Walschützer Watson floh offenbar wegen Furcht vor Japan
AFP VOM 26.7.2012 | Nachrichten - Allgemein | 536 Aufrufe Mehr zum Thema:Watson, Flucht
Aufenthaltsort von Sea Shepherd-Gründer unbekannt
Der aus Deutschland geflohene Tierschützer Paul Watson befürchtet nach Angaben seiner Organisation Sea Shepherd eine Auslieferung nach Japan. Watson, dessen Flucht am Mittwoch bekannt geworden war, habe Sorge gehabt, dass Japan bei seiner geplanten Abschiebung nach Costa Rica seine Auslieferung verlangen werde, teilte die von Watson gegründete Tierschutzorganisation Sea Shepherd mit.
Über den derzeitigen Aufenthaltsort des 61-jährigen Kanadiers könne sie keine Angaben machen, da sie nicht mit ihm in Kontakt stehe, sagte eine Sprecherin der militanten Walschutz-Bewegung in Australien.
Watson war Mitte Mai aufgrund eines internationalen Haftbefehls am Frankfurter Flughafen festgenommen worden. Hintergrund sind Vorwürfe der costaricanischen Behörden wegen Behinderung der Schifffahrt. Sie beziehen sich auf eine Aktion aus dem Jahr 2002, als Watsons Organisation vor der Küste Guatemalas einen Dokumentarfilm über die brutale Jagd auf Haie drehte. Das lateinamerikanische Land will seine Auslieferung erreichen, um ihm den Prozess machen zu können. Einsätze gegen Japans Walfangflotte gehören zu den Schwerpunkten der Aktivitäten von Sea Shepherd.
Das Frankfurter Oberlandesgericht hatte die gegen Watson für die Dauer des von Costa Rica angestrebten Auslieferungsverfahrens verhängte Haft gegen eine Kaution von 250.000 Euro und strikte Auflagen außer Kraft gesetzt. Er durfte Deutschland nicht verlassen und musste sich regelmäßig bei der Polizei melden.
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