Walfang Tierschützer Watson wird per Haftbefehl gesucht

Der radikale Walfanggegner Paul Watson hat in Deutschland gegen Meldeauflagen verstoßen und befindet sich damit auf der Flucht. Er soll bereits außer Landes sein.

Paul Watson bei einer Aktion vor der Justizvollzugsanstalt in Frankfurt am Main

Paul Watson bei einer Aktion vor der Justizvollzugsanstalt in Frankfurt am Main

Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main hat den Auslieferungshaftbefehl gegen den Tierschützer Paul Watson wieder in Kraft gesetzt. Watson war seit Sonntag seinen Meldeauflagen nicht mehr nachgekommen und befindet sich damit auf der Flucht. Weil das "in ihn gesetzte Vertrauen nicht gerechtfertigt war", sei der Haftbefehl wieder in Vollzug zu setzen gewesen, urteilte das Gericht.

Der 61-jährige Kanadier war im Mai bei der Einreise nach Deutschland festgenommen und gegen Auflagen wieder freigelassen worden. Entschieden werden muss nun noch über Watsons Auslieferung nach Costa Rica. Das lateinamerikanische Land wirft dem Gründer der Tierschutzorganisation Sea Shepherd Behinderung der Schifffahrt vor.

Anzeige

Nach Angaben seines Anwalts hat Watson Deutschland bereits verlassen, wie er vor Gericht mitteilte. Eine Sprecherin des Bundesjustizministeriums sagte dazu, der derzeitige Aufenthaltsort sei dem Ministerium nicht bekannt, auch nicht, ob er noch in Deutschland sei oder nicht.

Dabei geht es um eine Aktion, die zehn Jahre zurückliegt. 2002 hatte der Kanadier und Mitbegründer von Greenpeace vor der Küste Guatemalas den Dokumentarfilm Sharkwater über die Hai-Jagd gedreht. Dabei soll er, so lautet der Vorwurf Costa Ricas, die Besatzung eines Schiffes gefährdet haben. Watsons Anwälte weisen das zurück und verweisen auf Videomaterial von Sea Shepherd, das Watsons Unschuld belegen soll.


 

 
Leser-Kommentare
    • Neon
    • 25.07.2012 um 12:48 Uhr

    1986 versucht die (neutrale) norwegische Marine das Schiff der gleichnamigen Organisation SeaShepperd in internationalen Gewaessern mittels einer Haftmine zu versenken. Der Versuch scheiterte. Dokumentiert wurde das geschehen von einer BBC Filmcrew an Bord der Seashepperd.

    Bislang ist kein norwegischer Offizier deswegen vor Gericht gestellt worden.

    Ich schreibe dies um einmal die Relationen zu zeigen. Es braucht also eine "Behinderung der Seeschiffahrt" um einen Haftbefehl zu erlagen. Die versuchte Versenkung eines zivilen Schiffes in internationalen Gewaessern bleibt ungeahndet.

    Den Rest den man dazu noch sagen sollte koennen Sie sich sicherlich denken.

    Neon
    London

    33 Leser-Empfehlungen
    Reaktionen auf diesen Kommentar anzeigen

    mußte länger im Untersuchungshaft bleiben. Auch peinliche Farce.

    mußte länger im Untersuchungshaft bleiben. Auch peinliche Farce.

    • tja123
    • 25.07.2012 um 12:51 Uhr
    2. [...]

    Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Spekulationen. Danke. Die Redaktion/kvk

    Eine Leser-Empfehlung
  1. mußte länger im Untersuchungshaft bleiben. Auch peinliche Farce.

    Eine Leser-Empfehlung
    Antwort auf "Welch peinliche Farce"
  2. Wegen eines "Verstoßes gegen die Meldeauflagen" wird dieser Mensch gesucht, das Ganze wird gewürdigt mit einem eigenen Artikel mit der Überschrift: "Tierschützer Watson wird per Haftbefehl gesucht". Ob das gerechtfertigt ist, weiß ich nicht.

    In diesem Interview äußert sich der Nobelpreisträger Joseph Stiglitz dazu, dass keiner der Banker, die sich mutmaßlich illegal auf Kosten der Gesellschaft bereichern, bisher ins Gefängnis einfahren musste. http://www.independent.co...

    11 Leser-Empfehlungen
  3. Der König Calos tötet aus Spass Elefanten. Die Japaner zerstören nicht nur ihren eigenen Lebensraum sondern auch den von anderen. Menschen werden durch Minen getötet oder verkrüppelt. Turbo-Mastbeschleuniger, Antibiotika und Hormone bin der industriellen Tierproduktion ist Praxis und dann in Lebensmittel nachweisbar. Solange die Kohle stimmt, wem kümmerst. lorlei911

    12 Leser-Empfehlungen
    Reaktionen auf diesen Kommentar anzeigen
    • eklipz
    • 25.07.2012 um 14:29 Uhr

    warum schreiben sie dann einen Kommentar, wo es sie doch gar nicht kümmert. Und ihrem Totaldefätismus folgend müsste es sie folglich auch nicht kümmern, ob ihr Kommentar gelesen wird.

    Und nun stellen sie sich mal vor, plötzlich würden alle Menschen auf der Welt denken wie sie. Klingt mir nach dem besten Weg, Probleme nicht zu lösen. Da aber auch offensichtlich dies sie nicht kümmert, warum noch verweilen auf diesem ja soweiso dem Untergang geweihten Planeten?

    • eklipz
    • 25.07.2012 um 14:29 Uhr

    warum schreiben sie dann einen Kommentar, wo es sie doch gar nicht kümmert. Und ihrem Totaldefätismus folgend müsste es sie folglich auch nicht kümmern, ob ihr Kommentar gelesen wird.

    Und nun stellen sie sich mal vor, plötzlich würden alle Menschen auf der Welt denken wie sie. Klingt mir nach dem besten Weg, Probleme nicht zu lösen. Da aber auch offensichtlich dies sie nicht kümmert, warum noch verweilen auf diesem ja soweiso dem Untergang geweihten Planeten?

  4. Dass sich nun deutsche Gerichte daran beteiligen, Umwelt- und Tierschützer zu kriminalisieren, wirft ein düsteres Licht auf unsere Justiz.
    Hier geht es um einen Vorfall von 2002, bei dem Shepherd Wal- bzw. Haifänger behinderte und der von ihnen betriebenen schweren Tierquälerei entgegentrat.

    Hieraus macht nun das Frankfurter Gericht einen Anlass zur Inhaftierung und zu einem Auslieferungsverfahren, mit dem massenmordende Politiker oder Waffenhändler nur in seltenen Ausnahmefällen rechnen müssen.

    Gleichzeitig hält die deutsche Justiz nicht selten ihre Hand über Gewalttäter, die ihre Opfer schwer verletzen und vielfach mit Haftverschonung oder Freispruch rechnen können, wenn sie anwaltlich betreut werden.
    So geschehen zuletzt in Baden-Württemberg, wo ein Neonazi, der einen politischen Gegner mit einem Auto attackierte und dabei schwer verletzte, freigesprochen wurde.

    http://www.badische-zeitu...
    http://www.fr-online.de/r...

    15 Leser-Empfehlungen
    Reaktionen auf diesen Kommentar anzeigen
    • Ffm74
    • 25.07.2012 um 13:14 Uhr

    1. der Mann wird mit einem internationalen Haftbefehl gesucht und den kann die deutsche Justiz nicht einfach ignorieren
    2. diese Autoattacke war Notwehr, da der Mann von seinen "politischen Gegnern" angegriffen wurde

    • Ffm74
    • 25.07.2012 um 13:14 Uhr

    1. der Mann wird mit einem internationalen Haftbefehl gesucht und den kann die deutsche Justiz nicht einfach ignorieren
    2. diese Autoattacke war Notwehr, da der Mann von seinen "politischen Gegnern" angegriffen wurde

  5. (wenn auch aus unterschiedlichen Gründen...)

    - Paul Watson
    - Bradley Manning
    - Julian Assange
    - Elias Bierdel
    - Rupert Neudeck
    ...
    - Sea Shepherd
    - Greenpeace
    - Attac
    - Kap Anamur

    ...sind diese Männer und Organisationen stehts bestrebt, unseren Globus unsere Heimat etwas lebenswerter zu gestalten...
    Wir sollten ihnen dankbar sein, nicht verfolgen!

    Aber in unserer Welt bekommen kriegführende Präsidenten den Friedensnobelpreis, was will man da erwarten?!

    18 Leser-Empfehlungen
    Reaktionen auf diesen Kommentar anzeigen

    ist eine Rechtstaat, die mit ein Auslieferungsabkommen mit Costa Rica hat. Mehr ist es nicht. Nicht alle Personen,die durch einen ihternationalen Haftbefehl gesucht sind, werden ausgeliefert. (Z.B. Japan hat weder Deutschland noch Costa Rica ein solches Abkommen.) Es ist anders als bei Assange.

    Attac, Greenpeace, Sea Shepherd agieren gerne an der Grenze zwischen Grauzone und Illegalität (böse Zungen sprechen gar von Terrorismus). Es liegt in der Natur der Sache dass einige Mitglieder diese Grenze nicht weiter beachten - haften MUSS dafür die Organisation.

    Dass ein internationaler Haftbefehl ignoriert wird und diese Person sich mal eben über die eigentlich gut gesicherten Grenzen Europas absetzen konnte ist ein schlechter Witz.

    ist eine Rechtstaat, die mit ein Auslieferungsabkommen mit Costa Rica hat. Mehr ist es nicht. Nicht alle Personen,die durch einen ihternationalen Haftbefehl gesucht sind, werden ausgeliefert. (Z.B. Japan hat weder Deutschland noch Costa Rica ein solches Abkommen.) Es ist anders als bei Assange.

    Attac, Greenpeace, Sea Shepherd agieren gerne an der Grenze zwischen Grauzone und Illegalität (böse Zungen sprechen gar von Terrorismus). Es liegt in der Natur der Sache dass einige Mitglieder diese Grenze nicht weiter beachten - haften MUSS dafür die Organisation.

    Dass ein internationaler Haftbefehl ignoriert wird und diese Person sich mal eben über die eigentlich gut gesicherten Grenzen Europas absetzen konnte ist ein schlechter Witz.

    • Ffm74
    • 25.07.2012 um 13:14 Uhr

    1. der Mann wird mit einem internationalen Haftbefehl gesucht und den kann die deutsche Justiz nicht einfach ignorieren
    2. diese Autoattacke war Notwehr, da der Mann von seinen "politischen Gegnern" angegriffen wurde

    Antwort auf "Einäugige Justiz"
    Reaktionen auf diesen Kommentar anzeigen

    Interpol hat es abgelehnt in dem vorliegenden Fall eine entsprechende offizielle Notiz herauszugeben (internationale Haftbefehle gibt es nicht, es sind nur entsprechende Listen). Der zuständige Staatsanwalt arbeitet hier mehr oder weniger auf eigene Kappe, aus welchen Gründen auch immer.

    Interpol hat es abgelehnt in dem vorliegenden Fall eine entsprechende offizielle Notiz herauszugeben (internationale Haftbefehle gibt es nicht, es sind nur entsprechende Listen). Der zuständige Staatsanwalt arbeitet hier mehr oder weniger auf eigene Kappe, aus welchen Gründen auch immer.

Bitte melden Sie sich an, um zu kommentieren

Service