Ausland, Politik

Proteste in Japan und China: der Streit um die Senkaku-Inseln

In Japan und in China gingen tausende Menschen auf die Straße, um gegeneinander zu demonstrieren, es geht um die Ansprüche auf die Senkaku-Inseln im Pazifik. Der jahrzehntelange Konflikt fand einen Ausbruch, als am 7. September ein chinesisches Fischerboot zwei Patrouillenschiffe der japanischen Marine in eben diesen Gewässern rammte, In beiden Ländern hetzen Nationalisten die Stimmung gegen das jeweilige Land auf.

In Tokyo gingen tausende Demonstranten auf die Straße und überreichten eine Protestnote an die chinesische Botschaft. Auch Parolen wie „Japan ist in Gefahr“ oder „Keine Chance für chinesische Eroberer“ wurden gerufen. In China hingegen gingen die Menschen in den Städten Chengdu, Xian und Zhengzhou auf die Straße, diese Massen skandierten wiederum „Nieder mit dem japanischen Imperialismus“ etc.

Auch Verstimmungen auf diplomatischer Ebene sind zwischen China und Japan in diesen Tagen zu vernehmen, zwar wurde der chinesische Kapitän schon am 25. September entlassen, doch China verlangt von Japan eine Entschuldigung. Im gegenzug hat die chinesische Regierung eine regelrechte Kampagne gegen Japan gefahren, vier Japaner wurden festgenommen, chinesische Reisebüros werden angehalten keine Werbung für Japan zu betreiben, und die chinesische Wirtschaft hat Fertig- und Halbfertigprodukte an Japan nicht mehr geliefert.

Die Senkaku-Inseln befinden sich im Ostchinesischen Meer, die Inseln liegen 200 Kilometer vor der Küste Taiwans und 300 Kilometer vor der Küste Okinawas. China behauptet, eine erste Dokumentation der Inseln aus der Zeit der Ming-Dynastie zu halten, während Japan die unbewohnten Inseln 1884 entdeckt hat und keinerlei Anzeichen für chinesische Siedlungen entdeckt zu haben. Nach der Niederlage im zweiten Weltkrieg übernahmen die USA die Verwaltung über die Inseln, 1972 wurden sie an Japan übertragen. Interessant sind die Inseln, weil bedeutende Erdgasstätten und Ölfelder 1968 entdeckt wurden, diese liegen direkt in den Gewässern der Inseln. Inzwischen haben die USA signalisiert, dass ein Angriff auf die Inseln als Angriff auf Japan gedeutet wird und damit ein Bündnisfall ausgelöst würde.

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