Die Ärzteorganisation IPPNW verbreitet anläßlich des Hiroshima-Tages am 6. August die Stellungnahme »Erinnern, gedenken und vor der eigenen Türe kehren« der Kampagne »unsere zukunft – atomwaffenfrei«:
Anläßlich des 63. Jahrestages des US-Atombombenangriffs auf Hiroshima appellieren 48 Verbände und Initiativen an die deutsche Regierung, sich stärker für eine atomwaffenfreie Welt einzusetzen. Im Rahmen der Kampagne »unsere zukunft – atomwaffenfrei« fordern sie einen klaren deutschen Beitrag zur internationalen Abrüstung: ein Ende der deutschen Teilhabe an US-Atomwaffen, den Ausstieg aus der nuklearen Planung der NATO und vor allem den Abzug der US-Atomwaffen vom Fliegerhorst Büchel. Rund 45 Veranstaltungen gedenken in der Bundesrepublik den Opfern der Atombombenangriffe auf Hiroshima und Nagasaki. Die Bandbreite reicht von Mahnwachen und Ausstellungen bis zur Radsportveranstaltung der Pacemakers für eine atomwaffenfreie Welt.
Xanthe Hall, Sprecherin der Kampagne »unsere zukunft – atomwaffenfrei«: »Die Erinnerung an die Atombombenopfer von Hiroshima und Nagasaki verpflichtet, sich weiter für die weltweite Abschaffung der Atomwaffen einzusetzen. Der Abzug der US-Atomwaffen aus Büchel und die Beendigung der nuklearen Teilhabe wären ein wichtiges Signal an die Welt: Deutschland ist sicherer ohne Atomwaffen. Der japanische buddhistische Philosoph Daisaku Ikeda sieht uns klar vor die Wahl gestellt, entweder doch noch unserer eigenen Kraft zu Menschlichkeit und zu gewaltfreier Verständigung oder resignierend den Atomwaffen zu vertrauen. Deutschland muß jetzt zeigen, daß Außenpolitik ohne Atomwaffen möglich ist – auch, um Atommächte bzw. Staaten mit einem Atomwaffenprogramm glaubhaft zu multilateralen Abrüstungsgesprächen motivieren zu können.«
Roland Blach, Koordinator der Kampagne »unsere zukunft – atomwaffenfrei«: »Die deutsche Regierung hat sich mit der Unterschrift des Atomwaffensperrvertrages vor 40 Jahren verpflichtet, Atomwaffen nicht von anderen anzunehmen. Jedoch lagern in Büchel bis zu 20 US-Atombomben vom Typ B61, die im Kriegsfall von deutschen Tornados eingesetzt werden können. Aber diese Atomwaffen auf deutschem Boden sind nicht nur ein Vertrags- und Wortbruch, sie sind auch aus sicherheitspolitischer Sicht ein Irrsinn. Das Gedenken an Hiroshima muß die deutschen Politiker aufrütteln, jetzt vor der eigenen Tür zu kehren und diese Relikte aus alten Zeiten abzuschaffen.«
- Terminübersicht zum Hiroshima- und Nagasakitag: friedenskooperative.de/hir08ter.htm
- Informationen zum Pacemakers-Rundkurs mit einer siebenmaligen Umrundung des Atomwaffenlagers Büchel (Eifel), am 30. August (Streckenlänge von 203 km): pace-makers.de
- Die Kampagne »unsere zukunft – atomwaffenfrei« mobilisiert momentan für eine Großdemonstration und für ein Aktionscamp vor dem Atomwaffenlager Büchel am 30. August 2008. Nähere Informationen unter atomwaffenfrei.de