Frankfurt – Seine Freiheit ist dem selbst ernannten Öko-Terroristen Paul Watson (61) offenbar mehr wert als 250 000 Euro: Der auf Kaution freigelassene Hai-Schützer ist abgetaucht – jetzt wird der gebürtige Kanadier wieder mit Haftbefehl gesucht.
Im Mai war der „Sea Shepherd“-Chef (61) aufgrund eines internationalen Haftbefehls aus Costa Rica am Frankfurter Flughafen festgenommen worden.
Das Land wirft Watson vor, mit seiner „Farley Mowat“ ein Boot von costaricanischen Hai-Jägern gerammt zu haben.
Nach Angaben von Sea Shepherd hatten die Aktivisten gegen das sogenannte Shark-Finning protestiert, bei dem lebenden Haien die Flossen abgetrennt werden. Dabei seien weder Menschen verletzt worden noch sei Sachschaden entstanden.
Eine Woche nach seiner Verhaftung kam der „Captain“ auf Kaution frei – unter der Auflage, sich täglich bei der Polizei zu melden.
Doch am Montag warteten die Beamten vergeblich auf den bärtigen Seebären. Sein Anwalt erklärte, Watson habe Deutschland mit unbestimmtem Ziel verlassen.
Der Hai-Schützer kam damit einer Entscheidung der deutschen Justiz über eine mögliche Auslieferung nach Costa Rica zuvor, die in Kürze fallen sollte.
Ein neues Auslieferungsersuchen aus Japan erhöhte den Druck auf Watson zusätzlich: Die Japaner wollen ihn wegen „Eindringens in ein Boot“ und Körperverletzung vor Gericht stellen. Immer wieder liefert er sich harte Auseinandersetzungen mit japanischen Walfängern, wirft der japanischen Küstenwache vor, scharf auf ihn geschossen zu haben.
Am Mittwoch teilte das Oberlandesgericht Frankfurt mit, Watson werde nun wieder mit Haftbefehl gesucht.
Die 250 000 Euro Kaution muss er wohl abschreiben: Die Generalstaatsanwaltschaft will beantragen, die Kaution verfallen zu lassen. Das Geld fiele dann der Staatskasse zu.
Watson, der Mitbegründer der Umweltorganisation Greenpeace ist, hatte den costaricanischen Haftbefehl als illegal bezeichnet. Unterstützung erhielt der Aktivist unter anderem von der Schauspielerin Pamela Anderson, die ihn im Juni in Frankfurt traf.
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