Mit seiner Flucht habe er gezeigt, "dass das in ihn gesetzte Vertrauen nicht gerechtfertigt war". Mit diesen Worten hat das Oberlandesgericht Frankfurt den Auslieferungshaftbefehl gegen den Umweltaktivisten Paul Watson erneut in Kraft gesetzt. Costa Rica will den Chef von Sea Shepherd wegen eines zehn Jahre zurückliegenden Vorfalls vor Gericht bringen.
Sein Engagement für Tiere könnte ihn nun tatsächlich hinter Gitter in Costa Rica bringen: Das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt hat einen Auslieferungshaftbefehl gegen den Wal- und Haischützer Paul Watson erneut in Kraft gesetzt, weil der 61-Jährige die Bundesrepublik entgegen anderslautender Auflagen verlassen hat. Costa Rica will den Kanadier wegen eines zehn Jahre zurückliegenden Vorfalls juristisch zur Verantwortung ziehen.
Hat Deutschland unerlaubt verlassen: Nun wird erneut mit internationalem Haftbefehl nach dem kanadischen Wal- und Haischützer Paul Watson gefahndet. (© AFP)
Anzeige
Über eine Auslieferung Watsons nach Costa Rica ist vom Gericht noch nicht entschieden worden; das lateinamerikanische Land wirft dem Gründer der Tierschutzorganisation Sea Shepherd Behinderung der Schifffahrt vor.
Watson ist der Gründer der Organisation Sea Shepherd (deutsch: Meereshirte), die sich für den Schutz von Walen und Haien engagiert. Bei einer Aktion 2002 in guatemaltekischen Gewässern gegen das sogenannte Shark-Finning - dabei werden Haien bei lebendigem Leibe die Flossen abgetrennt - soll der Aktivist die Crew eines costa-ricanischen Schiffes bedroht und mit einer Wasserkanone angegriffen haben.
Wegen des Vorfalls auf offener See lag ein internationaler Haftbefehl gegen Watson vor. Mitte Mai wurde er dann bei seiner Ankunft auf dem Frankfurter Flughafen in Gewahrsam genommen. Gegen eine Sicherheitsleistung von 250.000 Euro und die Auflage, Deutschland nicht zu verlassen, setzten die hiesigen Behörden den 61-Jährigen wenige Tage später jedoch wieder auf freien Fuß.
Watson habe sich seit Sonntag jedoch nicht mehr bei den Behörden gemeldet und werde nun wieder mit Haftbefehl gesucht, teilte das Oberlandesgericht mit. Sein Bevollmächtigter habe mitgeteilt, dass sein Mandant Deutschland mit unbestimmtem Ziel verlassen habe. Mit seiner Flucht habe Watson gezeigt, "dass das in ihn gesetzte Vertrauen nicht gerechtfertigt war", hieß es nun von Seiten des OLG Frankfurt.
Die Umweltschützer von Sea Shepard versuchen immer wieder, mit ihren Booten vor allem die japanische Walfangflotte zu stören. Anfang 2010 sank ein Boot der Organisation nach einer Kollision mit einem Walfangschiff in der Antarktis. Die sechs Besatzungsmitglieder wurden gerettet.
- Thema
- PAUL WATSON RSS
(Süddeutsche.de/dapd/jobr)
Gerechtigkeit ist eine Rechtsvorschrift , nur interessiert das kaum ein
Gericht . Das Kühlhaus in Costarica wurde im deutschen Fernsehen
gezeigt , randvoll mit Haifischflossen .
Übrigens wählen die Völker , wo man auch hinschaut diese Schreibtischtäter , ganze Völker treiben die in den Ruin , rein
rechtsstaatlich natürlich und dafür gibt es keine Strafvervolgung .
"Costa Rica ist der zweitgrößte Bananen-Exporteur der Welt."
_________________________
Da darf man sich nicht wundern, dass Deutschland den Behörden in Costa Rica geflissentlich zu Diensten sein möchte.
Schließlich werden wir von Angie, die jahrelang mit leidvoller Erfahrung auf Bananen verzichten musste, regiert.
Ich schämte mich für mein Land als es sich entschied Paul Watson festzunehmen. Dann hoffte ich, dass die Politik nochmal nachliest, worum es sich eigentlich handelt und zur Besinngung kommt. Aber nach dieser Freiheitsberaubung nun ihn Anzuklagen, dass er das Vertrauen in die Verhältnismässigkeit und Gerechtigkeit in Deutschland nicht hatte, und sich lieber in Sicherheit brachte...mir fehlen die Worte, die ich hier schreiben dürfte!
Meinen Dank an Paul, dass er weiter macht; es gibt nicht mehr viele Menschen die den Mut und die Ausdauer haben sich mit ganzem Herzen für eine richtige Sache gegen die Ignoranz der Mehrheit einzusetzen.
Dies organisiert er und seine Crew mit Aktionen gegen illegale Fangboote und Fangpraktiken. Durch das Fehlen einer offiziellen Autorität die sich für die Einhaltung internationaler Gesetze auf dem Meer einsetzt sind die Aktionen manchmal in einer Grauzone der Legalität. Aufklärung der Allgemeinheit über die Probleme dort draussen wäre sicherlich sinnvoller als einen Sea Shepherd zu kriminalisieren und als 'Besessenen' zu verleumden. Da könnte auch die SZ mitarbeiten.
Paul kennt das System und weiss seine Zeit besser einzusetzen als mit Warten zu vergeuden. Die Politik als Hure des Geldes hätte wahrscheinlich eh gegen ihn entschieden. Armes Deutschland!
Ich glaube eher, dass das Vertrauen in das OLG das Problem war. Wenn der Vorfall so wie beschrieben war, dann ging es um Kohle, sonst nix. Costa Rica ist zwar die Perle von Zentralamerika, jedoch gehe ich mal davon aus, dass dort wie immer in Lateinamerika und mittlerweile auch bei uns, das Kapital die Musik bestimmt!
Wieso stellen die nicht die Fischer vor ein Gericht? Man sollte die vielleicht mal mit internationalem Haftbefehl suchen!!!
Costa Rica betont dauernd, dass man von Tourismus und ecologischem Verhalten leben will. Gehoert jetzt das Shark-Finning dazu???
Tierschützer sind den Geschäftemachern weltweit ein Dorn im Auge. In Österreich hat eine Anruf eines Industriellen beim Innenminister genügt, um einigen Tierschützer die Bildung einer kriminellen Vereinigung vorzuwerfen. Mit diesem "Mafia"paragraphen hat man die Leute transaliert, Wohnungen zerstört, Kinder traumatisiert, Existenzen zerstört, bevor die Leute dann freigesprochen werde mußten.
Man darf sich nicht daran stoßen, daß die Meere leer gefressen werden, die Mutterschweine in Kästen gehalten werden, tausende Tiere wegen primitiver Aberglaubentratitionen ihr Leben lassen müssen, Nutztiere wie totes Material, so lange gelagert werden, bis sie nicht mehr zu vermarkten sind...............Da können wir nur froh sein, daß wir in einem Rechtsstaat leben, in dem die christlich soziale Moral, den Ton angibt!?
Paging