(fan) Im Unterschied zu Historikern, bei denen sich die Geister scheiden, beschränkt sich das Filmepos um Ludwig II. von Bayern auf den scheiternden Schwärmer und Idealisten, der für seinen Job als König völlig ungeeignet war. Mit dem Credo: "Ich sage euch, es kommt der Tag, da die Menschen begreifen werden, dass die Kunst wichtiger ist als das tägliche Brot." Dazu setzt sich ein Puzzle aus Überschwänglichkeit für Richard Wagner, Bauwut, seiner verdrängten Homosexualität, der Unverstandenheit, Selbstüberschätzung, Weltflucht zusammen.
Im Finale kommt es zu einer überschwänglichen Rückblenden-Rede, die den Film doch noch zur Denkmalpflege umfunktioniert. Eine echte Entdeckung hingegen ist der kaum bekannte Theaterschauspieler Sabin Tambrea, der seiner Rolle voll gerecht wird. Am Lebensende löst ihn allerdings, nicht wirklich nötig, der korpulentere Sebastian Schipper ab. Die Ausstattung ist besonders üppig ausgefallen, was aber nicht drüber hinwegtäuschen kann, dass insgesamt nicht viel Neues über den "Märchenkönig" herausgekommen ist, das aber wird brav durchexerziert.
Drama
Ludwig II., D/A 2012
Regie: Peter Sehr, Marie Noëlle
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