen.

  76. @Calafati #82
    Oh, Oh, geben Sie jetzt die Stimme aus dem Off: S i e [haben] s i c h t r o t z d e m a u f d i e D i s k u s s i o n d a r ü b e r e i n g e l a s s e n a n s t a t t b e i m T h e m a d e s A r t i k e l s z u b l e i b e n ?

  77. Das war nicht zum Aushebeln gedacht, sondern als Ergänzung. »Ältere Zielgruppe» ist in der Regel der GfK-Schönsprech für »14-49«.

  78. OK, Sie behaupten gerade wirklich, dass eine Summe, die größer ist als die übliche, nicht größer sei als die Übliche?

    Mit Ihnen würde ich gern mal Gehaltsverhandlungen führen.

    Schon lustig auch, wie plötzlich eine Rolle spielt, dass es Kinder seien, die dargestellt sind, in einer Debatte, die krampfhaft das Gegenteil zu beweisen versucht.

    Und wenn zwei Aussagen so ein bissel im Widerspruch zueinander stehen, nimmt man nicht die, die extra zur Erklärung des Gegenstands entworfen wurde, sondern die andere. Weils besser passt, wenns nicht passt. So als ob man beim Betrachten der Doku nicht sähe, dass sie sich mindestens auch an ein etwas älteres Publikum wendet.

    Das ist wie eine Debatte mit Reichsbürgern, wo auch nur die Fakten gelten, die gerade passen. Wenn auf dem Papier noch Krieg ist, dann ist halt Krieg, auch wenn siebzig Jahre de fakto Frieden dagegen sprechen. Führt jetzt vom Thema weg, ich weiß. Ist aber die selbe Liebesmüh, vergebene.

    Alles, um zu beweisen, dass so Neger… äh, Türken… äh, Italiener… äh, Ostdeutsche… äh, Moslems nicht zu uns passen.

    Alle zwanzig Jahre wird die selbe Kuh durchs Dorf getrieben. Nur jedesmal mit ’nem anderen Namen.

  79. cool. schön unaufgeregt und kritisch mit echtem informationsgehalt ohne ideologisches blabla. echt danke für.

  80. @Herrn Pannor

    „Das Bundesverfassungsgericht hat in ständiger Rechtsprechung festgestellt, dass das Völkerrechtssubjekt „Deutsches Reich“ nicht untergegangen und die Bundesrepublik Deutschland nicht sein Rechtsnachfolger, sondern mit ihm als Völkerrechtssubjekt identisch ist. Darauf verweist die Bundesregierung in ihrer Antwort (18/5178) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke zum Potsdamer Abkommen von 1945 (18/5033). Die Abgeordneten hatten sich unter anderem nach der „These von der Fortexistenz des Deutschen Reiches“ erkundigt und gefragt, ob die Bundesregierung diese als öffentlich als unhaltbar zurückweisen werde, „damit diese Behauptung nicht von Neonazis und der so genannten Reichsbürgerbewegung für ihren Gebietsrevisionismus gegenüber den EU-Nachbarländern instrumentalisiert werden kann“. “
    https://www.bundestag.de/presse/hib/2015_06/-/380964

  81. Interessanter Dialog:

    1) Richard Ott: „es wird auch einem radikalen, christlichen Homophoben sehr schwer fallen, eine Rechtfertigung dafür zu finden, um Homosexuelle zu töten.“

    2) Stefan Pannor: „oben habe ich Beispiele für Christen verlinkt, die mit der Tötung von Homosexuellen voll okay gehen“

    3) Richard Ott: „Sie setzen tatsächliches Töten damit gleich, Tötungen mit Worten zu rechtfertigen.“

    Werter Herr Ott,
    vielleicht gehen Sie noch einmal in sich und überlegen, wer sich in der Argumentation „völlig verrannt“ hat. Und, wie gesagt, reduzieren Sie bitte den Islam nicht auf Islamisten. Man möchte ja als Christ auch nicht mit einem Herrn Roger Jimenez aus Sacramento in einen Topf geworfen werden.

  82. @26/85 – Andreas Müller:
    Sie haben recht. Mein letzter – offensichtlich falscher – Wissensstand war der Vorwurf des Mordes.

    Meine 17-jährigen Töchter würden sich gegen die Idee verwahren, dass das ein Sender für sie sein könnte. „KiKa“ (nomen est omen) geht gar nicht, schon viele Jahre nicht mehr.

    Also wenn Ihre Töchter KiKa als „geht gar nicht“ ansehen, kann das Zielpublikum natürlich auch keine 18jährigen umfassen. Das ist doch wirklich kein Argument.

    @40/46 – Richard Ott:

    Schwule nerven, Jungs umarmen ist verboten, seine Freundin gehört ihm und kurze Kleidung ist für sie auch nicht erlaubt.

    Stimmt, sowas gibt es nur und ausschließlich bei Menschen aus Syrien, etc. Kein autochthoner Biodeutscher würde jemals irgendwas gegen bspw. Schwule sagen, undenkbar. Immerhin ist Homosexualität schon seit ganzen 13,5 Jahren nicht mehr verboten. (zur Verdeutlichung: das war Ironie).

    Er sagte, seine Religion ist das Wichtigste, denn „ohne Religion hat man keine Regeln“. Das ist für nahöstliche Verhältnisse keine besonders radikale Meinung, sondern Mainstream.

    Das Argument „Ohne Religion keine Regeln/Moral“ ist nicht nur dort üblich, sondern auch bei Christen. Schauen Sie sich einfach mal auf YT bspw. Videos von Debatten mit Richard Dawkins zum Thema Religion an. JEDER Christ dort (z.T. auch kirchliche Würdenträger, wie Bischöfe, etc.) ist der Meinung „Ohne Religion keine Regeln/Moral“.

    Der wesentliche Unterschied ist, dass es in der Bibel ein Gebot gibt, keine anderen Menschen zu töten.

    Das ist nicht korrekt. Die Bibel verbietet es andere Juden/Christen zu töten. Ungläubige sind da vogelfrei. Aber vermutlich sind Ihnen die Bücher Leviticus oder das Buch der Richter unbekannt?

    Für eine religöse Rechtfertigung müssten Sie schon in die alttestamentarischen Gesetzesbücher schauen, was dann aber immer noch nicht den Konflikt mit den Lehren von Jesus auflöst, auf den sich Christen ja viel mehr beziehen als auf das Alte Testament.

    Nur gehört das AT zum Bibel-Kanon und ist damit die heilige Schrift der Christen, wie der Koran die heilige Schrift der Moslems ist. Und dass die Bibel in sich widersprüchlich ist, liegt nicht am AT oder NT, sondern daran, dass die Bibel ein Märchenbuch ist, welches über viele Jahrhunderte gewachsen und dann irgendwann (4/5 Jahrhundert n. Chr.) willkürlich kanonisiert wurde.

    @56/60 – Paul Kaminski:

    Dass das Mädchen zu Beginn der Beziehung 14 war kann man sich zwar ausrechnen, scheint aber keine Erwähnung wert zu sein.

    Gerüchteweise soll Malvina Eltern haben, die sogar von ihrer Beziehung wissen. Man könnte nun auf die verrückte Idee kommen, dass die Eltern das okay finden. Und ich habe auch noch nicht davon gehört, dass das Jugendamt dem widerspricht. Vielleicht wurde es ja deswegen nicht erwähnt. Weil alle beteiligten damit einverstanden sind/waren? Nur ein Idee.

    Desweiteren habe in meinem gesamten Freundeskreis und auch sonst noch nirgendwo einen 19jährigen mit ergrauten Stellen im Bart gesehen

    Ich habe in meinem gesamten Freundeskreis noch keinen einzigen Chinesen gesehen. Ihrer Argumentation nach gibt es also keine Chinesen. Aha.

    sondern das derartige Forderungen, die eine massive Beeinträchtigungen der persönlichen Freiheit und Entwicklung an ein zu Beginn der Beziehung erst 14jähriges Mädchen darstellen, überhaupt erhoben werden. Es muss kritisch hinterfragt werden wieso er bestimmen möchte wie sie sich anzuziehen hat, wen sie umarmen darf, wieso er sich wünscht dass sie ein KOPFTUCH tragen sollte, zum Islam konvertieren soll und warum sie ihn so „schnell wie möglich heiraten soll“- und das alles unkommentiert im KIKA ? Einem Sender für Kinder von 3 bis 13 Jahren ?

    So wie ich Malvina in dem Film erlebt habe – d.h.: das ist meine subjektive Meinung! -, ebenso die Eltern, scheint er zwar Forderungen und Wünsche zu äußern, aber nicht mit allem durchzukommen. Man einigt sich also. Er möchte das eine, sie das andere. Bisher war mir nicht klar, dass das Unterwerfung ist, ich habe das immer als normales menschliches Miteinander erlebt, insbesondere in einer Beziehung.

  83. Ungläubige sind in der Bibel auch nicht vogelfrei, was Sie jetzt vllt. meinen, ist, dass man an Ungläubige Geld gegen Zinsen verleihen darf, an Glaubensgenossen aber nicht (also, klar darf man denen Geld leihen, aber nicht,um sich selbst zu bereichern). Ansonsten gilt, dass man in bestimmten Situationen Menschen töten darf und in anderen nicht – weshalb viele der Ansicht sind, dass das entsprechende Gebot mit „nicht morden“ zu übersetzen sei – also genau, wie es bei Konfuzianern, Moslems und Atheisten auch ist.
    Was bei Christen ziemlich selten ist, ist, dass sie Leute kreuzigen oder steinigen. Ersteres aus offensichtlichen Gründen, letzteres wegen einer Bibelstelle, bei der es eigentlich um Slutshaming ging, aber evt. hatte Jesus Steinigung komplett verboten. Besagte Bibelstelle war bei der Kanonisierung tatsächlich recht umstritten, hat bei der Abstimmung aber gewonnen.

    Ich persönlich kenne 3 Männer, die schon als Jugendliche graue Stellen hatten.

    Mal anders gefragt, angenommen, Diaa hätte gesagt, sein Gewissen habe Vorrang vor den Gesetzen des Staates – würde irgendwer sagen: „Nein, Du potentieller Terrorist, Du musst Dein Gewissen natürlich den Gesetzen unterwerfen!“ Ich hoffe nicht, aber wer das täte, outete sich als Faschist.

  84. Vogelfrei war evtl. etwas zu stark. Gemeint war, dass sich das Tötungsverbot auf Mitglieder der eigenen Gemeinschaft bezog, und nicht auf alle Menschen allgemein. Und im Leviticus gibt’s schon einige Stellen, die Steinigung verlangen (20:27 oder 24:16 als Beispiele).

    Und was graue Haare angeht… ich selbst hatte die ersten mit 14, ebenso meine Geheimratshelikopterlandeplätze. :-D

  85. Bei einer Steinigung werden aber doch Menschen der eigenen Gemeinschaft getötet.
    Ich stimme Ihnen ja zu, dass das Nicht-Töten-Gebot eine Menge Ausnahmen hat, aber mehrheitlich gegenüber Glaubensgenossen.

  86. Naja, sehr vertrauenserweckend wirkt er aber nicht, der Diaa oder Mohammed oder was immer sein richtiger oder Kampfname ist oder war. Und was immer sein Alter ist. So genau weiß man das ja nie, denn seine Papiere wird man ihm sicher „weggenommen“ haben. Denn die sind ja was wert, im Gegensatz zum iPhone, das nie „weggenommen“ wird. Das Einzige was man ziemlich sicher über Diaa oder Mohamad oder was immer, der 19 oder 20 oder 30 oder was immer ist weiß ist, dass er aus der Islamistenhochburg Aleppo kommt, einen Eself…er-Bart trägt und das schon mit 18, 19, 20 oder was immer und dass die Islamisten in Aleppo genau diese Bärte tragen.

  87. Da die Werte unserer Gesellschaft von der Aufklärung bestimmt sind, ist dieses ganze Islam-vs-Christentum-Ding sowieso eine Gurkendebatte.

    Die Leute, die damit ankommen, halten in der Regel von beidem nix (und wissen auch von beidem nix), verwenden aber das Christentum als Schild gegen die Neg– pardon, gegen die Moslems, weils grad kommod ist, so wie sie von Obdachlosen nix halten, aber gern für deutsche Obdachlose kämpfen, wenn sie damit gegen Bedürftige von anderswoher kämpfen können.

    Man spielt Arme gegeneinander aus, man spielt Religionen gegeneinander aus, man spielt Frauen gegen Männer aus … es ist ungeheuer widerlich.

  88. Interessant finde ich ja auch dieses rechte Logik-Loch:
    Wenn Malvina sich auf Diaa einlässt, sich seine Ansichten anhört und Zugeständnisse macht, hat sich sich ihm praktisch schon unterworfen (und der Zuschauer gleich mit, weil in der Doku kein Kommentator darauf hinweist, dass das sehr sehr falsch und schlecht war, was Diaa da grade gesagt hat).
    Dass umgekehrt aber auch er an den Reibungspunkten wachsen, dazulernen, umdenken könnte – völlig ausgeschlossen!

  89. Schockierend. Sie gehen in Ihrer rosaroten Multikulti-Euphorie ja vollkommen auf in der Idee auf, dass christliche und islamistische Fundamentalisten gleich gefährlich seien. Wissen Sie, was der Unterschied zwischen beiden Gruppierungen ist? Mir ist derzeit noch nicht einmal ein Versuch bekannt, dass christliche Fundamentalisten irgendwo eine Theokratie und einen Staat mit einem Rechtssystem auf der Basis ihrer radikalen Bibelauslegung mit Homosexuellen-Exekutionen errichten wollen. Das sogenannte „Kalifat“ des IS in Syrien und im Irak gab es die letzten Jahre tatsächlich – und deren Exekutionen von Homosexuellen können Sie sich immer noch als Propagandavideos im Internet ansehen. Die „moderaten“ Al-Nusra (ehemals Al Kaida) Terroristen, pardon, „Anti-Assad-Freiheitskämpfer“, in der syrischen Provinz Idlib herrschen dort immer noch – und deren Sicht auf Homosexuelle ähnelt der des IS sehr.

    #96
    Diesen Kommentar finde ich besonders entlarvend für Ihre ganze Art, zu denken und zu argumentieren:

    „Mal anders gefragt, angenommen, Diaa hätte gesagt, sein Gewissen habe Vorrang vor den Gesetzen des Staates – würde irgendwer sagen: ‚Nein, Du potentieller Terrorist, Du musst Dein Gewissen natürlich den Gesetzen unterwerfen!‘ Ich hoffe nicht, aber wer das täte, outete sich als Faschist.

    Lassen Sie mich auf Ihre Annahme eingehen. Wenn Diaa/Mohammed sich hier in Deutschland dem Grundgesetz und unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung aus persönlichen „Gewissensgründen“ nicht unterwerfen wöllte, dann wäre er ein Extremist und sollte vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Das Grundgesetz ist nicht faschistisch, aber der Staat, der auf ihm aufgebaut ist, toleriert auf seinem Staatsgebiet keine anderen, parallel existierenden Rechtssysteme, egal ob die nach fundamentalistisch islamistischen Werten, christlich-extremistisch, oder wie auch immer ausgestaltet sind. Ist das so schwer zu begreifen? Bei der Ablehnung der Machenschaften der sogenannten „Reichsbürger“ kapieren Sie es doch auch, oder?

    Sie linke Kommentatoren hier haben erstaunlich viel mit der Kinderkanal-Zielgruppe gemein. Ohne einordnende Erklärungen können Sie nicht einmal ansatzweise begreifen, worin das Problem liegt, wenn Menschen religiöse Vorschriften über unsere Gesetze und Grundwerte stellen.

  90. @Richard Ott, #101

    Mir ist derzeit noch nicht einmal ein Versuch bekannt, dass christliche Fundamentalisten irgendwo eine Theokratie und einen Staat mit einem Rechtssystem auf der Basis ihrer radikalen Bibelauslegung mit Homosexuellen-Exekutionen errichten wollen.

    Ku-Klux-Klan, Lord’s Resistance Army, und viele mehr. Jede Religion hat so ihre Fantiker und Terroristen.

  91. #101: „Sie linke Kommentatoren hier haben erstaunlich viel mit der Kinderkanal-Zielgruppe gemein. Ohne einordnende Erklärungen können Sie nicht einmal ansatzweise begreifen, worin das Problem liegt, wenn Menschen religiöse Vorschriften über unsere Gesetze und Grundwerte stellen.“

    Irgendwie putzig und zugleich entlarvend.

    Ich meine nicht das hohle „Sie linke Kommentatoren“-Gequatsche, diese Pöbeleien ad hominem ziehen sich ja durch alle Ihre Beiträge (interessant wäre allenfalls, ob das bei Ihnen kulturell bedingt oder durch eine mangelhafte Sozialisation verursacht ist – haben Sie eigentlich Eltern? – oder ob es sich um später antrainierte Vulgarität handelt, damit Sie in Ihrem Filterblasen-Soziotop anerkannt werden), sondern die wiederkehrende Erwähnung ‚einordnender Erklärungen‘. Am Ende meinen Sie sogar Ihr eigenen Beiträge?

    Die sind durchzogen von einer aus jeder Zeile triefenden Angst davor, Ihren beschränkten Horizont zu erweitern, von der beharrlichen Weigerung, normale menschliche Beziehungen, in denen Kompromiss gemacht werden, als solche anzuerkennen.

    Durchzogen von Schwadronat über „grundlegende Ordnungsprinzipien“ und eine beachtliche Freude an Mord und Totschlag als Argumentationsvehikel (kann es sein, dass Sie den IS insgeheim bewundern?).

    Durchzogen von einer in Ihrer eigenen Persönlichkeitsstruktur begründeten Neigung zum Extrem, die sich zum Beispiel darin äussert, der Bibel nicht den Koran gegenüber zu stellen, sondern das Kalifat, durchzogen von Verachtung gegenüber jedem und jeder, der/die sich nicht in die von Ihnen gewünschte Opferrolle einfügt (man beachte die „Unterwerfung“sfantasien, die Sie dem Mädchen andichten) etc. pp.

    Da schlägt bei Ihnen die Sehnsucht nach dem autoritären Führerstaat voll durch, der die Bürger in Ihrem Sinne mit ‚Erklärungen‘ erzieht, kommentarlose Dokumentationen des Teufels sind, weil da niemand den Protagonisten vorbellt, was sie zu sagen haben und wo arme Menschen wie Sie keinen Widerspruch von Vertretern der „rosaroten Multikulti-Euphorie“ erdulden müssen, nicht wahr?

    Und wenn dann die Schwulen wieder ’nen rosa Winkel bekommen und in Sachsenhausen umgebracht werden, werden Sie immer noch von Nichts wissen, wissen wollen. Bestenfalls.

  92. Reicherts Twitter-Portrait spricht Bände: Der unreflektierte Wahnsinn springt ihm ja geradezu aus den Augen. Er ist mit seinem »Diaa ist ein Erwachsener«-Gezeter auch nur noch einen Millimeter vom Pädophilie-Geschrei der vereinigten Hobbyhitler Deutschlands entfernt. Wäre Sex zwischen 19- und 16-jährigen Pädophilie, säße die halbe gymnasiale Oberstufe im Knast.

  93. @someonesdaughter #103
    „… haben Sie eigentlich Eltern?“
    Jetzt flippt aber einer aus. Ganz gerecht, natürlich. Es mögen die hervortreten, die keine Eltern haben …

  94. @someonesdaughter #103
    „Durchzogen von einer in Ihrer eigenen Persönlichkeitsstruktur begründeten Neigung zum Extrem, … durchzogen von Verachtung gegenüber jedem und jeder, der/die sich nicht in die von Ihnen gewünschte Opferrolle einfügt …“
    Vielleicht schauen Sie einmal in Ihrer eigenen Persönlichkeitsstruktur nach, da könnte etwas ÜBER GROSS sein.

  95. @ MFG #105
    „Pädophilie-Geschrei“
    Sie wissen ganz genau, dass Reichelt schlau genug ist, nichts davon zu schreiben.
    „zwischen 19- und 16-jährigen“
    Reichelt hat es sofort getweetet, als das Alter nach dem Schritt von 17 auf 19 nochmals auf 20 angepasst wurde, aber Sie haben es wohl nicht mitbekommen. Reichelt konzentriert sich auf das Naheliegende, Unbestrittene: KiKa spricht von 20-jährigen Jugendlichen.
    Und seine Hater sind so blöd nicht zu sehen, dass sie nichts gewinnen können. Machen lieber Interviews mit örtlichen NPD-Vorsitzenden, um sich gut zu fühlen.
    Erbärmliche Wichte, im Grunde unpolitisch in ihren quasi-religiösen Bekenntnissen, genau wie ihre amerikanischen Stichwortgeber:
    http://www.zeit.de/2018/03/mark-lilla-identitaetspolitik-interview

  96. Ich empfinde das perfide Andeuten dieses »schlauen« Demagogen um einiges schlimmer als das tatsächliche Hinausposaunen des Unsäglichen. Das erledigen dann die schlichteren Gemüter für ihn. Die Kommentarspalten sind voll davon.

    Es widert mich grundsätzlich an, wenn die rechte »Intelligenz« ihre Weste weiß hält und die Schlichten die verbale Drecksarbeit für sich machen lässt. Feige in die Kanäle flüstern und Händchen reiben, wenn es brennt – perfider geht es nicht.

  97. „Schockierend. Sie gehen in Ihrer rosaroten Multikulti-Euphorie ja vollkommen auf in der Idee auf, dass christliche und islamistische Fundamentalisten gleich gefährlich seien. Wissen Sie, was der Unterschied zwischen beiden Gruppierungen ist? Mir ist derzeit noch nicht einmal ein Versuch bekannt, dass christliche Fundamentalisten irgendwo eine Theokratie und einen Staat mit einem Rechtssystem auf der Basis ihrer radikalen Bibelauslegung mit Homosexuellen-Exekutionen errichten wollen. “

    Ausser in Afrika.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Lord%E2%80%99s_Resistance_Army

    Herr Ott, das Problem, das hier vorliegt, lautet Dunning-Kruger: Sie reden von Dingen, von denen Sie keine Ahnung haben. Und Sie wissen das nicht. Die Abwesenheit jeglicher Zweifel in Verbindung mit Unwissenheit macht die Debatte so mühsam.

  98. Wieso können wir uns im 21. Jahrhundert als aufgeklärte Bürger nicht darauf einigen, dass Religion ein Relikt aus einer unwissenden alten Zeit ist, weder für Moral noch gesellschaftliche Regeln noch Erklärungen der Welt taugt und einfach auf den Müllhaufen der Geschichte gehört? Wieso muss das ach so tolle christlich(-jüdische) Abendland hier als Bollwerk gegen einen „patriarchalisch-islamischen Kulturkreis“ herhalten? Die relative Mehrheit der Deutschen, im Osten sogar die absolute ist konfessionslos, und das ist gut so. Die Antwort auf Religion ist nicht eine andere Religion, sondern Wissenschaft. Wer sich auf die Debatte von guter und schlechter Religion einlässt hat schon verloren und geht den konservativen Lautsprechern auf den Leim, die vermeintliche moralische Überlegenheit als Deckmantel und zugleich Zeichen ihres Rassismus nutzen.

  99. @Richard Ott:
    Ja, ich bin von Ihnen aus gesehen links. Das hätte man aber auch so erraten können, schon von der Statistik her. Oder?

    Die Reichsbürger argumentieren überwiegend nicht mit ihrem Gewissen. Und wenn, würde ich die Frage stellen, ob ihr Verhalten verhältnismäßig ist.
    Ansonsten gilt: Demokratie fällt nicht vom Himmel, und Freiheit wächst nicht auf Bäumen. Dass es in D. _derzeit_ keine Gesetze gibt, deren Befolgung mir Gewissensbisse verursacht, liegt nicht zuletzt daran, dass ich (und andere, die so ähnlich denken wie ich) die hiesigen Gesetze mitbestimme, indem ich wählen gehe. Ich gebe mein Gewissen nach der Wahl aber nicht ab, dass plötzlich das StGB oder BGB mein Gewissen ersetzt. Und eingedenk historischer Erfahrungen sollte ich das auch nicht tun. Da ich nicht ausschließen kann, dass zu meinen Lebzeiten sich Staat und Gesetzgebung oder deren Umsetzung so entwickeln (meinen gegenteiligen Bemühungen zum Trotz), dass es zwischen meinem Gewissen und dem Staat einen Konflikt ergeben wird, soll ich mich in vorwegeilendem Gehorsam dem Staat unterwerfen?
    Wie gefährlich ein Fanatiker ist, hängt nur von dessen Gewaltbereitschaft ab. Die Jungs und Mädels von der RAF hatten wohl mal die tolle Idee, die BRD mit einem entführten Flugzeug zu erpressen, das über Bonn kreist, bis der Sprit alle ist. Wurde glücklicherweise nicht umgesetzt. Welche Religion hatten die nochmal? Achnee, dass waren ja die guten Leute, die Religion als Opium verachten. Jede Gruppe von Menschen kann Fanatiker produzieren. Die Gefährlichkeit richtet sich nur danach, wie gut deren Bomben sind.

    Ansonsten: Christen sind nicht grundsätzlich zu blöd, einen Gottesstaat zu errichten. Die meisten Christen würden aber nicht zu genau diesem Gottesstaat gehören, deshalb wäre es unredlich, auf irgendeinen von ihnen zu zeigen und zu sagen: „Du gehörst zu diesem Gottesstaat.“ Das ist wie bei der Fabel vom Wolf und vom Lamm.
    Analoges gilt für Muslime, weil es zig Million davon gibt, die ganz überwiegend nicht zum IS gehören. Und witzigerweise im Krieg mit ihm leben. Oder vor ihm nach D. fliehen.

    Achja, und Sippenhaft ist abgeschafft.

  100. @ErwinZK, #121:
    Ob das so gut ist? Konfessionslose sind nicht notwendigerweise toleranter. Sie können ihre Konfessionslosigkeit ggfs. auch als Zeichen moralischer Überlegenheit und Deckmantel für Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus gebrauchen.

  101. @115: meines wissens nach ist sex zwischen einer 20jährigen und einem 14jährigen erlaubt. und wenn das ganze in einer sogenannten „echten liebesbeziehung“ passiert, dann darf die frau auch älter sein…also zum beispiel sie 34 und er 14…..

  102. „Es wäre einfach wichtig gewesen, über den Inhalt des Films zu diskutieren, über Werte und Ansichten, und zwar mit Kindern, Jugendlichen, Experten.“

    Ja, wäre es. Aber stattdessen marschieren nach den rechten Brüllaffen nun die linken Brüllaffen durch die Manege und echauffieren sich über die ersteren. Das übliche Spektakel also: Trottelbrigarde 1 blökt über ein Thema, Trottelbrigarde 2 blökt dagegen. Thema untergegangen, beide Trottelbrigarden klopfen sich selbst auf die Schulter, dass sie es dem Gegner aber mal wieder richtig gezeigt haben, bis zum nächsten Thema, wie beispielsweise „Ey, ich will auf Twitter aber Deutsche Abfall nennen dürfen!“ zu „Die Tagesschau hat jemand von der NPD zu Kandel zu Wort kommen lassen! Skandal!“

  103. Andreas Müller, #115

    „Und seine Hater sind so blöd nicht zu sehen, dass sie nichts gewinnen können. Machen lieber Interviews mit örtlichen NPD-Vorsitzenden, um sich gut zu fühlen.“

    Die Interviews (Plural?) mit örtlichen NPD-Vorsitzenden waren in den Tagesthemen zu sehen. Tagesthemen-Autoren sind Reichelt-Hater? Interessante Betrachtungsweise.

    Ergänzendes zum besagten Interview mit einem NPD-Vorsitzenden lesen Sie hier:

    http://www.bildblog.de/95963/julian-reichelt-und-die-fakten-und-gute-nacht/

  104. „die linken Brüllaffen“

    Wer? Wo? Quelle.

    Sie meinen jetzt nicht die berechtigte Kritik an der unberechtigten Kritik, also das Führen eines Diskurses wie hier, oder?

  105. @Andreas Müller,

    Wer nicht Reichelt-Hater ist, arbeitet entweder für ihn, kennt ihn nicht, oder ist ein Troll.

  106. „Sie meinen jetzt nicht die berechtigte Kritik an der unberechtigten Kritik, also das Führen eines Diskurses wie hier, oder?“

    Nein, ich meinte Twitter. Hätte ich dazu schreiben müssen, tut mir leid.
    Die Kommentare hier sind sehr wohltuend im Gegensatz dazu.

  107. @Mycroft, #123
    Sie haben recht, Konfessionslosigkeit ist wohl kaum ein Anzeichen für wissenschaftliches Verständnis und Immunität gegen Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus. Konfessionslosigkeit sollte nicht die Wahl einer Moral sein, sondern Ergebnis einer vernünftigen Betrachtung der Welt.

    Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist, dass ein festgelegter Moralkodex nicht durch einen anderen ersetzt werden sollte, sondern durch die Einsicht in wissenschaftliche Erkenntnisse. Nicht zu vermitteln, dass bspw. Mann und Frau aus Prinzip gleich sind, sondern welche biologischen Unterschiede es gibt und welche Folgerungen daraus für die Gesellschaft entstehen und welche eben nicht.

    Oder wegen Homosexualität – es gehört zur Aufklärung, nicht pauschal Toleranz von Diaa zu verlangen, sondern zu fordern, dass er sich über soziale und biologische Ursachen und Wirkungen von Sexualität informiert und diese wissenschaftlichen Erkenntnisse als maßgebend für sein Verständnis ansieht.

    Das betrifft nicht nur Immigranten. Auch dieser Diskurs zeigt, dass viele Leute einfach ihren Moralkodex herausholen und ihnen den Gegnern um die Ohren hauen, anstatt zu überlegen, wo die Moral überhaupt herkommt.

  108. @ Stefan Pannor: wenn Sie mal durch muslimische Länder gereist sind – also nicht im Drei-Wochen-Urlaub die Strände und Sehenswürdigkeiten besucht haben, sondern mal drei Monate lang mit Leuten ins Gespräch gekommen sind, eingeladen worden sind und gesehen haben, wie das religiös geprägte Sozial-Leben so läuft – dann wüssten Sie besser, was von dem, was sie gesehen haben, Sie nicht für ihre Heimat wollen.

    Manche Dinge passen besser ins Jahr 1439, in dem sich der islamische Kalender befindet, manche sind bei uns nur 50 oder 80 Jahre vorbei. Tatsächlich möchte ich nicht mehr, dass Frauen ihre Männer fragen, ob sie etwas dürfen, und ich möchte auch keine Männer mehr, die für ihre Frauen entscheiden. Oder für die Frauen, die sie als ihre betrachten. Es ist gut, dass es vorbei ist, und ich bin dafür, dass es nicht mehr zurückkehrt.

    Die Flüchtlinge, die hier sind, haben sich nicht alle für ein anderes System entschieden, dann würde hier nicht so viel diskutiert werden. Deshalb sollte man die Flüchtlinge vor die Wahl stellen: Zurück in das System, das sie kennen und in dem sie sich gesellschaftlich wohlfühlen. Oder woanders – also in der Bundesrepublik – etwas ganz anderes versuchen als das, was sie kennen, auch wenn der persönliche Einfluss der Männer dann nachlässt.

    Es geht dann auch weniger um links oder rechts.

    Reisen kann Vorurteile durch Urteile ersetzen. Wenn ich lese, was Sie schreiben, kann ich es Ihnen nur wärmstens empfehlen, dann brauchen Sie die Theorien nicht mehr so sehr zu strapazieren.

  109. Ein nicht festgelegter Moralkodex ist auch nicht besser, weil beliebig.
    Und Aufklärung heißt, sich des eigenen Verstandes zu gebrauchen. Wenn ich oder Sie oder sonstwer vorwegnimmt, welches Ergebnis dieser Gebrauch haben soll, hieße Aufklärung: „Verwende Deinen Verstand, aber wenn Du zu anderen Ergebnissen kommst als ich, hast Du halt unrecht, also mach, was ich sage!“ Kann’s nicht sein, finde ich.

    Wo Sie jetzt das Thema Mann-Frau ansprechen, angenommen, soziologische Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass kurze Röcke oder auch Hosen bei Frauen darauf angelegt und geeignet sind, auf Männer attraktiv zu wirken. Und Diaa – oder sonst ein Mann – stellt sich bzw. seiner Freundin die Frage, auf wen sie attraktiv wirken will, wenn sie Hotpants trägt? Er selbst findet sie auch so attraktiv, ergo steht die Vermutung im Raum, dass sie auch auf andere Männer attraktiv wirken will, was ihn zu Zweifeln führt, diese Beziehung weiterzuführen.
    Jetzt kann sie natürlich sagen, dass sie Hotpants trägt, weil sie sie selber toll findet, und nicht, um irgendwelche Signale auszusenden, und dass man soziologische Untersuchungen nicht beliebig verallgemeinern dürfe, Soziologie ist ja keine Naturwissenschaft.

    Punkt ist aber, dass auch ein Atheist was gegen Hotpants haben könnte. Und noch nicht einmal, weil er Kulturmoslem, Kulturchrist oder Kulturkonfuzianer ist.

  110. @131: In diesem Falle empfehle ich Ihnen eine Reise ins nicht so weit entfernte ländliche Österreich. Land und Leute sind mir recht vertraut und daher darf ich anmerken: Frauen die ihre Männer fragen und Männer, die für ihre Frauen entscheiden, finden Sie auch hier in großer Zahl.

    „Zurück in das System, das Sie kennen und in dem Sie sich gesellschaftlich wohlfühlen“: Meinen Sie jetzt zurück in den Krieg, die Existenzlosigkeit und die Armut, ja?

    Wen wollen Sie eigentlich fragen, ob er wieder zurück möchte? Mann oder Frau? Und wen lassen Sie entscheiden?

    Leider irgendwie ein echt zynischer Kommentar von Ihnen.

  111. „@ Stefan Pannor: wenn Sie mal durch muslimische Länder gereist sind – also nicht im Drei-Wochen-Urlaub die Strände und Sehenswürdigkeiten besucht haben, sondern mal drei Monate lang mit Leuten ins Gespräch gekommen sind, eingeladen worden sind und gesehen haben, wie das religiös geprägte Sozial-Leben so läuft – dann wüssten Sie besser, was von dem, was sie gesehen haben, Sie nicht für ihre Heimat wollen. “

    Sorry, das sind doch Phrasen. Zumal Sie weder wissen noch entscheiden, was ich will oder was ich kenne.

    Das ist klassisches paternalistisches Du-weisst-es-nur-nicht-besser-Kleiner.

    Und nichts davon ist ein Argument, auch wenn es sich für Sie vielleicht so anfühlt. Sie empfehlen mir nichts anderes, als Ihren Geschmack zu teilen, weil ich dann Ihren Geschmack teilen würde.

    „Die Flüchtlinge, die hier sind, haben sich nicht alle für ein anderes System entschieden, dann würde hier nicht so viel diskutiert werden. Deshalb sollte man die Flüchtlinge vor die Wahl stellen: Zurück in das System, das sie kennen und in dem sie sich gesellschaftlich wohlfühlen. “

    Genau: man flieht, weil man sich wohlfühlt.

    Sorry, aber die Idee, dass Sie tatsächlich Jurist sind, entsetzt mich angesichts dieses Levels von nichtstringentem, egozentrischen Gewäsch.

  112. NocheinJurist, #131

    Ich weiß ja nicht, welche Leute Sie kennengelernt haben. Ich kann nur von meinen teils recht langen und intensiven Reisen kreuz & quer durch islamische Länder (Nordafrika, Naher und Mittlerer Osten, Pakistan, Afghanistan) her sagen, dass die kulturellen Unterschiede der dort Lebenden so derart groß sind, dass ich da auch beim größten Bemühen keinen gemeinsamen Nenner finden könnte. Da war und ist von mittelalterlich bis zu hochmodern alles zu finden. Und manche Großstadt in Syrien unterschied sich vor dem Krieg kaum von einer europäischen, was das friedliche Zusammenleben der Kulturen betraf.

    Ich kann ihre Bedenken, was das Zusammenleben und vor allem die Stellung der Frau betrifft, ein Stück weit nachvollziehen. Allerdings glaube ich einerseits schon daran, dass Menschen sich anpassen können. Und zweitens, nur mal so grundsätzlich: nach ihren Auswahlprinzipien müssten die US-Amerikaner doch mindestens die Hälfte der Bewohner des „bible belt“ aus dem Land werfen.

  113. @Mycroft, 132
    Ich nehme nicht vorweg, was dieser Gebrauch des Verstandes hervorbringt. Aber ich werbe für die Einsicht, dass Wahrheit existiert und nicht subjektiv ist. Bei rationalem Denken sollte es jedem Menschen möglich sein, auf die gleiche Wahrheit zu kommen. Also ich denke im Gegenteil: Wenn N Menschen unterschiedlicher Meinung sind, dann haben mindestens N-1 keinen vollständigen Kenntnisstand oder denken nicht rational.

    Ich bin nicht so ganz sicher, worauf die Hotpants-Geschichte hinaus soll.

  114. @ErwinZK:
    Wenn N Menschen denken, haben N Menschen keinen vollständigen Kenntnisstand. Ein vollständiger Kenntnisstand ist nicht erreichbar. Dann haben unterschiedliche Menschen unterschiedliche erkenntnisleitende Interessen. Und dann gibt es, selbst bei gleichen Kenntnisstand und gleichen Interessen, unterschiedliche Methoden, diese wahrzunehmen. Und ja, rationales Denken ist jetzt auch nicht so super verbreitet, aber selbst damit kämen unterschiedliche rationale Menschen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Es geht ja nicht nur um die Wahrheit, sondern darum, welche Konsequenzen man zieht.

    Z.B., welchen rationalen Grund gäbe es, sich überhaupt in irgendwen zu verlieben? Wenn Malvina und Diaa immer und überall rational denken und sich entsprechend verhalten würden, würde es diese Doku gar nicht geben.

    Ok, ich lasse das Hotpantsbeispiel.

    Angenommen, Diaa käme aus einer Kultur voller Vegetarier und hätte sein Leben lang kein Fleisch gegessen. Er möchte, dass sie sich auch vegetarisch ernährt, weil er es für eine dauerhafte, stabile Beziehung für wichtig hält, dass beide Partner gemeinsame Ansichten und Lebensweisen haben. Oder, weil er wissen will, wie wichtig er ihr ist, denn er kann keine Gedanken lesen (mangelnder Kenntnisstand) und benutzt das als Test. Würden Sie eines der beiden Motive als irrational abtun?

  115. @Mycroft: Ich fürchte Sie verstehen ErwinZK nicht richtig (ob ich es tue, kann er dann ja beantworten).
    Soweit ich ihn verstehe, will er sagen, dass es unsinnig ist, darüber zu diskutieren, welche Religion besser oder schlechter oder moralischer, etc. ist, weil JEDE Religion einen willkürlichen – d.h. nicht evidenz-basierten, wissenschaftlich-rationalen – Werte- und Moralkodex hat.
    Das Fehlen von Religion allein ist dabei nicht ausreichend, aber notwendig, um eben nicht in die Falle der willkürlichen Moral zu tappen.

    Um Ihr Hotpants-Beispiel aufzugreifen: Wenn BEIDE wissen, dass Hotpants dazu dienen, auf andere Menschen attraktiv zu wirken, kann Diaa dann Malvina sagen „Das gefällt mir aus diesem Grund nicht.“ und Malvina kann dann antworten „Das war nicht meine Intention, ich tue es, weil sie MIR gefallen.“ Problem gelöst.

    Zum Vegetarier-Beispiel: Da Vegetarier und Nicht-Vegetarier durchaus friedlich zusammen leben können, ist seine Begründung widerlegt und somit sein Verhalten irrational. Irrational zu sein, ist indes nicht schlimm. Das Wort ist zwar negativ konnotiert, man sollte es hier aber wertfrei und neutral beurteilen, im Sinne von „Nicht durch Vernunft begründbar“.

    Wenn Sie sich näher dafür interessieren, welche Gründe es gegen Religionen allgemein gibt, gar gegen den Glauben an sich, empfehle ich so ziemlich alles von Richard Dawkins zu dem Thema, insbesondere natürlich „The God Delusion“ / „Der Gotteswahn“ oder auch zusammen mit Christopher Hitchens in einer Debatte (schlechte Qualität, aber geht ja nicht ums Bild): https://www.youtube.com/watch?v=tWOZi_OUQL8

  116. #114: „Vielleicht schauen Sie einmal in Ihrer eigenen Persönlichkeitsstruktur nach, da könnte etwas ÜBER GROSS sein.“

    ‚Selber, selber‘? Ernsthaft?

  117. Irrational in dem Sinne ist auch die Forderung Diaas an Malvina kein Schweinefleisch mehr zu essen, sich entsprechend seines Glaubens zu kleiden, keine anderen Männer oder Freunde mehr zu umarmen … Diaa ist Moslem und zeigt damit, daß er einer aktuell weit verbreiteten und nicht nur in Bezug auf Frauen „strikten“ Islamlehre folgt und diese auf Malvina zu übertragen versucht.

    #139:“Selber, selber‘? Ernsthaft?“
    Ja, ernsthaft.

  118. Wäre Peter Christ und würde einer aktuell im Schwange stehenden strikten Auslegung des Christentums folgen, wärs das gleiche.

    Fundamentalismus halt.

    Trotzdem betonen alle, dass er Moslem sei, als würde das eine Rolle spielen.

    Mal davon abgesehen: da gehören immer zwei dazu – der der die Regeln vorgibt und der, der sich dran hält. Oder, wenns ihm zu weit geht, das halt lässt. Es ist nicht nur ein bißchen frauenfeindlich bzw. patriarchalisch, einem jungen Mädchen keinen eigenen Willen zu gestatten und, natürlich nur aus Sorge zu unseren doitschen Frau… pardon, zu einem Mädchen, den Moslem zu haten, weil er Moslem ist.

    Instrumentalisierung nennt sich das.

  119. @Dominik Zander und ErwinZK (soweit zutreffend):
    „Soweit ich ihn verstehe, will er sagen, dass es unsinnig ist, darüber zu diskutieren, welche Religion besser oder schlechter oder moralischer, etc. ist, weil JEDE Religion einen willkürlichen – d.h. nicht evidenz-basierten, wissenschaftlich-rationalen – Werte- und Moralkodex hat.“
    Das habe ich auch so verstanden, das habe ich nicht bestritten, und ich bin explizit GEGEN die „Moslemfundamentalisten sind die schlimmeren“-Aussagen.

    Ob Vegetarier und Nicht-Vegetarier friedlich zusammen (nicht in einer Stadt, nicht in einer WG, sondern in einer Beziehung) zusammenleben können, hängt deutlich von den jeweiligen Vegetariern und Nicht-Vegetariern ab. Bei einigen ist das diskutierbar, bei manchen das Ausschlusskriterium. Von beiden Seiten, wohlgemerkt.

    Beim Hotpants-Beispiel hatte ich vorausgesetzt, dass in der Tat beiden klar ist, dass Hotpants i.A. dazu dienen, attraktiver zu wirken. Das mit dem „soziologischen Untersuchungen“ war jetzt mehr eine ironische Überspitzung, um solche Allgemeinplätze auf eine empirisch nachvollziehbare, wissenschaftlich-rationale Basis zu stellen. _Natürlich_ wissen die beiden das, das sind Teenager oder so, keine Krabbelgruppenkinder. Ist es eigentlich wichtig, ob er argumentiert, er will nicht, dass sie so herumläufst, weil der Koran nicht will, dass Frauen öffentlich so viel Haut zeigen, oder weil wissenschaftliche Studien ergeben haben, dass junge Frauen, die viel Haut zeigen, auf Männer sehr attraktiv wirken? Ich weiß das auch ohne Studien und Sie wissen das und sie weiß das und er weiß das und der Koran weiß das auch. Was dachten Sie denn, warum der Koran das nicht will?

    Die Argumente gegen Religionen sind mir bekannt. Im konkreten Fall ändern sie aber nichts an meiner Argumentation.

  120. Ich weiß ja nicht, wie es so den Anwesenden hier ergeht und ergangen ist, aber ist das nicht vollkommen normal, dass man in einer Beziehung / Partnerschaft gewisse Ansprüche / Wünsche / was auch immer an den Partner hat und sich beide Seiten da einander entgegen kommen?

    Ich kenne ein Paar, sie war Vegetarierin, er nicht, jetzt essen beide wieder Fleisch; bei einem anderen Paar war die Ausgangsposition die gleiche, da sind jetzt beide Vegetarier.

    Aber wenn eine(r) der Partner ein Muslim ist wird da direkt ein Skandal draus?

  121. Ich ergänze, damit das Gleichgewicht gewahrt bleibt: Malvina ist Christin und Emanze, wie sie selbst sagt. Ist doch prima oder?

    Und ich schwöre hier öffentlich ab: Diaa heißt Peter und ist auch Christ und ich bin Biodeutscher und heiße Jens. In meiner Freizeit beschäftige ich mich mit den Sorgen der Frauen. Gott zum Gruß Herr Pannor.

  122. @wonko #143
    „Ich kenne ein Paar, sie war Vegetarierin, er nicht, jetzt essen beide wieder Fleisch; bei einem anderen Paar war die Ausgangsposition die gleiche, da sind jetzt beide Vegetarier.“
    Ja, so verrückt ist die Welt. Wer führt jetzt noch die Veganer auf die Bühne?

    Ich schlage vor das Wort „Muslim“ ist ab sofort ein Ausschlusskriterium ODER wird mit dem Wort „Christ“ übersetzt. Dann kann das noch ein richtig gutes Theaterstück werden und die Rechte der Aufführung gehen dann an KIKA oder KIKANICHEN.

  123. @wonko
    „Haben Sie auch irgendwas von Wert beizusteuern?“
    Ja:
    „#143 ·Ich weiß ja nicht, wie es so den Anwesenden hier ergeht und ergangen ist, aber ist das nicht vollkommen normal, dass man in einer Beziehung / Partnerschaft gewisse Ansprüche / Wünsche / was auch immer an den Partner hat und sich beide Seiten da einander entgegen kommen?
    Ich kenne ein Paar, sie war Vegetarierin, er nicht, jetzt essen beide wieder Fleisch; bei einem anderen Paar war die Ausgangsposition die gleiche, da sind jetzt beide Vegetarier.
    Aber wenn eine(r) der Partner ein Muslim ist wird da direkt ein Skandal draus?“

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